ZEITSCHRIFTENARTIKEL
Raumgewinn: Rhythmus und Raum in der Moderne
Rilkes Sonett » Atmen «
Zeitschrift für Kulturphilosophie, Bd. 2013 (2013), Iss. 1: S. 96–108
Zusätzliche Informationen
Bibliografische Daten
Röser, Claudia
Abstract
Die Analyse von R. M. Rilkes »Atmen« (Sonette an Orpheus) zeichnet einen Begriff von Rhythmus nach, der das Gedicht als exemplarischen Beitrag zur Rhythmusdebatte um 1900 lesbar macht. Das Sonett wird zum Ausgangspunkt von Überlegungen zur Logik von zeitgenössischen Rhythmuskonzepten: Indem das Gedicht genau die neuen Raummodelle aufruft, die Wissenschaften und Kunst der Jahrhundertwende entwerfen, läßt es einen modernen Rhythmusbegriff denkbar werden. Zugleich stellt das Sonett die zentrale Frage nach poetischer Repräsentation unter den Bedingungen jener rhythmischen Räume.