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Adornos »Minima Moralia«

Herausgeber: Grass, Helena Esther | Müller-Doohm, Stefan

Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft, Sonderhefte, Bd. 25

2024

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Vor etwa 70 Jahren hat Theodor W. Adorno seine Aphorismen-Sammlung unter dem Titel »Minima Moralia« veröffentlicht: Diese »Reflexionen aus dem beschädigten Leben« sind sein erfolgreichstes und persönlichstes Buch. In ihm artikuliert er nicht nur seine Erfahrungen der Vertreibung durch die NS-Diktatur und der Jahre des Exils, sondern verfolgt mit seinen epigrammatischen Texten auch die Absicht, in einem Säkulum der Täuschungen, der Propaganda und fortgesetzten Gewalt Restbestände einer Wahrheit aus dem Fluss der katastrophischen Zeit zu retten – nichts könnte angesichts gegenwärtig drohender Rückfälle hinter zivilisatorische Errungenschaften der Aufklärung aktueller sein. Die Herausgeber:innen und Autor:innen – darunter Anne Eusterschulte, Petra Gehring, Josef Früchtl, Viet Anh Hguyen Duc, Martin Mittelmeier, Ralf Konersmann, Stefan Niklas, Detlev Schöttker, Martin Seel, Johann Kreuzer, Ferdinand Zehntreiter – teilen die Überzeugung, dass Adorno mit seinen Aphorismen eine besondere Sprachform entwickelt hat: eine expressiv-ästhetische Ausdrucksweise, deren Erkenntnisqualität in kontroverser Perspektive das Thema dieses Bandes ist.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover U1
Inhaltsverzeichnis 5
Helena Esther Grass / Stefan Müller-Doohm: »Treten Sie näher« 7
Anne Eusterschulte: »Das Dickicht ist kein heiliger Hain« – Poetologische Ansätze dialektischer Kritik in Adornos Minima Moralia 21
Martin Seel: Adornos Apologie der Rhetorik – Zur Schreibart der Minima Moralia 53
Petra Gehring / Viet Anh Nguyen Duc: »Wo alles schlecht …« – ein schlechtes Motto? – Überlegungen zum Verhältnis von Ironie, Écriture und Parrhesie in den Minima Moralia 65
Johann Kreuzer: Die Blümlein alle – Zur Textur des Erinnerns 79
Stefan Müller-Doohm: Antithetisches Schreiben und die Bilderwelt der Minima Moralia 95
Ferdinand Zehentreiter: »Alle Kultur nach Auschwitz ist Müll« – Adornos Zuspitzung der Frage nach dem richtigen Leben 105
Josef Früchtl: Vom Versuch, Philosophie ans Volk zu bringen – Minima Moralia, Neue Mythologie und Pop’philosophie 125
Stefan Niklas: Adornos Punchlines – Bemerkungen zu(m) »Bilderbuch ohne Bilder« 139
Helena Esther Grass: Beneath The Paving Stones, »Sous les Pavés, La Plage.« – Eine Lesart von Adornos Minima Moralia 155
Martin Mittelmeier: Dämonische Chiffren – Gesellschaftstheorie als Darstellungstechnik in den Minima Moralia 175
Ralf Konersmann: »All das schießt gewiß übers Ziel hinaus« – Adornos Blick auf die Welt 185
Detlev Schöttker: Reflexion und Resignation – Adornos Minima Moralia zwischen Verdrängung und Kritik 195
Autor*innenspiegel 211