Contents
- | Kapitel kaufen Cover 1
- | Kapitel kaufen Inhaltsverzeichnis V
- | Kapitel kaufen Vorwort IX
- | Kapitel kaufen Einleitung XI
- | Kapitel kaufen Editorische Hinweise XXIX
- | Kapitel kaufen Zeichen und Siglen VL
- | Kapitel kaufen Bibliographie VLII
- | Kapitel kaufen Arthur Schopenhauer: Vorlesung über Die gesamte Philosophie oder die Lehre vom Wesen der Welt und dem menschlichen Geiste. 4ter Theil. Metaphysik der Sitten 1
- | Kapitel kaufen [Inhaltsübersicht] 3
- | Kapitel kaufen Cap. 1. Ueber praktische Philosophie überhaupt 7
- | Kapitel kaufen Thatsache des moralischen Bewusstseÿns; als Problem 7
- | Kapitel kaufen Absicht meiner Ethik 8
- | Kapitel kaufen Cap. 2. Ueber unser Verhältniss zum Tode 10
- | Kapitel kaufen Dem Willen das Leben gewiss 10
- | Kapitel kaufen Leben und Tod 11
- | Kapitel kaufen Bei Pflanze und Thier 13
- | Kapitel kaufen Verlöschen des Bewusstseins 15
- | Kapitel kaufen Gegenwart Form der Wirklichkeit 17
- | Kapitel kaufen Bejahung des Willens zum Leben (vorläufig) 25
- | Kapitel kaufen Cap. 3. Von der Freiheit des Willens 29
- | Kapitel kaufen Ueber die Reue 43
- | Kapitel kaufen Von der Wahlbestimmung oder dem Konflikt der Motive. Oder : vom Gegensatz anschaulicher und gedachter Motivation und dem hierauf beruhenden Unterschied zwischen Menschen und Thieren 45
- | Kapitel kaufen Vom erworbenen Karakter 57
- | Kapitel kaufen Die Sphäre der Freuden und Leiden 62
- | Kapitel kaufen Von der Freiheit des Willens zur Bejahung und Verneinung seiner selbst 65
- | Kapitel kaufen Cap. 4. Vom Zustande des Willens, in der Welt seiner Erscheinung: oder vom Leiden des Daseyns 67
- | Kapitel kaufen Erkenntnisslose Natur 68
- | Kapitel kaufen Thier 69
- | Kapitel kaufen Das Leiden im Menschlichen Daseÿn 69
- | Kapitel kaufen Streben ohne Ziel und ohne Befriedigung 71
- | Kapitel kaufen Langeweile 72
- | Kapitel kaufen Negativität aller Befriedigung 79
- | Kapitel kaufen Cap. 5. Von der Bejahung des Willens zum Leben 95
- | Kapitel kaufen Zwei Wege, die über die blosse Bejahung des individuellen Leibes hinaus führen 96
- | Kapitel kaufen Bejahung des Willens über den eigenen Leib hinaus. (Zeugung) 97
- | Kapitel kaufen Cap. 6. Vom Unrecht und Recht. oder philosophische Rechtslehre 105
- | Kapitel kaufen Ableitung des Egoismus 105
- | Kapitel kaufen Das Unrecht 108
- | Kapitel kaufen 6 Rubriken des Unrechts 110
- | Kapitel kaufen Sexualverhältniss 111
- | Kapitel kaufen Ableitung des Eigenthums 115
- | Kapitel kaufen Zwei Arten der Ausübung des Unrechts 118
- | Kapitel kaufen Die Lüge 118
- | Kapitel kaufen Begriff des Rechts 121
- | Kapitel kaufen Zwangsrecht 122
- | Kapitel kaufen Recht zur Lüge 123
- | Kapitel kaufen Die Bedeutung von Recht und Unrecht ist eine ethische 124
- | Kapitel kaufen Der Staat 128
- | Kapitel kaufen Ueber Kants Rechtslehre 136
- | Kapitel kaufen Vom Straf-Recht 138
- | Kapitel kaufen Cap. 7. Von der ewigen Gerechtigkeit 145
- | Kapitel kaufen Cap. 8. Von der ethischen Bedeutsamkeit des Handelns. oder: vom Wesen der Tugend und des Lasters 163
- | Kapitel kaufen Ueber die Begriffe »Gut und Böse« 163
- | Kapitel kaufen Der böse Karakter 168
- | Kapitel kaufen Grausamkeit 170
- | Kapitel kaufen Gewissensquaal 172
- | Kapitel kaufen Der gute Karakter und die Tugend 178
- | Kapitel kaufen Die freie Gerechtigkeit 183
- | Kapitel kaufen Die Güte 185
- | Kapitel kaufen Der Edelmuth 193
- | Kapitel kaufen Alle Liebe ist Mitleid 194
- | Kapitel kaufen Freundschaft 197
- | Kapitel kaufen Das Weinen 198
- | Kapitel kaufen Cap. 9. Von der Verneinung des Willens zum Leben: oder: Von der Entsagung und Heiligkeit 200
- | Kapitel kaufen Δευτερος πλους 224
- | Kapitel kaufen Die Erlösung 230
- | Kapitel kaufen Vom Selbstmord 232
- | Kapitel kaufen Ueber das Verhältniss der Verneinung des Willens zur Nothwendigkeit der Motivation 236
- | Kapitel kaufen Erläuterung dieser Lehren durch Dogmen der Christlichen Kirche 238
- | Kapitel kaufen Vom Nichts, bei aufgehobner Welt 243
- | Kapitel kaufen Eine letzte Frage 248
- | Kapitel kaufen Anmerkungen des Herausgebers 253
Details
Die Vorlesungsmanuskripte Schopenhauers sind ein wichtiger, aber wenig beachteter Teil seines Gesamtwerkes. Die im Sommersemester 1820 an der Universität Berlin gehaltene Vorlesung über „Die gesamte Philosophie oder die Lehre vom Wesen der Welt und dem menschlichen Geiste“ bietet nicht weniger als eine von Schopenhauer ergänzte und didaktisch aufbereitete Variante der Welt als Wille und Vorstellung, die nicht nur einen guten Einstieg in sein Gesamtwerk ermöglicht, sondern auch durch Hinweise auf andere Werke und Manuskripte sowie durch Ergänzungen und Anmerkungen einen vertiefenden Blick auf seine Philosophie ermöglicht. Die Studienausgabe legt nach mehr als hundert Jahren erstmals eine eigenständige Edition vor, die auf den letzten Überarbeitungsstand Schopenhauers bezogen einen vollständigen und lesefreundlichen Text bietet. Die Neuausgabe beginnt mit dem vierten Teil „Metaphysik der Sitten“. Es folgen die „Metaphysik des Schönen“, die „Metaphysik der Natur“ und schließlich die „Theorie des Vorstellens, Denkens und Erkennens“. Der letztgenannte, erste Band der Ausgabe wird ergänzt durch die „Probevorlesung: Über die vier verschiedenen Arten der Ursachen“ (1820) – bei der es zu dem berühmten kurzen Disput mit Hegel kam –, die „Declamatio in laudem philosophiae“ (1820) und den Beginn der „Dianoiologie“ (1821). Damit werden lange vergriffene, aber wichtige Werkstücke der Philosophie Schopenhauers sukzessive wieder zugänglich gemacht.
Bei der „Metaphysik der Sitten“ handelt es sich um den abschließenden vierten Teil der Vorlesung über „Die gesamte Philosophie“. Wie der Titel „Metaphysik der Sitten" anzeigt, ist dieser Abschnitt mehr als eine Ethik im geläufigen Sinn des Wortes. Es soll die „Tatsache des moralischen Bewusstseins“ erklärt werden, dass wir, obwohl wir egoistisch veranlagt sind, ein schlechtes Gefühl haben, wenn wir auf Kosten anderer Vorteile erlangen. Schopenhauer lehnt es ab, eine normative Ethik zu formulieren.
Methodisch ist er einem explanatorischen Ansatz verpflichtet, der eine Erklärung auf der Grundlage phänomenologischer Beschreibungen und Phänomendeutungen anstrebt. Seine Metaphysik ist damit eine betont immanente, die empiristische, hermeneutische und phänomenologische Elemente richtungsweisend zu einem neuen Theoriekonzept verbindet. Für den Bereich der Ethik und Moral ermöglicht es dieser Ansatz, ein breites Spektrum an Themen zu entwickeln und die „Tatsache des moralischen Bewusstseins“ in seine vielfachen Verästelungen zu verfolgen und zu erläutern. Schopenhauer gelingt es so, Fragen der allgemeinen Ethik, der Metaethik, der Willensfreiheit, der Rechtsphilosophie bis hin zur Auseinandersetzung mit einzelnen Religionen zu verknüpfen und wechselseitig zu beleuchten.
Zudem wird eine Reihe von Phänomenen wie Reue, Gewissensqual, Güte, Egoismus und Mitleid präzise beschrieben und in ihrer Bedeutung für das moralische Handeln dargestellt. Entgegen dem kantischen Ansatz eröffnet Schopenhauer einen Blick auf den Bereich des Moralischen, der die Auseinandersetzung mit Gefühlen und dem Triebhaften und damit die konkrete menschliche Existenz in den Mittelpunkt stellt.
Bei der „Metaphysik der Sitten“ handelt es sich um den abschließenden vierten Teil der Vorlesung über „Die gesamte Philosophie“. Wie der Titel „Metaphysik der Sitten" anzeigt, ist dieser Abschnitt mehr als eine Ethik im geläufigen Sinn des Wortes. Es soll die „Tatsache des moralischen Bewusstseins“ erklärt werden, dass wir, obwohl wir egoistisch veranlagt sind, ein schlechtes Gefühl haben, wenn wir auf Kosten anderer Vorteile erlangen. Schopenhauer lehnt es ab, eine normative Ethik zu formulieren.
Methodisch ist er einem explanatorischen Ansatz verpflichtet, der eine Erklärung auf der Grundlage phänomenologischer Beschreibungen und Phänomendeutungen anstrebt. Seine Metaphysik ist damit eine betont immanente, die empiristische, hermeneutische und phänomenologische Elemente richtungsweisend zu einem neuen Theoriekonzept verbindet. Für den Bereich der Ethik und Moral ermöglicht es dieser Ansatz, ein breites Spektrum an Themen zu entwickeln und die „Tatsache des moralischen Bewusstseins“ in seine vielfachen Verästelungen zu verfolgen und zu erläutern. Schopenhauer gelingt es so, Fragen der allgemeinen Ethik, der Metaethik, der Willensfreiheit, der Rechtsphilosophie bis hin zur Auseinandersetzung mit einzelnen Religionen zu verknüpfen und wechselseitig zu beleuchten.
Zudem wird eine Reihe von Phänomenen wie Reue, Gewissensqual, Güte, Egoismus und Mitleid präzise beschrieben und in ihrer Bedeutung für das moralische Handeln dargestellt. Entgegen dem kantischen Ansatz eröffnet Schopenhauer einen Blick auf den Bereich des Moralischen, der die Auseinandersetzung mit Gefühlen und dem Triebhaften und damit die konkrete menschliche Existenz in den Mittelpunkt stellt.