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Vom ›sprachlichen Wesen der Dinge‹

Prolegomenon zu einer Design-Ästhetik des Ausdrucks

Schweppenhäuser, Gerhard

Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft, Bd. 65 (2020), Iss. 2: S. 80–95

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Schweppenhäuser, Gerhard

Abstract

Lassen sich Aspekte der metaphysisch-theologischen Sprachspekulation des frühen Benjamin in eine kritische Ästhetik der ›Sprache der Dinge‹ einfügen? Ist sie, im designtheoretischen Kontext, mit dem Offenbacher Ansatz der ›Produktsprache‹ kompatibel? Dort geht es nicht darum, zu verstehen, was Produkte erzählen, sondern was Menschen einander mitteilen, wenn sie Produkte als dinghafte Zeichen verwenden, welche die Wortzeichen substituieren oder ergänzen. Daher bleibt die objektive Dimension des Ausdrucks unterbelichtet. Benjamins Spekulation über die nicht benennende, nicht bezeichnende Ding-Sprache verweist hingegen auf ein Konzept des Ding-Ausdrucks. Dafür muss allerdings der Begriff des ›unmittelbaren Ausdrucks‹ aus seinem frühen Sprachkonzept aufgegeben werden. Wir können nicht für einen Ausdruck der Dinge als solcher empfänglich werden, aber für den Ausdruck eines gesellschaftlichen Verhältnisses, das sich in Dingen vergegenständlicht. Also: für einen Ausdruck des Verhältnisses von Menschen, die Dinge produzieren, tauschen und gebrauchen.