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Über die beseligende Schau

Lateinisch-Deutsch

Dietrich von Freiberg

Herausgeber: Scherbaum, Matthias

Philosophische Bibliothek, Bd. 769

2024

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Nach der verdienstvollen Edition des Traktats »De intellectu et intelligibili« durch Burkhard Mojsisch (PhB 322) legt Matthias Scherbaum nun den zweiten Traktat »De visione beatifica« der Intellekttheorie des Dietrich von Freiberg vor. Vor allem durch die Forschungen von Kurt Flasch und Burkhard Mojsisch ist deutlich geworden, dass Dietrich von Freiberg nicht nur auf die Geschichte der spätmittelalterlichen Philosophie und Theologie maßgeblich eingewirkt, sondern einen neuen, modernen Begriff des Bewusstseins geprägt hat, der bis Kant und Fichte unerreicht blieb. Der tätige Intellekt des Menschen, der in diesem Traktat im Mittelpunkt des Interesses steht, soll erkannt werden als immerwährende Tätigkeit, als aktive Identität von Wissen und Gewusstem, als Urbild des Seienden als Seiendem, dem das Seiende in seinem gesamten Umfang aktuell gegenwärtig ist. Die Implikationen dieser Unterscheidung entwickelt Dietrich systematisch bis hin zu der nicht mehr mittelalterlichen Konsequenz, dass der menschliche Intellekt die Prinzipien der Naturdinge aus sich heraus konstituiert. Damit vollzieht Dietrich auf höchstem argumentativen Niveau eine Revision der mittelalterlichen Philosophie: Der moderne Begriff einer nicht bloß empirischen Subjektivität tritt an die Stelle, die in der aristotelischen Tradition der Substanz zukam. Dietrich von Freiberg (1240–1318) trat früh in den Dominikanerorden ein, wurde in Paris ausgebildet und später Leiter der deutschen Ordensprovinz. Seine Auseinandersetzung mit Aristoteles, den Neuplatonikern, aber auch Bonaventura und Thomas von Aquin ließ ihn in seinen Schriften zu einem der einflussreichsten Philosophen des deutschen Mittelalters werden. Dietrichs naturwissenschaftliche Untersuchungen führten zur ersten modernen Theorie über die Entstehung des Regenbogens; seine ontologischen und erkenntnistheoretischen Auffassungen wiesen weit über seine Zeit hinaus. Matthias Scherbaum promovierte in Philosophie wie auch in Theologie und lehrt und forscht als Privatdozent an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cove U1
Inhaltsverzeichnis V
Einleitung VII
1. Zu dieser Ausgabe VII
2. Die Neuübersetzung XI
3. Dietrichs Latei XI
4. Zum Inhalt XIII
5. Neue Perspektiven der Forschung XXV
Literaturverzeichnis XXVII
Vorrede 3
DIETRICH VON FREIBERG: Über die beseligende Schau 1
1. Der tätige Intellekt nin seiner Hinordnung auf Gott 11
1.1 Der tätige Intellekt als Substanz 11
1.2 Der intellectus agens als (Eben)Bild Gottes 73
1.3 Einschub 121
1.4 Der intellectus agens als Fähigkeit zur Gotteserfassung 145
1.5 Der intellectus agens wendet sich Gott zu 149
2. Hinordnung des intellectus agens nauf Anderes 155
2.1 Hinordnung auf den intellectus possibilis in diesem Lebe 155
2.2 Hinordnung auf den intellectus possibilis in jenem Lebe 159
2.3 Hinordnung auf andere Seiende 161
3. Es ist unmöglich, dass die nbeseligende Schau durch den nintellectus possibilis stattfindet 169
3.1 Zurückweisung einer gewissen rohen Auffassung nzu diesem Thema 169
3.2 Es ist unmöglich, dass der intellectus possibilis nGott unmittelbar schaut 173
4. Über die Art und Weise nder seligen Schau 277
4.1 Vorwort 277
4.2 Über die Auffassungen der Philosophe 279
4.3 Argumentationen für das Erweisziel 291
Glossa 331
Anmerkunge 381