ZEITSCHRIFTENARTIKEL
Für eine Erneuerung der ästhetischen Illusion als Kernbegriff der ästhetischen Erfahrung aus einer filmästhetischen Perspektive
Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft, Bd. 64 (2019), Iss. 2: S. 10–28
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Bibliografische Daten
Koch, Gertrud
Abstract
Im Zentrum steht die Rehabilitierung des Begriffs der Illusion als ästhetischer, der sich nicht von der ästhetischen Erscheinung zur Gänze trennen lässt. Die ästhetische Illusion unterscheidet sich von anderen Arten der Illusion dadurch, dass sie sich nicht auf Täuschung oder falsches Bewusstsein reduzieren lässt. Die Erzeugung ästhetischer Illusion hat mehrere Ebenen, denn sie hat sowohl eine rezeptionsästhetische Komponente, die Erzeugung immersiver Imaginationen im Betrachter, wie auch produktionsästhetische Komponenten, die die Möglichkeit zur ersteren im ästhetischen Objekt anlegen. Film ist das Paradigma für diese Operationen, insofern Film sowohl auf optischen Täuschungen qua technologischen Verfahren basiert wie aber auch zur Fiktionserzeugung die Illusion von Welt er zeugen muss, um die Fiktion wirkmächtig zu machen. Film wird so zum Platzhalter einer Ästhetik der Illusion, von der aus er in die anderen Künste ausstrahlt.