ZEITSCHRIFTENARTIKEL
Vom Schauen und Erschaffen, vom Nutzen und Entwerfen
Das Zusammenspiel von Produktion und Rezeption in Kunst und Design
Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft, Bd. 65 (2020), Iss. 2: S. 28–42
Zusätzliche Informationen
Bibliografische Daten
Popp, Judith-Frederike
Abstract
Der Beitrag nimmt aktuelle Annäherungen und Überschneidungen zum Anlass, um das Verhältnis von Kunst und Design neu zu betrachten: In der Gegenüberstellung beider Formen ästhetischer Gemachtheit lässt sich ein besonderes Zusammenspiel von Produktion, Werk und Rezeption herausarbeiten. Dieses öffnet auch den Blick darauf, welche Form ästhetische Selbstvergegenwärtigung als emanzipatorische Praxis annehmen kann. Die Argumentation folgt zwei Überlegungen: Zum einen wird gezeigt, dass das Design seit längerem eine Entwicklung durchläuft, die seine Prägung von Prozessen menschlicher Lebensführung und Subjektivierung deutlich verstärkt. Dies hängt auch damit zusammen, dass das Design gegenüber der Kunst über eigenständige Möglichkeiten verfügt, Produktion und Rezeption miteinander zu verbinden. Zum anderen wird gezeigt, dass gerade die gleichberechtigte Zusammenarbeit von Kunst und Design neue Wege eröffnet, ästhetische Perspektiven auf individuelle und kollektive Problemstellungen zu werfen und neue Praktiken zu entwickeln. Ausgehend von diesen Beobachtungen votiert der Beitrag dafür, ästhetische Theoriebildung im Spannungsfeld von Produktion und Rezeption wie Kunst und Design zu betreiben.