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Quaestiones disputatae Über die Wahrheit V

Thomas von Aquin

Herausgeber: Ramelow, Tilman Anselm

Quaestiones disputatae, Bd. 5

2019

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Die vorliegenden »Quaestionen »erörtern Fragen der Willensfreiheit in einem Rahmen, der in der zeitgenössischen Philosophie weitgehend verloren ist: in einer Metaphysik des Seins, welches auf sein Gut-Sein hin befragt wird. Sein und Sollen, »fact and value«, klaffen so nicht auseinander, sondern werden, im Gegensatz zu späteren Sichtweisen, als in der Tiefe verbunden erkannt. Metaphysik und Ethik sind differenziert, aber nicht geschieden. Der freie Wille ist Teil einer solchen Wirklichkeit und versteht sich darum von seiner Bestimmung zum Guten her, die er mit allem anderen Sein teilt. Dies ist darum auch ohne Gott nicht zu verstehen, der als die Gutheit selbst nicht nur der Letztzweck des Willens ist, sondern auch der, welcher den Willen durch die Gnade zu seinem Akt befreit. Der Wille selbst ist durch seine Beziehung zur Vernunft auf die vorgängige Wirklichkeit verwiesen, bewegt aber seinerseits die Vernunft; beide Vermögen sind verschwistert, aber nicht verschmolzen. Eine derartig umfassende und tiefe Sicht der Willensfreiheit ist anderswo schwerlich zu finden.

Inhaltsverzeichnis

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Cover U1
Inhaltsverzeichnis V
XXI. VOM GUTEN 3
1. Artikel: Fügt das Gute etwas über das Sein hinaus hinzu? 3
2. Artikel: Sind das Seiende und das Gute ihrer Extension\r\nnach vertauschbar? 12
3. Artikel: Geht das Gute gedanklich dem Wahren voraus? 17
4. Artikel: Ist alles gut durch die Erste Gutheit? 21
5. Artikel: Ist das geschaffene Gute durch sein eigenes Wesen gut? 31
6. Artikel: Besteht das Gute des Geschöpfes in »Maß, Art und Ordnung«, wie Augustinus sagt? 37
XXII. VOM STREBEN NACH DEM GUTEN 45
1. Artikel: Strebt alles nach dem Guten? 45
2. Artikel: Strebt alles nach Gott selbst? 56
3. Artikel: Ist das Streben ein besonderes Vermögen der Seele? 59
4. Artikel: Ist der Wille in vernünftigen Wesen einvom Streben des sinnlichen Teiles verschiedenes Vermögen? 63
5. Artikel: Will der Wille etwas mit Notwendigkeit? 67
6. Artikel: Will der Wille alles, was er will, mit Notwendigkeit? 78
7. Artikel: Erwirbt jemand Verdienste dadurch, daß er das will, was er notwendigerweise will? 84
8. Artikel: Kann Gott den Willen zwingen? 86
9. Artikel: Kann ein Geschöpf den Willen verändern oder ihn beeinflussen? 90
10. Artikel: Sind der Wille und die Vernunft ein einziges Vermögen? 97
11. Artikel: Ist der Wille ein höheres Vermögen als dieVernunft, oder umgekehrt? 101
12. Artikel: Bewegt der Wille die Vernunft und die anderen Kräfte der Seele? 110
13. Artikel: Ist die Intention ein Akt des Willens? 114
14. Artikel: Ist es in derselben Bewegung, daß der Wille das Ziel will und die Mittel intendiert? 122
15. Artikel: Ist die Wahl ein Akt des Willens? 126
XXIII. VOM WILLEN GOTTES 131
1. Artikel: Kommt es Gott zu, einen Willen zu haben? 131
2. Artikel: Ist der göttliche Wille in einen vorhergehenden und einen nachfolgenden zu unterscheiden? 140
3. Artikel: Wird der Wille Gottes angemessen unterteilt in einen Willen des Wohlgefallens und einen Willen des Anzeichens? 146
4. Artikel: Will Gott notwendigerweise das will, was er will? 152
5. Artikel: Verursacht der göttliche Wille in den gewollten Dingen eine Notwendigkeit? 162
6. Artikel: Hängt die Gerechtigkeit in den geschaffenen Dingen vom einfachen Willen Gottes ab? 167
7. Artikel: Sind wir dazu angehalten, unseren Willen mit dem göttlichen Willen in Übereinstimmung zu bringen? 170
8. Artikel: Sind wir dazu angehalten, unseren Willen mit dem göttlichen Willen im Gewollten in Übereinstimmung zubringen, dergestalt nämlich, daß wir gehalten sind, das zu wollen, von dem wir wissen, daß Gott es will? 181
XXIV. VON DER FREIEN ENTSCHEIDUNG 189
1. Artikel: Hat der Mensch freie Entscheidung? 190
2. Artikel: Haben Tiere freie Entscheidung? 207
3. Artikel: Hat Gott Entscheidungsfreiheit? 215
4. Artikel: Ist die freie Entscheidung ein Vermögen, oder nicht? 218
5. Artikel: Ist die freie Entscheidung ein einziges Vermögen, oder mehrere? 228
6. Artikel: Ist die freie Entscheidung der Wille, oderein vom Willen verschiedenes Vermögen? 232
7. Artikel: Kann ein Geschöpf, das die freie Entscheidung hat, auf natürliche Weise im Guten befestigt sein? 237
8. Artikel: Kann die freie Entscheidung eines Geschöpfes durch eine Gnadengabe im Guten befestigt sein? 244
9. Artikel: Kann die freie Entscheidung des Menschen im Pilgerstand durch eine Gnadengabe im Guten befestigt sein? 250
10. Artikel: Kann die freie Entscheidung eines Geschöpfes im Bösen verhärtet oder unveränderlich festgelegt sein? 254
11. Artikel: Kann die freie Entscheidung des Menschen im Pilgerstand im Bösen verhärtet sein? 270
12. Artikel: Kann die freie Entscheidung ohne die Gnade im Stand der Todsünde eine Todsünde vermeiden? 277
13. Artikel: Kann jemand, der in der Gnade ist, die Todsünde vermeiden? 297
14. Artikel: Ist die freie Entscheidung ohne Gnade des Guten fähig? 300
15. Artikel: Kann der Mensch sich ohne Gnade darauf vorbereiten, die Gnade zu haben? 305
NACHWORT 311
I. Zum Text: Aufbau und Übersetzung 311
II. Die neuzeitliche Problemstellung 313
III. Die Antwort des Thomas von Aquin 317
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 401