- Startseite /
- Open Access /
- ZMK Zeitschrift für Medien- und Kulturforschung 8/2/2017: Operative Ontologien
Loading...
Inhalt
-
https://meiner-elibrary.de/the-impact-of-a-sovereign-default-within-the-euro-zone-on-the-exchange-rate.html/
Editorial
-
https://meiner-elibrary.de/the-impact-of-a-sovereign-default-within-the-euro-zone-on-the-exchange-rate.html/
Gene, Gehirn, Archiv
Über den Ort der menschlichen Natur im Humanethologischen Filmarchiv
Das Humanethologische Filmarchiv ist eine Sammlung von rund 800 Stunden Filmmaterial und 2000 Stunden Tonaufzeichnungen, zusammengetragen vom Verhaltensforscher Irenäus Eibl-Eibesfeldt und seinen Mitarbeitern über einen Zeitraum von vier Jahrzehn- ten. Die Humanethologie versteht sich als Biologie des menschlichen Verhaltens und fragt nach den phylogenetischen Bedingungen komplexer motorischer Abläufe, die sie in einer kulturvergleichenden Perspektive untersucht. Aber wovon genau ist das Human- ethologische Filmarchiv ein Archiv? Dieser Beitrag geht dieser Frage nach, in dem er nach den operativen Ontologien der menschlichen Natur und der photographischen Evidenz fragt, die in das Forschungsdesign der Humanethologie eingelassen sind.
The film archive of human ethology is a collection of about 800 hours of footage and 2000 hours of sound recordings, compiled by behavioral scientist Irenäus Eibl-Eibesfeldt and his collaborators over a period of four decades. Human ethology is understood as biology of human behavior and asks about the phylogenetic conditions of complex motor processes, which are investigated in a comparative perspective on culture. But what exactly is archived in the film archive of human ethology? The paper tackles this question by asking about the operational ontologies of human nature and the photographic evidence incorporated into the research design of human ethology.
-
https://meiner-elibrary.de/the-impact-of-a-sovereign-default-within-the-euro-zone-on-the-exchange-rate.html/
Javier Cercas’ 23-F.
Ein historischer Kippmoment im Romanformat
Im Zentrum von Javier Cercas’ Anatomia de uninstante steht eine Geste: Adolfo Suárez, der zu Beginn des Putsches inmitten von Schüssen zu seinem Sessel zurückkehrt, sich hinsetzt und zurücklehnt, umgeben von leeren Sesseln. Am Beispiel von Cercas’ Nacherzählung eines Kippmoments des Postfranqismus wird die Rückkehr zum Ereignis als historische Heuristik wissens- und medienhistorisch beleuchtet. Dabei werden Charakteristiken einer Geschichtsschreibung herausgearbeitet, die sich seit 1970 für die exzessive Beschreibung eines Mikromomentes interessiert.
Javier Cercas’s novel Anatomia de un instante is centered upon a gesture: Adolfo Suárez, returning to his chair at the beginning of the coup in the midst of shots, sits down and leans back, surrounded by empty armchairs. Using the example of Cercas’s recounting a tipping moment of Postfranqism, the paper illuminates the return to the event as historical heuristics in the light of knowledge and media histories. Furthermore, it sketches the characteristics of a historiography, which, since 1970, has been interested in the excessive description of a micromoment.
-
https://meiner-elibrary.de/the-impact-of-a-sovereign-default-within-the-euro-zone-on-the-exchange-rate.html/
Die Rede von der Sharing Economy
Mit den digitalen Medien haben sich neue Formen der Warenzirkulation auf der Grundlage sozialer Netzwerke etabliert, die unter dem Begriff Sharing Economy zusammen- gefasst werden. Die Durchsetzung dieser onlinebasierten Transaktionen ist von einem euphorischen Diskurs begleitet, der der Sharing Economy utopische Potenziale einer gemeinschaftlichen Mehrwerterzeugung zuschreibt. Wolfgang Sützls Beitrag betont, dass die rhetorische Wirkung des Teilens und dessen Idealisierung über den Tausch als eigentliche ökomische Form hinwegtäusche. Anhand von Gabentheorien zeigt er auf, wie das Teilen (durch die Leugnung der Äquivalenzerwartungen) an seine Grenzen komme, indem es mit dem Geben verwechselt werde, und außerdem Wertschöpfungsprozesse von Unternehmen sowie die Verwertung von Ressourcen verschleiere. Den Gedanken, dass diese zur ›Ökonomisierbarkeit von allem‹ neige, greift auch Tomasz Konicz auf, der in der Ökonomie des Teilens einen ›anomalen‹ Wunsch nach alternativen Wirtschaftsformen angesichts der ›Krise des Kapitals‹ erkennt.
Dafür bringt Konicz aus einer marxistischen Perspektive den ›prozessierenden Widerspruch‹ der Technologieentwicklung und ihre verheerenden Implikationen in Anschlag, die auch die Grundlage der Sharing Economy darstellen. Insofern sei die Suche nach Alternativen noch offen.
With the digital media, new forms of the circulation of goods have been established on the basis of social networks, summarily addressed under the term ‘sharing economy.’ The enforcement of these online transactions is accompanied by a euphoric discourse, ascribing to the sharing economy utopian potentials to commonly generate added value. Wolfgang Sützl’s contribution emphasizes that the rhetorical effect of sharing and its idealization distract from exchange as basic economic form. With reference to theories of gift exchange, he shows how sharing (by denying the expectation of equivalence) reaches its limits by being confused with giving, and how it also conceals the value-creation processes of companies as well as the exploitation of resources. Tomasz Konicz also picks up on the idea that the sharing economy tends to an ‘economization of everything,’ seeing in it an ‘anomalous’ desire for alternative forms of economy in the face of the ‘crisis of capital.’ On the other hand, from a Marxist perspective, Konicz points to the ‘processing contradiction’ of technology development and its devastating implications, which also form the basis of the sharing economy. In this respect, the search for alternatives still goes on.
-
https://meiner-elibrary.de/the-impact-of-a-sovereign-default-within-the-euro-zone-on-the-exchange-rate.html/
Eine Ökonomie des Teilens ist überlebensnotwendig – doch sie kann nur jenseits des Kapitalverhältnisses erkämpft werden
Mit den digitalen Medien haben sich neue Formen der Warenzirkulation auf der Grundlage sozialer Netzwerke etabliert, die unter dem Begriff Sharing Economy zusammen- gefasst werden. Die Durchsetzung dieser onlinebasierten Transaktionen ist von einem euphorischen Diskurs begleitet, der der Sharing Economy utopische Potenziale einer gemeinschaftlichen Mehrwerterzeugung zuschreibt. Wolfgang Sützls Beitrag betont, dass die rhetorische Wirkung des Teilens und dessen Idealisierung über den Tausch als eigentliche ökomische Form hinwegtäusche. Anhand von Gabentheorien zeigt er auf, wie das Teilen (durch die Leugnung der Äquivalenzerwartungen) an seine Grenzen komme, indem es mit dem Geben verwechselt werde, und außerdem Wertschöpfungsprozesse von Unternehmen sowie die Verwertung von Ressourcen verschleiere. Den Gedanken, dass diese zur ›Ökonomisierbarkeit von allem‹ neige, greift auch Tomasz Konicz auf, der in der Ökonomie des Teilens einen ›anomalen‹ Wunsch nach alternativen Wirtschaftsformen angesichts der ›Krise des Kapitals‹ erkennt.
Dafür bringt Konicz aus einer marxistischen Perspektive den ›prozessierenden Widerspruch‹ der Technologieentwicklung und ihre verheerenden Implikationen in Anschlag, die auch die Grundlage der Sharing Economy darstellen. Insofern sei die Suche nach Alternativen noch offen.
With the digital media, new forms of the circulation of goods have been established on the basis of social networks, summarily addressed under the term ‘sharing economy.’ The enforcement of these online transactions is accompanied by a euphoric discourse, ascribing to the sharing economy utopian potentials to commonly generate added value. Wolfgang Sützl’s contribution emphasizes that the rhetorical effect of sharing and its idealization distract from exchange as basic economic form. With reference to theories of gift exchange, he shows how sharing (by denying the expectation of equivalence) reaches its limits by being confused with giving, and how it also conceals the value-creation processes of companies as well as the exploitation of resources. Tomasz Konicz also picks up on the idea that the sharing economy tends to an ‘economization of everything,’ seeing in it an ‘anomalous’ desire for alternative forms of economy in the face of the ‘crisis of capital.’ On the other hand, from a Marxist perspective, Konicz points to the ‘processing contradiction’ of technology development and its devastating implications, which also form the basis of the sharing economy. In this respect, the search for alternatives still goes on.
-
https://meiner-elibrary.de/the-impact-of-a-sovereign-default-within-the-euro-zone-on-the-exchange-rate.html/
Ein Sermon von dem neuen Testament, das ist von der heiligen Messe
-
https://meiner-elibrary.de/the-impact-of-a-sovereign-default-within-the-euro-zone-on-the-exchange-rate.html/
Kommentar
zu Ein Sermon von dem neuen Testament, das ist von der heiligen Messe von Martin Luther
-
https://meiner-elibrary.de/the-impact-of-a-sovereign-default-within-the-euro-zone-on-the-exchange-rate.html/
Versetzungen
Das Diorama als ontographische Apparatur
Im Anschluss an Merleau-Ponty lässt sich nach der Möglichkeit einer ›Ontographie‹ fragen, die mit dem Seienden zugleich die ›Art zu sein‹ dieses Seienden verzeichnet. Solche Überlegungen zu einer »écriture de l’être« lassen sich über den Bereich der graphischen oder diagrammatischen Notation hinaustragen. Als ein Dispositiv, das Sein nicht nur aufschreibt, sondern ›aufstellt‹, wird hier exemplarisch das naturkundliche Habitat-Diorama analysiert. Im Zentrum steht die ontographische Operation der ›Versetzung‹, aus der die spezifischen Evidenz- und Unmittelbarkeitseffekte des Dioramas hervorgehen.
Following Merleau-Ponty, one may ask about the possibility of an ‘ontography,’ which would register both the existent and its way of ‘being’. Such reflections on an “écriture de l’être” can transgress the field of graphical or diagrammatic notation. As a dispositive that not only registers being but also ‘assembles’ it, this paper analyses the habitat diorama of natural history. The focus is on the ontographic operation of ‘displacement,’ from which specific effects of evidence and immediacy emerge. -
https://meiner-elibrary.de/the-impact-of-a-sovereign-default-within-the-euro-zone-on-the-exchange-rate.html/
Öffnen, Schließen, Zerstreuen, Verdichten.
Die operativen Ontologien der Kulturtechnik
Im Rahmen der technikphilosophischen, ethnologischen wie auch medien- und kulturwissenschaftlichen Debatte über die Handlungsmacht der Dinge ist es zu einer Konjunktur von Ontologien gekommen, die jedoch das traditionelle Konzept der Ontologie dekonstruiert bzw. verschiebt. Der Beitrag folgt dieser Verschiebung der Ontologie, die Medien und mediale Artefakte nicht mehr als Substanzen denkt, sondern als Verkettungen von Praktiken und Operationen, die diese Medien-Dinge allererst generieren. Nach ›operativen Ontologien‹ zu fragen bedeutet, nach den konkreten ontischen Operationen zu fragen, die allererst ontologische Unterscheidungen hervorbringen – z. B. zwischen Form und Materie, Bild und Gegenstand, Ding und Prozess, Figur und Grund. Diese ontischen Operationen bilden den Kern dessen, was man Kulturtechniken nennt. Anhand von beispielhaften Hybridobjekten aus dem Bereich der material culture des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit zeigt der Beitrag, wie dies konkret zu verstehen ist.
The debate on the agency of objects, lead by philosophy, ethnology as well as cultural and media studies, has triggered a boom of ontologies, deconstructing the traditional concept of ontology. The contribution follows this shift of ontology, which no longer conceives of the media and media artifacts as substances, but as concatenations of practices and operations that are generated by media objects in the first place. To ask for ‘operational ontologies’ means to ask for the concrete ontical operations which first of all produce onto- logical distinctions – e. g. between form and matter, image and object, thing and process, figure and background. These ontical operations form the core of what we call cultural techniques. The contribution illustrates and explains this thesis with reference to hybrid objects from the material culture of the late Middle Ages and Early Modernity.
-
https://meiner-elibrary.de/the-impact-of-a-sovereign-default-within-the-euro-zone-on-the-exchange-rate.html/
Ein gelassen-dreifaches Hoch auf ›operative Ontologien‹
›Operative Ontologien‹ erscheinen als eine sehr plausible Gegenwartsreaktion auf die Geschichte der westlichen Erkenntnistheorien seit der frühen Moderne. Sie basiert auf der meta-theoretischen Prämisse, dass derartig grundlegende Theorien sich heute nicht mehr als zwingend ›notwendig‹ erweisen, sondern zu einem Gegenstand der Wahl geworden sind. Eine Reihe von überzeugenden existentiellen, intellektuellen und ästhetischen Gründen spricht für die Wahl der ›operativen Ontologien‹ des IKKM.
‘Operative Ontologies’ appear as a highly plausible present-day reaction to the history of Western epistemologies since Early Modernity, based on the meta-theoretical premise that such frameworks, instead of imposing themselves as ‘necessary,’ have become an object of choice today. In this spirit, the IKKM’s choice of ‘operative ontologies’ has a number of compelling existential, intellectual, and aesthetic reasons speaking for itself. -
https://meiner-elibrary.de/the-impact-of-a-sovereign-default-within-the-euro-zone-on-the-exchange-rate.html/
Die Rettung des Ontologischen durch das Ontische?
Ein Kommentar zu ›operativen Ontologien‹
Das Konzept der ›operativen Ontologien‹ ist nicht einfach zu verstehen. Dieser Artikel versucht Potenzial und Schranken dieser Idee auszuloten. Der methodische Ansatz der operativen Ontologie zielt darauf, dass das ›Ontische‹ im Sinne des phänomenal je Gegebenen das ›Ontologische‹ im Sinne der Erklärbarkeit und Verstehbarkeit von Welt bedingt und aus sich hervortreibt: Das Ontische gebiert das Ontologische. Was das bedeutet, wird einerseits anhand von Bernhard Siegerts Begriff ›Kulturtechnik‹ sowie andererseits anhand von Lorenz Engells Begriff der ›Ontographie‹ rekonstruiert sowie kritisch kommentiert.
The concept of ‘operative ontologies’ is not easy to understand. The article tries to explore the potential and limitations of this idea. The methodological approach of operative ontology aims at the fact that the ‘ontic’ (in the sense of the phenomenally given) deter- mines and produces the ‘ontological’ (in the sense of the comprehensibility of the world): The ontic gives birth to the ontological. The meaning of this statement is reconstructed with reference to Bernhard Siegert’s concept of ‘cultural technique’ as well as Lorenz Engell’s notion of ‘ontography’ and is further- more critically commented upon.
-
https://meiner-elibrary.de/the-impact-of-a-sovereign-default-within-the-euro-zone-on-the-exchange-rate.html/
»Operative Ontologien«: Technikmaterialismus als prima philosophia ?
Der Beitrag repliziert auf Bernhard Siegerts Programmtext zu »Operativen Ontologien«, hinterfragt einige grundbegriffliche Voreinstellungen des Siegertschen Technikmaterialismus und setzt sich kritisch mit dessen auf Ontologie(n) abzielenden Anspruch aus- einander – wie er sich nun am Thema des technischen Mediums als »Ding« explizit festmacht. Dabei wird nicht zuletzt das Fehlen eines Technikbegriffs vermerkt, der zwischen den Polen Medium, Praxis/Operation und »Ding« (sowie dann auch »Artikulation« und »Kultur« im Kompositum »Kulturtechnik«) in hinreichend klarer Weise vermittelt. Vor allem aber rät die Verfasserin zum Verzicht auf die ontologische Perspektive, weil diese weder für medien- oder technikorientierte mikrologische Analysen noch für einen Technikmaterialismus erforderlich ist.
The article responds to Bernhard Siegert’s programmatic text on “operative ontologies,” questions some fundamental preconceptions of Siegert’s “Technikmaterialismus,” and critically deals with his ontological aims as manifested in the theme of the technical medium as “thing.” Not least, the lack of a precise concept of technique is noted that would mediate between media, practice/operation and “thing” (as well as “articulation” and “culture” in the composite term “cultural tech- nique”) in a sufficiently clear manner. Above all, however, the author advocates to abandon the ontological perspective as it is necessary neither for media or technology-oriented micrological analyses nor for “Technikmaterialismus.”
-
https://meiner-elibrary.de/the-impact-of-a-sovereign-default-within-the-euro-zone-on-the-exchange-rate.html/
Das ontologische Debakel oder was heißt: Es gibt Medien?
Die aktuelle Wende zu neuen Ontologien in den Medien- und Kulturwissenschaften ist begleitet von der Anstrengung, Ontologien pragmatisch zu begründen und in Praktiken, Prozesse und Akte aufzulösen. Dabei besteht jedoch die Gefahr, dass Pragmatismus sich in Funktionalismus verkehrt und die ontologische Frage funktionalistisch beantwortet wird. Diese Gefahr zeigt sich deutlich im Begriff der ›operativen Ontologie‹, der sich in der Informatik schon in den 1990er Jahren im Kontext der Automatisierung von gespeichertem Wissen eingebürgert hat. Im Rückgang auf Willard van Quines Bestimmung des ontologischen Debakels wird nach den Chancen gefragt, die sich in der ontologischen Krise für einen medienphilosophischen Zugang jenseits einer funktionalistischen und damit zugleich technischen Lösung verbergen.
The current turn to new ontologies in media and cultural studies is accompanied by an effort to base ontology on pragmatics and thus to dissolve it in practices, processes and acts. Such attempts, however, run the risk that pragmatism turns into functionalism and the ontological question is answered in functional terms. This danger is evident in the concept of an ‘operative ontology,’ which was already used in computer science as early as the 1990s in the context of the automation of stored knowledge. By going back to Willard Van Quine’s notion of an ontological debacle, this paper asks about the opportunities that lie in the ontological crisis for a media philosophical approach beyond a functionalist and thus technical solution.
-
https://meiner-elibrary.de/the-impact-of-a-sovereign-default-within-the-euro-zone-on-the-exchange-rate.html/
The Ontology of Media Operations, or, Where is the Technics in Cultural Techniques?
My aim in this paper is to develop an ontology of media operations that is rooted in Gilbert Simondon’s theory of individuation. I position this media operative ontology in contrast to Bernhard Siegert’s understanding of operative ontology as a cultural technique. Drawing on Wolfgang Ernst, Henri Atlan, and Michel Serres, I argue that Siegert’s position compromises the extra-cultural operationality of technical media, and of techniques more generally, in its bid to redirect media theory from its Kittlerian trajectory. With his theory of information as reception of environmental singularity by a metastable receiver, Simondon provides a mechanism for theorizing how extra-cultural operationality of technical media informs the production of culture and the distinctions upon which it rests, without compromising the alterity of technics.
Mein Ziel in diesem Beitrag ist es, eine Ontologie von Medienoperationen zu entwickeln, die auf Gilbert Simondons Theorie der Individuation fußt. Auf der Grundlage von Wolfgang Ernst, Henri Atlan und Michel Serres behaupte ich, dass Siegerts Versuch, die Medientheorie von ihrer Kittlerschen Linie abzulenken, den Stellenwert der außerkulturellen Operationalität technischer Medien und der Techniken im Allgemeinen herabspielt. Mit seiner Theorie der Information als Empfang von umweltlicher Singularität durch einen metastabilen Empfänger bietet Simondon dagegen einen Mechanismus, dank dem theoretisch durchdacht werden kann, wie die außerkulturelle Operationalität der technischen Medien die Kulturproduktion und die Unterscheidungen, auf denen sie beruht, prägt, ohne die Andersheit der Technik zu reduzieren.
-
https://meiner-elibrary.de/the-impact-of-a-sovereign-default-within-the-euro-zone-on-the-exchange-rate.html/
Operative Ontologien – ein Versuch, einen klaren Begriff zu verunreinigen
Operative Ontologien werden in diesem Artikel als relationale kommunikative Situationen vorgestellt, in denen Medien und Technik Teil einer Praxis sind, aber nicht einfach mit dieser zusammenfallen. Die Ontologie bezieht sich auf eine temporäre Konstellation, beispielsweise eine Verknüpfung von Maschine, Körper und Bild, in der die ontologische Frage der Anthropologie perspektivisch immer wieder verschoben wird. Wie das genau zu verstehen ist, wird am Fallbeispiel der Motion-Capture-Technik deutlich, in der durch eine Verschmelzung von Live Action Movie und der animierten Welt der Visual Effects eine permanente Veränderung dessen erfolgt, was als Mensch oder menschliche Umwelt angesehen wird.
This article presents operational ontologies as communicative situations in which media and technology are part of a practice, but do not simply coincide with it. Ontology refers to a temporary constellation, for example a link between machine, body and image, which shifts the ontological question of anthropology in perspective time and again. This thesis is further illustrated by a case study of the motion capture technique, whose merging of live action movie and the animated world of visual effects leads to a permanent modification of our notions of the human being and human environment.
-
https://meiner-elibrary.de/the-impact-of-a-sovereign-default-within-the-euro-zone-on-the-exchange-rate.html/
Am Anfang war die Operation
Angeleitet durch Marx’ Thesen über Feuerbach untersucht der Artikel die linkshegelianischen Triebgründe des Programms der ›Operativen Ontologien‹. Bernhard Siegerts Versuch, »ontologische Unterscheidungen« auf »ontische Operationen« zurückzuführen, findet eine überraschende Parallele in Feuerbachs Unternehmen, »die religiöse Welt in ihre weltliche Grundlage aufzulösen«. Zugleich lässt sich im Postulat einer Vorgängigkeit kulturtechnischer Operationen ein technisch verstärktes Echo der Marxschen Rede vom Primat der Praxis vernehmen.
Directed by Marx’s Theses on Feuerbach, the article examines the Left Hegelian motives of the agenda of ‘operational ontologies.’ Bernhard Siegert’s attempt to attribute “ontological distinctions” to “ontical operations” finds a surprising parallel in Feuerbach’s enterprise “to dissolve the religious world into its secular foundation.” At the same time, a technically amplified echo of Marx’s idea of the primacy of practice can be perceived in the postulate of a precedence of cultural technological operations. -
https://meiner-elibrary.de/the-impact-of-a-sovereign-default-within-the-euro-zone-on-the-exchange-rate.html/
Abstracts / Autorenangaben
Beschreibung
Diese besondere Ausgabe der ZMK verdankt sich einem Experiment: In zwei grundlegenden Beiträgen stellen die beiden Herausgeber Lorenz Engell und Bernhard Siegert das Leitthema des Weimarer Internationalen Kollegs für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM), die „Operativen Ontologien“, zur Diskussion und ziehen eine Zwischenbilanz der geleisteten Arbeit. Die den „Operativen Ontologien“ zugrundeliegende Annahme ist, dass die Gegenstände medienphilosophischer Betrachtung nicht nur medial, technisch oder instrumental verfertigt und geformt werden, sondern durch diesen operativen Vorgang auch verschiedene Seinsarten hervorgebracht werden. Diese Ontologie des Medialen, die weitreichende kulturtheoretische und phänomenologische Implikationen aufweist, wird von prominenten Beiträgerinnen und Beiträgern, u.a. Hans Ulrich Gumbrecht, Sybille Krämer, Petra Gehring, Astrid Deuber-Mankowsky, Mark B. N. Hansen, Gertrud Koch und John Durham Peters, aufgegriffen und einer Kritik unterzogen. Außerdem im Heft: eine Debatte über die Sharing Economy.