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›Die Demokratie frisst immer noch ihre Kinder‹ – heute erst recht!

Überlegungen zu einem 25 Jahre alten Text und einige kritische Bemerkungen zu dem Artikel von Daniel Späth ›Querfront allerorten!‹

Scholz, Roswitha

Exit! Krise und Kritik der Warengesellschaft, Bd. 16 (2019), Iss. 16: S. 31–61

2 Citations (CrossRef)

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Scholz, Roswitha

Cited By

  1. Rightward verb movement: A reappraisal

    Murphy, Andrew

    The Journal of Comparative Germanic Linguistics, Bd. 24 (2021), Heft 3 S.319

    https://doi.org/10.1007/s10828-021-09130-8 [Citations: 0]
  2. Correspondence between XPs and Phonological Phrases

    Büring, Daniel | Truckenbrodt, Hubert

    Linguistic Inquiry, Bd. 52 (2021), Heft 4 S.791

    https://doi.org/10.1162/ling_a_00391 [Citations: 1]

Abstract

Roswitha Scholz kommentiert den Artikel von Robert Kurz »Die Demokratie frisst ihre Kinder – Bemerkungen zum neuen Rechtsradikalismus« von 1993. Sie extrahiert zentrale Thesen dieses Textes zu verschiedenen Dimensionen (Ökonomie, Politik, Geschlechterverhältnis u. ä.) und skizziert dabei die Entwicklung in diesen verschiedenen Bereichen bis Mitte 2018. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass die Kernbestimmung von Kurz, dass Demokratie und Nationalsozialismus/Faschismus strukturell keine Gegensätze sind, sondern rechte Bestrebungen und ein entsprechendes Denken der Demokratie als Organisationsform des Kapitalismus selbst entspringen, auch wenn sie nicht dasselbe sind. Dies wird heute, wenn nach dem Finanzcrash von 2008 rechte Ideologien, ein entsprechender Populismus und rechte Gewalt, auch durch Polizei- und Militärapparate, die selbst verwildern, weltweit um sich greifen, erst in seiner ganzen Tragweite sichtbar, so Scholz. Ihr Aufsatz heißt dementsprechend »Die Demokratie frisst immer noch ihre Kinder – heute erst recht!«. Im Schlussteil kritisiert Scholz sodann noch den Artikel von Daniel Späth »Querfront allerorten«, der in der exit! Nr. 14 erschienen ist. Späth berücksichtige nicht genügend die rechtsgerichtete Entwicklung spätestens nach dem Ende des Ostblocksozialismus, stattdessen erwecke er den Eindruck, der Rechtsruck in den letzten Jahren sei vom Himmel gefallen. Wesentliche Ausarbeitungen im wert-(abspaltungs-)kritischen Kontext lässt Späth so außer Acht, u. a. auch den Kurz-Text von 1993. Überdies äußere er sich nicht zu Überschneidungen zwischen linkem und rechtem Spektrum, die der Querfrontbegriff üblicherweise umfasst, stattdessen seien Überschneidungen zwischen Neoliberalismus und (neu-)rechten Ideologien sein eigentlicher Gegenstand.