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Wie man schlecht schreibt

Die Kunst des stilistischen Missgriffs

aus dem Siepen, Stefan

zu Klampen Essays

2023

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Stilkunden beschäftigen sich in der Regel mit dem, was als guter Stil gilt, der schlechte findet allenfalls am Rande Erwähnung. Dabei ist er, statistisch gesehen, viel verbreiteter als der gute und verdiente schon deshalb größere Aufmerksamkeit. Außerdem hat er in seinen mannigfaltigen Erscheinungsformen durchaus eigene, wenn auch meist unbeabsichtigte Reize. Stefan aus dem Siepen nimmt sich ihrer mit der Leidenschaft eines maliziösen Genießers an. Erzählerische Nachlässigkeiten, überfrachtete Sätze, missglückte Anfänge, preziöse Wortwahl, sprachliche Vulgaritäten, schiefe Metaphern, raunende Titel, ungelenke Intimszenen, … – sämtliche vorgestellten stilistischen Patzer stammen aus den Federn großer Schriftsteller. Selbst diese waren gegen gelegentliche Ausrutscher nicht gefeit. Stefan aus dem Siepen legt mit seiner spiegelverkehrten Stilkunde keine Anthologie pedantisch kompilierter literarischer Fehlgriffe vor, vielmehr erweist er dem Geglückten seine Reverenz. Denn die Reflexionen über das sprachliche Pappmaché handeln immer auch von den edleren Materialien der Literatur.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover Cover
Titel 3
Inhalt 7
Vorwort 11
Nachlässigkeit. Wie Klaus Mann einmal die Zahlen Elf und Zwölf verwechselte – und dafür von Hermann Hesse getadelt 15
Unverständlichkeit. »Ein Kennzeichen höchsten Stils ist die geschliffene Dunkelheit.« (Ernst Jünger) 29
Der schlechte Name. Ingrid Babendererde, Kunigunde Rosenstiel und andere Verstöße 51
Übertreibung. Der Pyramidentrick 63
Abstraktheit: Wenn der Leser nichts sieht, nichts hört, nichts riecht und nichts schmeckt 77
Der schlechte Anfang. Wie der Autor den Leser mit einem Fauxpas begrüßt 91
Wiederholung. Die Ästhetik der hängengebliebenen Schallplatte 111
Überfrachtung. Wenn der Autor nicht weiß, wann es genug ist 127
Der schlechte Titel. Von Warnhinweisen auf Buchdeckeln 143
Fremdwörter. Warum der alte Stechlin lieber »Hydropsie« als »Wassersucht« sagte 155
Füllwörter. Goethes schwarze Liste 167
Der schlechte Relativsatz. Wie Walter Benjamin einmal sich selbst nicht mehr verstand 181
Vulgärwörter. Wie George Bernard Shaw mit einem einzigen Wort T‌heatergeschichte schrieb 189
Negative Ausdrucksweisen. Sage, was nicht ist! 197
Wortspiele. »How every fool can play upon the word« (Hamlet) 207
Die schlechte Sexschilderung. »Ein Gedanke wohnt, ach, in zwei Brüsten« (Günter Kunert) 217
Prahlerei. Es reicht nicht aus, ein großer Schriftsteller zu sein – man muss den Leser auch darauf hinweisen 231
Erklärungen und Belehrungen. Was gute Literatur mit Ikea-Möbeln zu tun hat 245
Der schlechte Vergleich. Ein Bild sagt mehr als tausend schiefe Worte 261
Impressum 280