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Gruppe und Graus

Rudelbildung im 21. Jahrhundert

Hecht, Martin

2023

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

In Zeiten von Selbstoptimierung und Hyperindividualismus nimmt die Bindungskraft der Parteien, Klubs, Sport-, Kultur- oder Musikvereine ab. Frei wie noch nie sind die Menschen heute, aber es wird ihnen langsam kalt in ihrer Selbstbezogenheitsblase. Sie sehnen sich nach Behaglichkeit – und die scheinen neue homogene Gruppen eher zu bieten als traditionelle Organisationen. Martin Hecht blickt auf die zeitgenössischen Ausprägungen einer Herdenmentalität, die sich in selbstreferenziellen Ritualen ausdrückt. Gruppen zeigen heute verstärkt die Tendenz, sich vom Rest der Gesellschaft abzugrenzen: als Spaß-, Party-, Motto-, Lifestyle-, Selbsterfahrungs-, Fan- oder Chat-Vereinigungen. Allein das Wir-Erlebnis zählt innerhalb dieser Gemeinschaften, deren Personal – gern auch enthemmt – in ihnen aufzugehen hofft. Doch wo dies das einzige Ziel bleibt, geraten Stimmung und Event zum Selbstzweck, die Welt bleibt draußen. »Gruppe und Graus« beschreibt die Entwicklungslinien dieses Rückzugs in private Schutzräume und zeigt die Gefahren auf, die er für den gesellschaftlichen Zusammenhalt birgt.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover Cover
Der Autor 2
Titel 3
Inhalt 7
Einleitung: Neue Zeiten, neue Gruppen 9
1. Kapitel: Die homogene Gruppe 13
Junge Gesellen 13
Mädelsabend 18
Infantilisierung, Narkotisierung, Uniformierung 21
2. Kapitel: Das Wesen der Gruppe 25
Innen und außen 25
Die Gruppe als Teig 27
Die Gruppe als Kreis 29
3. Kapitel: Die stylishe Gruppe 33
Zeitgemäße Gruppenräume 33
Stil statt Ziel 35
Achtsamkeitsgeschwader 39
Die Gruppe in Formation – Oldtimer in Kolonnen 43
Die digitale Gruppe 46
4. Kapitel: Die kompetente Gruppe 51
Wissensgruppen – Bewährung und Blöße 51
Die Gruppe als Team – der Mythos der Effizienz 56
Die falsche Gruppe – Verstellung und Simulation 65
5. Kapitel: Das Problem der Gruppendynamik 69
Die Gruppe als Strudel 70
Selbstentfremdung durch die Gruppe 73
Gruppengehorsam 75
Soziale Anerkennung 79
Schwache Gruppe, starker Druck 82
6. Kapitel: Die siegreiche Gruppe 85
Komparative Identität – Überlegenheitsgefühle 85
Fangruppen – stellvertretende Siegertypen 88
7. Kapitel: Die geschlossene Gruppe 93
Ehrenbrüder unter sich 93
Gruppe und Grill 97
Die hybride Gruppe 101
8. Kapitel: Die Überfallsgruppe 107
Schwärme, den Himmel verdunkelnd 107
Gruppe und Geräusch 113
9. Kapitel: Die Einsamkeit der modernen Gruppe 119
Von der alten zur neuen Gruppe 119
Bindungsunwilligkeit und Gruppe 122
10. Kapitel: Die feiernde Gruppe 129
Ekstase und Exzess 129
Vom Wandel des Feierns 133
Das Event – Totengräber der Gruppe 138
11. Kapitel: Die radikalisierte Gruppe 143
Die Gruppe der Gekränkten 143
Gruppenprotest – der stets verneinende Geist 148
Epilog: Die unerfüllte Sehnsucht nach Gruppenwärme 153
Impressum 158