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Das Wachstum und die Krise der brasilianischen Wirtschaft im 21. Jahrhundert als Krise der Arbeitsgesellschaft: Commodity-Blase, fiktives Kapital und Wert-Abspaltungs-Kritik

Pitta, Fábio

Exit! Krise und Kritik der Warengesellschaft, Bd. 18 (2021), Iss. 18: S. 43–141

2 Citations (CrossRef)

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Pitta, Fábio

Cited By

  1. Mood alternation in German: Negation as a specific case of epistemic weakening

    Abraham, Werner | Nishiwaki, Maiko

    Glottotheory, Bd. 11 (2020), Heft 2 S.209

    https://doi.org/10.1515/glot-2020-2012 [Citations: 1]
  2. C-command constraints in German: A corpus-based investigation

    Webelhuth, Gert

    Zeitschrift für Sprachwissenschaft, Bd. 41 (2022), Heft 2 S.339

    https://doi.org/10.1515/zfs-2022-2001 [Citations: 0]

Abstract

Das Ziel des Textes von Fábio Pitta ist es, die Phänomene des ökonomischen Wachstums in Brasilien ab 2003 und die ökonomische Krise nach 2012/2013 in Verbindung zu setzen mit der durch das fiktive Kapital gespeisten Finanzblasenwirtschaft als Moment der globalen Reproduktion des zeitgenössischen Kapitalismus in seiner fundamentalen Krise. Der Text geht von einer Kritik an brasilianischen Autoren aus, die die Krise nur in Hinblick auf die ›Rückständigkeit‹ Brasiliens analysieren. Eine Blase der Finanzmärkte von Rohstoffderivaten, die zu einem erheblichen Preisanstieg führte, trieb die brasilianischen Exporte sowie die Verschuldung des Landes an. Dies ermöglichte eine Konkurrenz um die Schulden zwischen den Unternehmen der sogenannten ›realen Wirtschaft‹, was zu einer Beschleunigung der Entwicklung der Produktivkräfte führte, zu einem Anstieg der organischen Zusammensetzung des Kapitals und zu einer Verdrängung von lebendiger Arbeit aus den Produktionsprozessen – das geschieht in Brasilien schon seit den 1970ern, hat sich aber in jüngster Zeit weiter intensiviert. Solche Prozesse konnten sich nur bis zum Platzen der Rohstoffblase zwischen 2011 und 2014 halten, als Folge des Platzens der globalen Finanzblase 2008, die in diesem Text, von Robert Kurz ausgehend, unter den Bestimmungen des fiktiven Kapitals und der simulierten Akkumulation begriffen wird. Ab 2012 gibt es in Brasilien eine hohe öffentliche und private Verschuldung, Massenarbeitslosigkeit, weit verbreitete Firmenpleiten, politische Instabilität und den Aufstieg des Rechtsradikalismus, was die gesellschaftliche Verwilderung und die Gewalt an Frauen, Schwarzen, Indigenen und Landarbeitern verschärfte. Der Text verteidigt schließlich die Notwendigkeit der radikalen Wert-Abspaltungs-Kritik, die in ihrer Kritik des Kapitals, der Ware und der Arbeit auf eine Überwindung dieser gesellschaftlichen Vermittlung zielt.