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Die Philosophie der Bio-Robotik

Herausgeber: Tamborini, Marco

2024

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Die Philosophie der Bio-Robotik befasst sich mit den philosophischen und ethischen Implikationen der jüngsten Entwicklungen innerhalb des Themengebiets. Die Beiträge dieses Bandes untersuchen, wie bioinspirierte Roboter für biologische und kognitive Zwecke eingesetzt werden können, um die komplexen Form-Funktions-Beziehungen von Lebewesen zu verstehen, neue Technologien zu entwickeln und unterschiedliche menschliche Arbeitsumgebungen sowie psychologische Therapien zu unterstützen. Die Autorinnen und Autoren erörtern die Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Formen der Bio-Robotik sowie deren verantwortungsvollen Einsatz in natürlichen, technologischen und gesellschaftlichen Kontexten. Darüber hinaus werden zentrale Forschungsfragen diskutiert, etwa bezüglich der Beziehung zwischen biotechnisch hergestellten Artefakten und natürlichen Organismen, der Rolle und den Grenzen der KI in der Roboterentwicklung, den rechtlichen und ethischen Implikationen der Bio-Robotik und der Integration von bioinspirierten Robotern in die menschliche Gesellschaft. Der Band »Philosophie der Bio-Robotik« strebt folglich an, den Wert und die Grenzen der Bio-Robotik bei der Neudefinition der Beziehungen zwischen Natur, Technik und Gesellschaft zu beleuchten. MARCO TAMBORINI lehrt und forscht in den Bereichen Wissenschaftstheorie, Technikphilosophie und -geschichte am philosophischen Institut der Technischen Universität Darmstadt. Er ist Mitglied der »Jungen Akademie Mainz« sowie der »Johanna Quandt Young Academy«. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Geschichte und Philosophie der Evolutionsbiologie, der Morphologie, der Robotik, der Bionik, der bioinspirierten Architektur, der KI und der Paläontologie sowie der Geschichte und Philosophie der Technowissenschaften. Bei Meiner ist bereits Tamborinis Band »Entgrenzung. Die Biologisierung der Technik und die Technisierung der Biologie« erschienen.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover U1
Inhaltsverzeichnis 5
Marco Tamborini: Einleitung – Die Formen der Biorobotik 7
Danksagung 14
Michael Vogrin u.a.: Biohybride Technologien zur Unterstützung von Natur und Mensch 15
Technologie zur Naturbeobachtung 17
Modellierung des Bienenverhaltens 20
Roboter zur Verhaltensmodulation 25
Modelle zum ökologischen Verständnis 28
Nachhaltige grüne Architektur 31
Vom Insektenstaat zur Gesellschaft 33
Ausblick 35
Lukas Geiszler: Automatenbau zwischen Illusion und Imitation. Zur Debatte um den Modellcharakter von (Körper-)Automaten 37
1. Braucht es Epochengrenzziehungen des synthetischen Modellierens? 37
2. Verdichtete Pluralität des Automatenbaus: Wolfgang von Kempelen 39
3. Automatenbau und der Druck, es zu einer Wissenschaft zu bringen 42
4. Automatenbau und die epistemologische Kippfigur »Körpermaschine« 47
5. Mechanische Automaten als »working models«? – Repräsentieren und Simulieren 53
Fiorella Battaglia: Technoanthropologie. Was heißt die Verschmelzung von Mensch und Maschine für die menschliche Natur? 56
Einführung 56
1. Die Ersetzbarkeit des Menschen in der Science-Fiction 59
2. Moralische Verantwortung 65
3. Abstufungen des moralischen Begriffs der Verantwortung 67
4. Der rechtliche Begriff von Verantwortung 68
5. Von der Haftungsfrage zu einer Risikomanagement-Strategie 69
6. Zusammenfassung 71
Ruth Stock-Homburg: Androide Roboter. Menschliche Assoziationen und ethische Aspekte der Gestaltung 73
1. Einleitung 73
2. Menschenähnlichkeit, Anthropomorphisierung und Einsatzgebiete sozialer Roboter 76
2.1 Menschenähnlichkeit sozialer Roboter 76
2.2 Anthropomorphisierung sozialer Roboter 77
2.3 Ausgewählte Einsatzgebiete sozialer Roboter 79
3. Menschliche Bindungen an soziale Roboter 80
3.1 Ebenen der Mensch-Roboter-Bindung 80
3.2 Arten von Mensch-Roboter-Bindungen 82
4. Ethische Implikationen für den Einsatz sozialer Roboter 84
4.1 Deontologische Implikationen 85
4.2 Implikationen des Konsequentialismus 87
4.3 Implikationen der Phänomenologie 88
5. Abschließende Bemerkungen 90
6. Fazit 93
Danksagung 94
Marco Tamborini: »Im Anfang war die Tat«. Form und Materie der Biorobotik 95
Organismen und Technik 96
Abkopplung von Intelligenz und Handlungsfähigkeit? 97
Morphological Computing 100
Die Überwindung des Gegensatzes zwischen Form und Materie 103
Zurück zu Goethe? 108
Danksagung 110
José Antonio Pérez-Escobar: Epistemische Brücken zwischen dem Verständnis von Artefakten und der Biologie. Welche Teleologie brauchen wir? 111
1. Einleitung 111
2. Gegen Polysemie und für eine logische Struktur der Teleologie 113
3. Minimale Teleologie 118
4. Minimale logische Teleologie und Schlussbemerkungen 120
Danksagung 121
Edoardo Datteri: Interaktive humanoide Biorobotik. Vom unruhigen COG zum gähnenden Roboter 122
1. Einleitung 122
2. Über motorische Resonanz und geteilte Aufmerksamkeit 128
3. Was können humanoide Roboter für die Erforschung des menschlichen Verhaltens leisten? 131
4. Experimentelle Verfahren und ihre Gültigkeit 136
4.1. Vergleichende und nichtvergleichende humanoide Biorobotik 136
4.2. Gültigkeitsfragen: Kognition und Emotion 138
5. Schlussbemerkungen: Mechanismen und Kognition 140
Johanna Seifert, Orsolya Friedrich: Bioroboter. Neue Perspektiven auf das Verhältnis von Leben und Technik 145
Überblick über einige zentrale Entwicklungen in der Biorobotik 145
Xenobots 147
Merkmale des Lebendigen 150
Xenobots als hybride Technologien 152
Von der Simulation zur Konstruktion 153
Fazit 157
Danksagung 158
Philipp Schmidt: Soziale Erfahrung? Embodiment und Einfühlung in der nMensch-Maschinen-Interaktion 159
Einführung 159
1. Phänomenologie der Intersubjektivität: Leib, Objektivität und Anderer 162
2. Der intersubjektive Sinn von Objektivität 163
3. Der Leib als Bedingung der Möglichkeit von Objektivität 165
4. Das Paradigma der Berührung: Offenheit für die Welt der Dinge 167
5. Das Paradigma der Berührung: Offenheit für Andere 168
6. Die konkrete Begegnung mit dem Anderen: [srtn]Einfühlung, »Veranderung« und Reziprozität 170
7. Die psychologische und ontologische Dimension sozialer Erfahrung 173
8. Soziale Erfahrung im Kontext von MMI 174
9. Ausblick: Epistemologie der sozialen Erfahrung 179
Danksagung 181
Thomas Fuchs: Sophia verstehen? Menschliche Interaktion mit künstlichen Systemen 182
1. Einleitung 182
2. Die Voraussetzungen für kommunikatives Verstehen 185
2.1 Empathisches Verstehen 185
2.2 Semantisches Verstehen 187
3. Warum Roboter nichts erleben können 192
3.1 Konvivialität als Grundlage des sozialen Verstehens 193
3.2 Roboterfunktionalismus versus vitale Verkörperung 194
3.3 Autopoietisches Leben versus Artificial Life 197
4. Gefahren der Simulation 200
5. Resümee 204
Catrin Misselhorn: Artifizielle Empathie auf dem Weg zur Biorobotik 207
1. Artifizielle Empathie und ihre Bedeutung für die soziale Robotik 207
2. Was ist Empathie? 209
3. Computationale Grundlagen Artifizieller Empathie 211
3. Artifizielle Empathie, Funktionalismus und phänomenales Bewusstsein 215
4. Biorobotik auf dem Weg zu artifiziellen Organismen 219
5. Ausblick 223
Autor*innen 225