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Der Kapitalismus, die Krise … die Couch – und der Verfall des kapitalistischen Patriarchats

Einige kritische Bemerkungen zum Lacan-Marxismus von Slavoj Žižek und Tove Soiland

Scholz, Roswitha

Exit! Krise und Kritik der Warengesellschaft, Bd. 17 (2020), Iss. 17: S. 46–90

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Scholz, Roswitha

Abstract

Žižek ist seit geraumer Zeit einer der einflussreichsten linken Intellektuellen. Wenn man erzählt, man schreibe etwas über Žižek, wird einem Unverständnis entgegengebracht. Er sei wirr, hohl, polemisch, manchmal wird er gar als Bluffer und Blender abgetan, und sei insofern völlig indiskutabel. Es fragt sich dann aber, warum er gleichzeitig als honorig gilt, oft eingeladen wird und die Massen in seine Veranstaltungen strömen. Warum kann er in Verlagen wie Suhrkamp oder Fischer publizieren und gilt als ›Starphilosoph‹? In dem Text von Roswitha Scholz geht es vor allem darum, die Theorie Žižeks und seinen androzentrischen Bias aus der Warte der Wert-Abspaltungs-Kritik zu kritisieren, aber auch seine Rolle als Drehpunktfigur im Übergang der Postmoderne zu einem autoritär-anarchischen Zeitalter zumindest ansatzweise aufzuzeigen, was mit einem halbironischen Bezug auf Lenin und Stalin in seinen Schriften einhergeht. Umso erstaunlicher ist es, dass Tove Soiland, um deren Ansatz es ebenso gehen soll, wie im Titel schon angezeigt, derartige Züge bei Žižek ignoriert und seine Gedanken dabei weithin unkritisiert für einen feministischen ›Lacan-Marxismus‹ fruchtbar zu machen versucht.