Inhalt
- | Kapitel kaufen CoverI
- | Kapitel kaufen Inhaltsverzeichnis5
- | Kapitel kaufen Vorwort11
- | Kapitel kaufen Einleitung13
- | Kapitel kaufen I. Rednertheorie als Problem der Rhetorikforschung13
- | Kapitel kaufen II. Begriffs- und Ideengeschichte als Untersuchungsmethode23
- | Kapitel kaufen III. Inhalt und Aufbau der Arbeit28
- | Kapitel kaufen Teil A. Der Redner als Fachmann der Rede: Das antike Grundmodell29
- | Kapitel kaufen I. Definitionen29
- | Kapitel kaufen 1. Technikerstatus29
- | Kapitel kaufen 2. Öffentlichkeit als Ort30
- | Kapitel kaufen 3. Medium der Öffentlichkeit32
- | Kapitel kaufen a) Sprecher- und Autorenrolle32
- | Kapitel kaufen b) Verhältnis zum Schauspieler35
- | Kapitel kaufen II. Rhetorische Technikerkonzepte36
- | Kapitel kaufen 1. Sophistik: Fachkenntnis als Merkmal des Redners36
- | Kapitel kaufen 2. Aristoteles: Philosophische Präzisierung des Technitenbegriffs39
- | Kapitel kaufen 3. Quintilian: Der Redner als artifex41
- | Kapitel kaufen III. Die Aufgabe des Redners41
- | Kapitel kaufen IV. Subjektivität als Bedingung des rhetorischen Kunstgebrauchs44
- | Kapitel kaufen 1. Zum Begriff der rhetorischen Subjektivität44
- | Kapitel kaufen 2. Odysseus: Die Trennung von Ich und Welt45
- | Kapitel kaufen 3. Protagoras: Die perspektivische Natur des Wirklichen48
- | Kapitel kaufen 4. Gorgias: Die technische Instrumentalisierung des rhetorischen Scheins52
- | Kapitel kaufen 5. Aristoteles: Aufgabe und Einstellung des rednerischen Denkens55
- | Kapitel kaufen a) Das Erkennen der persuasiven Merkmale einer Sache55
- | Kapitel kaufen b) Die Orientierung in der Welt56
- | Kapitel kaufen c) Die Deutung der Redesituation59
- | Kapitel kaufen V. Die rednerbezogenen Öffentlichkeitstypen60
- | Kapitel kaufen 1. Der horizontal strukturierte Typus von Demokratie und Republik60
- | Kapitel kaufen a) Athen60
- | Kapitel kaufen b) Rom63
- | Kapitel kaufen 2. Der vertikal strukturierte Typus von Monarchie und Kirche66
- | Kapitel kaufen a. Römisches Kaisertum66
- | Kapitel kaufen b. Spätantikes Christentum68
- | Kapitel kaufen VI. Der Redner als Techniker: die Basis des Rednerkonzeptes der schulrhetorischen Tradition (Begriffsgeschichte)70
- | Kapitel kaufen Teil B. Bildung und Kultur75
- | Kapitel kaufen I. Das Rednerideal als kulturelles Konzept75
- | Kapitel kaufen II. Bildung, Erziehung und Ethos, die Merkmale einer rhetorischen Kulturtheorie75
- | Kapitel kaufen III. Die Elemente rhetorischer Bildung in der Antike78
- | Kapitel kaufen 1. Kultur als Voraussetzung der Bildung78
- | Kapitel kaufen 2. Versittlichung als Effekt der Rede82
- | Kapitel kaufen 3. Rhetorische Erziehung aufgrund von Naturanlage und Kunstlehre, Übung und Nachahmung84
- | Kapitel kaufen a) Protagoras und die hellenistische Rhetorik84
- | Kapitel kaufen b. Das Fortwirken des Protagoreischen Erziehungsgedankens in der rhetorischen Tradition (begriffsgeschichtlicher Überblick)86
- | Kapitel kaufen IV. Rednerideal als Idealtypus89
- | Kapitel kaufen 1. Zum Problem des rhetorischen Typus 89
- | Kapitel kaufen a) Rednertypus als geschichtliche Repräsentanz89
- | Kapitel kaufen b) Rednertypus zwischen Einheit und Vielfalt91
- | Kapitel kaufen 2. Idealtypische Formen des Rednerkonzepts96
- | Kapitel kaufen a) Klassische Antike96
- | Kapitel kaufen Platon: Ethik und Dialektik als Kennzeichen des >guten< Redners96
- | Kapitel kaufen Aristoteles: Pragmatische Begrenzung idealer Ansprüche an den Redner100
- | Kapitel kaufen Isokrates: Lebenspraxis und soziokulturelle Bildung104
- | Kapitel kaufen Cicero: Bildung auf allen Wissensgebieten als eklektisches Konstrukt109
- | Kapitel kaufen Exkurs 1: Die Kennzeichen des großen Redners im literarischen Porträt115
- | Kapitel kaufen Quintilian: Ciceronianismus und Moralität120
- | Kapitel kaufen b) Christliche Spätantike124
- | Kapitel kaufen Augustinus: Klerikale Bildung, Demut, Einfachheit124
- | Kapitel kaufen c) Hochmittelalter130
- | Kapitel kaufen Robert von Basevorn: Augustinusnachfolge unter scholastischen Vorzeichen130
- | Kapitel kaufen d) Renaissancehumanismus132
- | Kapitel kaufen Petrarca: Moralphilosophie, Ästhetik, Geschichte132
- | Kapitel kaufen Soarez: Die rhetorische Kanonisierung von Petrarcas Impuls138
- | Kapitel kaufen Exkurs 2: Rednerideal und Frauenbildung141
- | Kapitel kaufen e) Barock146
- | Kapitel kaufen Keckermann: Konzentration auf die Affekterregung146
- | Kapitel kaufen f) Aufklärung148
- | Kapitel kaufen Gottsched: Rationalismus und Klassizismus148
- | Kapitel kaufen g) Vom Klassizismus zum Historismus152
- | Kapitel kaufen Heinze, Abbt und Herder: Historisch-literaturästhetische Kritik am Klassizismus152
- | Kapitel kaufen Westermann, Volkmann: Aspekte des philologischen Historismus158
- | Kapitel kaufen Teil C. Anthropologie: Psychische Komponenten der Wirkungsabsicht161
- | Kapitel kaufen I. Die Körperlichkeit des Redners als anthropologisches Thema161
- | Kapitel kaufen II. Rhetorische statt philosophischer Anthropologie161
- | Kapitel kaufen III. Rednerwille als Instanz der Persuasion165
- | Kapitel kaufen 1. Zur antrhopologischen Struktur des Willens165
- | Kapitel kaufen 2. Die «Redegewalt» als Ort des persuasiven Willens in der Antike167
- | Kapitel kaufen 3. Rednerwillen und Affektenlehre von der Renaissance bis zur Aufklärung171
- | Kapitel kaufen 4. Die Bindung des Rednerwillens an das ingenium in der Genieästhetik176
- | Kapitel kaufen a) Pseudo-Longinos und die Lehre vom Erhabenen als Voraussetzung 176
- | Kapitel kaufen b) Das Zerbrechen der rationalistischen Anthropologie im Streit zwischen Gottsched und den Schweizern179
- | Kapitel kaufen c) Die Aufwertung des ingenium als Naturkraft in Sulzers Konzept des genialen Redners182
- | Kapitel kaufen IV. Natürlichkeit: eine Form des rednerischen ἦvος, ḗthos184
- | Kapitel kaufen 1. ḗthos-Komponenten der Natürlichkeit in der Antike184
- | Kapitel kaufen 2. Naturausdruck im Wandel von der Kunstverbergung zur Kunstlosigkeit im 17. und 18. Jahrhundert186
- | Kapitel kaufen Teil D. Ethik: Wertorientierungen rednerischen Handelns193
- | Kapitel kaufen I. Ethik und rednerisches Handeln193
- | Kapitel kaufen II. Zur methodischen Grundlegung der rhetorisch-ethischen Analyse194
- | Kapitel kaufen 1. Die Unterscheidung von Strebens- und Sollensethik194
- | Kapitel kaufen 2. Das strebensethische Prinzip der Persuasion: die parteiliche Sicht des Guten196
- | Kapitel kaufen 3. Die rhetorische Deutung des Guten als Nutzen der Rede200
- | Kapitel kaufen III. Rhetorische Ethik und Lebenswelt in der Antike202
- | Kapitel kaufen 1. Die Lebensformenlehre nach Platon und Aristoteles: der Ort des Redners in der Gemeinschaft202
- | Kapitel kaufen 2. Das Gelingen des rhetorischen Handelns in der Geminschaft: der rechte Augenblick der Rede (Καιρός, kairós) als Maßstab204
- | Kapitel kaufen 3. Gemeinwohl und Gemeinsinn als ethische Normen des rednerischen Handelns bei Cicero207
- | Kapitel kaufen Exkurs 1: Der sensus communis nach Valla und Landino209
- | Kapitel kaufen 4. Sozialethische Typen des Redners: Vir bonus und Demagoge211
- | Kapitel kaufen a) Cato: Die Entstehung des vir bonus-Ideals aus dem römischen Patronat211
- | Kapitel kaufen b) Cicero: Der Gegensatz von vir bonus und Demagoge214
- | Kapitel kaufen Exkurs 2: Ramus und Vossius: Der Bruch mit der vir bonus-Tradition im neuzeitlichen Rationalismus216
- | Kapitel kaufen IV. Strebensethische Eigenschaften des Redners in der Sicht der Antike und des 17. bzw. 18. Jahrhunderts219
- | Kapitel kaufen 1. Glaubwürdigkeit als Resultat vorteilhafter Selbstpräsentation ἦvος, ḗthos219
- | Kapitel kaufen a) Aristoteles: Die ethische Funktion des ḗthos219
- | Kapitel kaufen b) Rednerḗthos und populäre Moralität in griechischen Reden des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr.222
- | Kapitel kaufen c) Cicero: Der orator perfectus zwischen ethischer Selbstpräsentation und Moralität226
- | Kapitel kaufen 2. Klugheit als rednerische Tugend229
- | Kapitel kaufen a) Klugheit, Eigennutz und Gemeinwohl in der antiken Rhetorik229
- | Kapitel kaufen α) Aristoteles: Individuelle und soziale Dimensionen der Klugheit229
- | Kapitel kaufen β) Cicero: Die strebens- und sollensethische Eingrenzung der Klugheit durch das decorum232
- | Kapitel kaufen Exkurs 3: Ambrosius: Mäßigung der Klugheit und christliches decorum234
- | Kapitel kaufen γ) Quintilian: Rednerische Klugheit im Spannungsfeld von ehrenhaften und unehrenhaften Verhalten237
- | Kapitel kaufen b) Klugheit und Privatinteresse im rhetorischen Prudentismus des 17. und 18. Jahrhunderts239
- | Kapitel kaufen α) Der strebensethische Aspekt der politischen Klugheit nach Ansicht der Forschung239
- | Kapitel kaufen β) Gracián: Die Konzentration der Klugheit auf den privaten Nutzen242
- | Kapitel kaufen γ) Weise: Die Verbindung von Klugheit und christlicher Tugendhaftigkeit245
- | Kapitel kaufen δ) Thomasius: Die sollensethische Beschränkung der politischen Klugheit246
- | Kapitel kaufen V. Die Verwerfung des ethischen Anspruchs im Handeln des Redners bei Kant249
- | Kapitel kaufen 1. Diffamierung des strebensethischen Motivs der Rhetorik249
- | Kapitel kaufen 2. Sollensethisch begründete Degradierung der Klugheit253
- | Kapitel kaufen 3. Die Vernachlässigung der lebensweltlichen Sittlichkeit in Kants Moralitätsauffasung254
- | Kapitel kaufen Fazit und Ausblick259
- | Kapitel kaufen Abkürzungs- und Übersetzungsverzeichnis263
- | Kapitel kaufen Literaturverzeichnis265
- | Kapitel kaufen Lexika265
- | Kapitel kaufen Quellenschriften266
- | Kapitel kaufen Forschungsliteratur276
- | Kapitel kaufen Personenregister297
- | Kapitel kaufen Begriffsregister301
Beschreibung
In der modernen Rhetorikforschung, die sich vor allem auf die Redetechnik konzentriert, gehört das Rednerideal nach wie vor zu den am wenigsten untersuchten Themen. Dabei setzt erst der Redner als der Handelnde in der Redesituation das Wirkungspotential der Rhetorik um.
Die wichtigsten Konstitutionsmerkmale seines Handelns sind Subjektivität, Bildung, Psychologie und Ethik. Diese waren in der klassischen rhetorischen Tradition noch ganz anders präsent als heute. Franz-Hubert Robling stellt sie durch eine begriffs- und ideengeschichtliche Analyse von Rhetoriktraktaten vor. Das Untersuchungsmaterial stammt aus der Zeit von den sophistischen Anfängen der Redekunst bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, als die Schulrhetorik normative Kraft und systematischen Zusammenhalt verlor.
Als Ergebnis enthält die Arbeit nicht nur eine historische Typologie des Redners, sondern zeigt ebenfalls die Vielfalt der Rednerformen wie Prediger, Dichter, Geschichtsschreiber, Dialektiker und Philosoph, Hofmann, Politiker und Demagoge. Auch humanistische Leitbilder für die rednerische Erziehung von Frauen werden vorgestellt.
Mit dieser Studie ist eine Grundlage geschaffen für jede kulturhistorische und kulturanthropologische Erforschung der Kommunikatorkonzepte in Vergangenheit und Gegenwart.
Die wichtigsten Konstitutionsmerkmale seines Handelns sind Subjektivität, Bildung, Psychologie und Ethik. Diese waren in der klassischen rhetorischen Tradition noch ganz anders präsent als heute. Franz-Hubert Robling stellt sie durch eine begriffs- und ideengeschichtliche Analyse von Rhetoriktraktaten vor. Das Untersuchungsmaterial stammt aus der Zeit von den sophistischen Anfängen der Redekunst bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, als die Schulrhetorik normative Kraft und systematischen Zusammenhalt verlor.
Als Ergebnis enthält die Arbeit nicht nur eine historische Typologie des Redners, sondern zeigt ebenfalls die Vielfalt der Rednerformen wie Prediger, Dichter, Geschichtsschreiber, Dialektiker und Philosoph, Hofmann, Politiker und Demagoge. Auch humanistische Leitbilder für die rednerische Erziehung von Frauen werden vorgestellt.
Mit dieser Studie ist eine Grundlage geschaffen für jede kulturhistorische und kulturanthropologische Erforschung der Kommunikatorkonzepte in Vergangenheit und Gegenwart.
Zitate
Im Zeitalter des Spezialistentums ist der Verfasser sicherlich ein Wagnis eingegangen, einen Begriff wie 'Redner' in einer solch umfassenden Perspektive darzustellen. Doch am Ende gelingt Robling mit der Arbeit eine Grundlage für jede kulturhistorische und kulturanthropologische Erforschung der Kommunikatorkonzepte in Vergangenheit und Gegenwart.
Germanistik 49 (2008) Heft 1-2
Die breit angelegte, auf umfassenden Material basierende Arbeit von Robling schließt eine empfindliche Lücke in der rhetorischen Forschung. Erstmals hat sich hier jemand der Aufgabe unterzogen, dem doch für jede rhetorische Theorie so bedeutsamen Ideal des Redners in historischer und systematischer Absicht nachzugehen.
Jahrbuch Rhetorik, Band 27