Inhalt
- | Kapitel kaufen InhaltsverzeichnisV
- | Kapitel kaufen Einleitung von Alfons ReckermannVII
- | Kapitel kaufen Bibliographie zur EinleitungVLIII
- | Kapitel kaufen Vorwort1
- | Kapitel kaufen Parmenides: Vom Wesen des Seienden3
- | Kapitel kaufen Anmerkungen zur Übersetzung39
- | Kapitel kaufen Nachwort53
- | Kapitel kaufen Parmenides53
- | Kapitel kaufen Vom Wesen des Seienden60
- | Kapitel kaufen Nachwort 1986116
- | Kapitel kaufen Bibliographie121
Beschreibung
Die zweisprachige Studienausgabe bietet den Text der überlieferten Fragmente in der Anordnung nach der kritischen Edition und Übersetzung von Uvo Hölscher mit einer neuen kommentierenden Einführung von Alfons Reckermann.
Das Lehrgedicht des Parmenides über das Wesen des Seienden (ca. 515 v. Chr.) begründete die Ontologie – und damit die abendländische Philosophie. Für diese Wirkungsgeschichte war es entscheidend, dass Parmenides nicht nur das in Wahrheit Seiende vom Nicht-Seienden unterschieden, sondern es auch als Eines, Unveränderliches, in sich Vollendetes, Ganzes und in sich Zusammenhängendes bestimmt hat. So kann Parmenides schon dadurch ein gegenwärtiges Bewusstsein beeindrucken, dass man bei ihm erstmalig die Unterscheidung begründet findet, ohne die auch wir in der Bewältigung unserer Wirklichkeit nicht auskommen können, nämlich diejenige zwischen dem, was in Wahrheit ist, und dem, was in Wahrheit nicht ist, aber dennoch den Anschein erweckt, ein Wahres zu sein.
Ebenso findet sich bei ihm ein Verständnis des Seienden, das sich nicht darauf beschränkt, ein bloßes Vorhandensein von etwas zu registrieren, sondern darin eine Kraft ausgedrückt findet, wie sie von einem Werk der Kunst oder der sinnlichen Präsenz einer Person ausgehen kann. Wir leben alle von solchen Eindrücken und zugleich von dem irritierenden Wissen, dass auch sie täuschen und in einer zunehmend durchmedialisierten Welt sogar häufig bewusst vorgetäuscht sein können, so dass es nach wie vor wichtig ist, Kriterien dafür an der Hand zu haben, überzeugend wirkliches Sein von Nicht-Seiendem unterscheiden zu können. Und vielleicht ist es auch für uns noch so, dass das, was für uns ein ›in Wahrheit Seiendes‹ ist, etwas Dauerhaftes darstellt, das nicht das eine Mal ist und dann wieder nicht oder mal diese und dann wieder jene Gestalt annimmt, sondern ein Wirkungskontinuum des Vollkommenen, das von seiner »Mitte aus nach allen Seiten gleich sich schwingt« (Parm., Fr. 9, 42ff.).
Das Lehrgedicht des Parmenides über das Wesen des Seienden (ca. 515 v. Chr.) begründete die Ontologie – und damit die abendländische Philosophie. Für diese Wirkungsgeschichte war es entscheidend, dass Parmenides nicht nur das in Wahrheit Seiende vom Nicht-Seienden unterschieden, sondern es auch als Eines, Unveränderliches, in sich Vollendetes, Ganzes und in sich Zusammenhängendes bestimmt hat. So kann Parmenides schon dadurch ein gegenwärtiges Bewusstsein beeindrucken, dass man bei ihm erstmalig die Unterscheidung begründet findet, ohne die auch wir in der Bewältigung unserer Wirklichkeit nicht auskommen können, nämlich diejenige zwischen dem, was in Wahrheit ist, und dem, was in Wahrheit nicht ist, aber dennoch den Anschein erweckt, ein Wahres zu sein.
Ebenso findet sich bei ihm ein Verständnis des Seienden, das sich nicht darauf beschränkt, ein bloßes Vorhandensein von etwas zu registrieren, sondern darin eine Kraft ausgedrückt findet, wie sie von einem Werk der Kunst oder der sinnlichen Präsenz einer Person ausgehen kann. Wir leben alle von solchen Eindrücken und zugleich von dem irritierenden Wissen, dass auch sie täuschen und in einer zunehmend durchmedialisierten Welt sogar häufig bewusst vorgetäuscht sein können, so dass es nach wie vor wichtig ist, Kriterien dafür an der Hand zu haben, überzeugend wirkliches Sein von Nicht-Seiendem unterscheiden zu können. Und vielleicht ist es auch für uns noch so, dass das, was für uns ein ›in Wahrheit Seiendes‹ ist, etwas Dauerhaftes darstellt, das nicht das eine Mal ist und dann wieder nicht oder mal diese und dann wieder jene Gestalt annimmt, sondern ein Wirkungskontinuum des Vollkommenen, das von seiner »Mitte aus nach allen Seiten gleich sich schwingt« (Parm., Fr. 9, 42ff.).
Zitate
Die Unterscheidung von Wahrhaft-Seiendem und Nicht-Seiendem bzw. dem, was in Wahrheit nicht ist, aber dennoch den Anschein erweckt, ein Wahres zu sein, bildet bis heute eine tragende Säule unserer Erkenntnistheorie. Insbesondere in unseren gegenwärtigen medialen, fiktiven und virtuellen (Cyber-)Welten scheint es besonders wichtig, Kriterien benennen zu können, die wirkliches Sein von Nicht-Seiendem unterscheiden zu können.
lehrerbibliothek.de, Dieter Bach