Abstract

Unsere Debatte über den Begriff der Kritik wird in diesem Heft mit einem Beitrag von Alexandra Manzei weitergeführt. Durch die technischen Entwicklungen der modernen Medizin sind Prozesse in Gang gesetzt worden, die das Selbstverständnis von Mensch und Gesellschaft tiefgreifend tangieren. Manzei wirft die Frage auf, inwieweit sich diese Veränderungen noch mit den Mitteln der älteren kritischen Theorie angemessen beschreiben und kritisieren lassen. Ausgehend von der Praxis der Transplantationsmedizin untersucht sie insbesondere, inwieweit diese Praxis unter Rückgriff auf das Theorem des »Eingedenkens der Natur im Subjekt« kritisch zu begreifen ist. Sie fragt, ob und inwieweit kritische Theorie durch kritische Anthropologie zu ergänzen ist.