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Abstract
In Zeiten von Selbstoptimierung und Hyperindividualismus nimmt die Bindungskraft der Parteien, Klubs, Sport-, Kultur- oder Musikvereine ab. Frei wie noch nie sind die Menschen heute, aber es wird ihnen langsam kalt in ihrer Selbstbezogenheitsblase. Sie sehnen sich nach Behaglichkeit – und die scheinen neue homogene Gruppen eher zu bieten als traditionelle Organisationen. Martin Hecht blickt auf die zeitgenössischen Ausprägungen einer Herdenmentalität, die sich in selbstreferenziellen Ritualen ausdrückt. Gruppen zeigen heute verstärkt die Tendenz, sich vom Rest der Gesellschaft abzugrenzen: als Spaß-, Party-, Motto-, Lifestyle-, Selbsterfahrungs-, Fan- oder Chat-Vereinigungen. Allein das Wir-Erlebnis zählt innerhalb dieser Gemeinschaften, deren Personal – gern auch enthemmt – in ihnen aufzugehen hofft. Doch wo dies das einzige Ziel bleibt, geraten Stimmung und Event zum Selbstzweck, die Welt bleibt draußen. »Gruppe und Graus« beschreibt die Entwicklungslinien dieses Rückzugs in private Schutzräume und zeigt die Gefahren auf, die er für den gesellschaftlichen Zusammenhalt birgt.
Inhaltsverzeichnis
Zwischenüberschrift | Seite | Aktion | Preis |
---|---|---|---|
Cover | Cover | ||
Der Autor | 2 | ||
Titel | 3 | ||
Inhalt | 7 | ||
Einleitung: Neue Zeiten, neue Gruppen | 9 | ||
1. Kapitel: Die homogene Gruppe | 13 | ||
Junge Gesellen | 13 | ||
Mädelsabend | 18 | ||
Infantilisierung, Narkotisierung, Uniformierung | 21 | ||
2. Kapitel: Das Wesen der Gruppe | 25 | ||
Innen und außen | 25 | ||
Die Gruppe als Teig | 27 | ||
Die Gruppe als Kreis | 29 | ||
3. Kapitel: Die stylishe Gruppe | 33 | ||
Zeitgemäße Gruppenräume | 33 | ||
Stil statt Ziel | 35 | ||
Achtsamkeitsgeschwader | 39 | ||
Die Gruppe in Formation – Oldtimer in Kolonnen | 43 | ||
Die digitale Gruppe | 46 | ||
4. Kapitel: Die kompetente Gruppe | 51 | ||
Wissensgruppen – Bewährung und Blöße | 51 | ||
Die Gruppe als Team – der Mythos der Effizienz | 56 | ||
Die falsche Gruppe – Verstellung und Simulation | 65 | ||
5. Kapitel: Das Problem der Gruppendynamik | 69 | ||
Die Gruppe als Strudel | 70 | ||
Selbstentfremdung durch die Gruppe | 73 | ||
Gruppengehorsam | 75 | ||
Soziale Anerkennung | 79 | ||
Schwache Gruppe, starker Druck | 82 | ||
6. Kapitel: Die siegreiche Gruppe | 85 | ||
Komparative Identität – Überlegenheitsgefühle | 85 | ||
Fangruppen – stellvertretende Siegertypen | 88 | ||
7. Kapitel: Die geschlossene Gruppe | 93 | ||
Ehrenbrüder unter sich | 93 | ||
Gruppe und Grill | 97 | ||
Die hybride Gruppe | 101 | ||
8. Kapitel: Die Überfallsgruppe | 107 | ||
Schwärme, den Himmel verdunkelnd | 107 | ||
Gruppe und Geräusch | 113 | ||
9. Kapitel: Die Einsamkeit der modernen Gruppe | 119 | ||
Von der alten zur neuen Gruppe | 119 | ||
Bindungsunwilligkeit und Gruppe | 122 | ||
10. Kapitel: Die feiernde Gruppe | 129 | ||
Ekstase und Exzess | 129 | ||
Vom Wandel des Feierns | 133 | ||
Das Event – Totengräber der Gruppe | 138 | ||
11. Kapitel: Die radikalisierte Gruppe | 143 | ||
Die Gruppe der Gekränkten | 143 | ||
Gruppenprotest – der stets verneinende Geist | 148 | ||
Epilog: Die unerfüllte Sehnsucht nach Gruppenwärme | 153 | ||
Impressum | 158 |