ZEITSCHRIFTENARTIKEL
Vom REW zum DÉRom: Theorie und Praxis der gesamtromanischen etymologischen Wörterbucharbeit
Romanistik in Geschichte und Gegenwart (RomGG), Bd. 17 (2011), Iss. 2: S. 3–30
Zusätzliche Informationen
Bibliografische Daten
Heidemeier, Ulrike
Abstract
Seit nunmehr 100 Jahren erweist das REW von Wilhelm Meyer-Lübke der Romanistik große Dienste und gilt als maßgebliches Referenzwerk der romanischen Etymologie. Jedoch ist bereits mehrfach der Bedarf nach einer Neubearbeitung des Werkes geäußert worden. Dieser Forderung geht seit 2008 das deutsch-französische Projekt DÉRom (Dictionnaire Étymologique Roman) nach; unter Leitung von Éva Buchi und Wolfgang Schweickard beschäftigen sich rund 50 Sprachwissenschaftler mit der etymologischen Erforschung des romanischen Wortschatzes. Ihre Arbeit erfolgt nach den Methoden der grammaire comparée-reconstruction und erzielt die Rekonstruktion des Protowortschatzes der romanischen Sprachen, dem sog. Protoromanischen. Diese Methode hebt sich von der Vorgehensweise des REW ab und bedingt die großen Unterschiede zwischen beiden Werke, die in allen Ebenen ihrer Konzeption, Elaboration und Präsentation ersichtlich werden. Das REW gilt weiterhin als vademecum des Romanisten, das DÉRom hingegen eröffnet als avantgardistisches Œuvre eine weite Forschungsperspektive für die Zukunft.