Abstract

Mit dem Beitrag von Egon Becker beginnen wir eine neue Debatte über das Schicksal kritischer Bildung. Angesichts von gesellschaftlichen Veränderungen, die unter dem Stichwort des Übergangs zu einer Wissensgesellschaft häufig nur plakativ behauptet und ideologieträchtig vermarktet werden, stellt sich die Frage, wie ein Bildungsbegriff beschaffen sein müsste, der diesen realen wie ideologischen Tendenzen entgegengestellt werden könnte. Egon Becker beschäftigt sich dabei in seinem Auftaktbeitrag vor allem mit der Frage, welche Entwicklungen unter dem Schlagwort »Wissensgesellschaft« diskutiert und inwieweit damit tatsächlich strukturelle Veränderungen des zeitgenössischen Kapitalismus benannt werden. Anhand der Unterscheidung von Information und Wissen versucht er eine neue Rolle der Universitäten zu bestimmen, die er in einer kritischen Reflexion gesellschaftlich produzierten Wissens angelegt sieht.