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Leibniz' System in seinen wissenschaftlichen Grundlagen

Cassirer, Ernst

Herausgeber: Recki, Birgit | Simon, Marcel

Ernst Cassirer, Gesammelte Werke. Hamburger Ausgabe, Bd. 1

2023

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Leibniz' System in seinen wissenschaftlichen Grundlagen versucht, die Gesamtheit der Leibnizschen Philosophie aus ihren Grundbedingungen zu verstehen und abzuleiten. Dabei tritt das mathematische Motiv der Systembildung an die erste Stelle. Im Vergleich mit der Methodenlehre Platons und Descartes' wird zugleich Leibniz' Stellung in der Gesamtentwicklung des Idealismus charakterisiert. Zu Recht wird Ernst Cassirer (1874-1945) als der letzte Universalgelehrte des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Während die heutige Philosophiegeschichtsschreibung kaum noch den Versuch unternimmt, große, zusammenhängende Linien zu entwerfen, sondern durch Spezialistentum gekennzeichnet ist, widmete sich Cassirer immer wieder der problemgeschichtlichen Durchdringung und Darstellung ganzer Epochen, so auch in diesem Buch von 1901, mit dem wir am Beginn seines geistigen Lebensweges stehen. Band 1 der »Hamburger Ausgabe« von Ernst Cassirers Werken macht jetzt die seit den zwanziger Jahren vergriffene, erste Monographie dieses profunden Kenners, Herausgebers und Kommentators der Texte von Leibniz endlich wieder verfügbar. In Leibniz' System in seinen wissenschaftlichen Grundlagen versucht Cassirer, die Gesamtheit der Leibnizschen Philosophie aus ihren Grundbedingungen heraus verständlich zu machen. Dabei tritt für ihn das mathematische Motiv der Systembildung an die erste Stelle. Eine solche Zusammenschau erscheint angesichts des universalistischen Grundcharakters der Leibnizschen Denkart keine einfache Aufgabe, denn »in der Betätigung an sämtlichen wissenschaftlichen Aufgaben und Problemen ringt Leibniz sich selbst zu seiner philosophischen Grundanschauung durch: nur aus der Allheit dieser Probleme läßt sich daher sachlich die Einheit des Systems rekonstruieren.« In Auseinandersetzung mit der Methodenlehre Platons und Descartes' charakterisiert Cassirer zugleich Leibniz' Stellung in der Gesamtentwicklung des Idealismus. »Für das Verhältnis zu Kant ist die Abhandlung von Cassirer wegweisend geworden.« (Wolfgang Bartuschat) Inhalt: Descartes' Kritik der mathematischen und naturwissenschaftlichen Erkenntnis, Die Grundbegriffe der Mathematik, Die Grundbegriffe der Mechanik, Die Metaphysik, Die Entstehung des Leibnizischen Systems.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover U1
Inhaltsverzeichnis V
Vorrede IX
EINLEITUNG. DESCARTES' KRITIK DER MATHEMATISCHEN UND NATURWISSENSCHAFTLICHEN ERKENNTNIS 1
I. Die erkenntniskritische Begründung der Mathematik 4
II. Die erkenntniskritische Begründung der Naturwissenschaft 19
III. Der Begriff der Substanz und die Substantialisierung des Raumes 32
IV. Substanz und Veränderung 47
V. Der Begriff der Erfahrung 62
VI. Das Problem des Unendlichen 70
VII. Der Begriff der Zeit 82
LEIBNIZ' SYSTEM [IN SEINEN WISSENSCHAFTLICHEN GRUNDLAGEN] 95
Erster Teil. Die Grundbegriffe der Mathematik 97
ERSTES KAPITEL. Verhältnis von Mathematik und Logik 97
ZWEITES KAPITEL. Die Grundbegriffe der Quantität 114
DRITTES KAPITEL. Das geometrische Raumproblem und die Analysis der Lage 130
VIERTES KAPITEL. Das Problem der Kontinuität 150
1. Kontinuität und Größe 150
2. Der Begriff des Unendlichen 181
3. Das Prinzip der Kontinuität und das System der Begriffe 198
Zweiter Teil. Die Grundbegriffe der Mechanik 219
FÜNFTES KAPITEL. Raum und Zeit 219
SECHSTES KAPITEL. Der Begriff der Kraft 254
1. Der Kraftbegriff und das Problem der Realität 254
2. Das Erhaltungsgesetz und sein Verhältnis zum Kausalproblem - Der Begriff der Materie 271
Dritter Teil. Die Metaphysik 315
SIEBENTES KAPITEL. Das Problem des Bewußtseins 315
ACHTES KAPITEL. Das Problem des Individuums 342
NEUNTES KAPITEL. Das Problem des Individuums in der Biologie - Der Organismus 358
ZEHNTES KAPITEL. Der Begriff des Individuums im System der Geisteswissenschaften 379
1. Das Subjekt der Ethik und der Begriff der Geschichte 380
2. Recht und Gesellschaft 403
3. Verhältnis zur Ästhetik 411
4. Die »Theodicee« 424
Vierter Teil. Die Entstehung des Leibnizischen Systems 433
I. Die Jugendwerke bis zur Zeit des Pariser Aufenthalts (1663-1673) 435
1. Logik und Arithmetik 435
2. Geometrie und Bewegungslehre - Die »Hypothesis physica nova« (1671) 443
3. Die Theologie 451
II. Der Pariser Aufenthalt (1673-1676). Die Grundlegung der Dynamik und des Substanzbegriffs 460
III. Von der Rückkehr nach Deutschland bis zur Abfassung des »Metaphysischen Diskurses« (1676-1686) 467
Kritischer Nachtrag 477
Editorischer Bericht 501
Abkürzungen 505
Siglen 507
Schriftenregister 509
Sachregister 522
Personenregister 537
Die Hamburger Ausgabe 541