BUCH
Die Spannung zwischen Wissenschaft und Mythos
Die Entwicklung des symbolischen Geistes
Cassirer-Forschungen, Bd. 23
2024
Zusätzliche Informationen
Bibliografische Daten
Abstract
Im Gegensatz zur Tierwelt, in der der gesamte Handlungszusammenhang durch den Instinkt präformiert und auf das Reich der Natur beschränkt ist, entwirft Cassirer für den Menschen das symbolische Universum, in dem der Geist seine Organe wie Mythos, Kunst, Sprache, Wissenschaft usw. entwickelt und verwendet. Cassirer lässt allerdings unbeantwortet, in welchem Verhältnis diese Organe zueinander stehen, ob das eine höher, später und mächtiger als die anderen ist. Die Studie unternimmt es, dieses Verhältnis zu klären, ohne den gordischen Knoten zu durchschlagen. Der Autor geht vom Wechselspiel der subjektiven und objektiven Forschungsrichtung aus und arbeitet heraus, dass die Symbolwelt aus äquivalenten Symbolformen besteht, während sich das Symbolbewusstsein entfaltet. Der Mythos ist objektiv der Befürworter des »Ausdrucksphänomens«, subjektiv jedoch das undifferenzierte Leben ohne wahrhaften Symbolgehalt; die Wissenschaft stellt die unpersönlichste, aber am stärksten geordnete Objektivität dar und verkörpert zugleich das höchste Niveau der geistigen Freiheit und Reflexion. Die Spannung zwischen beiden bedingt, anstatt sich aufzulösen, die Entwicklung des symbolischen Geistes.
Inhaltsverzeichnis
Zwischenüberschrift | Seite | Aktion | Preis |
---|---|---|---|
Cove | U1 | ||
Titel | 3 | ||
Impressum | 4 | ||
Inhalt | 5 | ||
Vorwort | 11 | ||
Einleitung Die Spannung des Symbolischen – der Mythos und die Wissenschaft | 13 | ||
Zusatz Chronologischer Überblick über Cassirers Leben und Werk | 23 | ||
I) Cassirers Erkenntnistheorie der Naturwissenschaft: ''Funktionsbegriff'' (1902–1910) | 23 | ||
II) Der Übergang vom ''Funktions-'' zum ''Symbolbegriff'' (1910–1923) | 24 | ||
III) Die Entfaltung der ''symbolischen Formen'' (1923–1933) | 26 | ||
IV) Die Reflexion und die Vollendung seiner Philosophie (1933–1945) | 27 | ||
Ergänzung: Die Konzeption der ''Basisphänomene'' und ihre Stelle in der obigen Chronologie | 28 | ||
Teil I Der innere Aufbau des Symbolischen: Problematik der Subjektivität | 31 | ||
Kapitel 1 Die dialektische Entwicklung des Geistes | 35 | ||
§ 1 Drei Stufen der Symbolgestaltung: mimisch, analogisch und symbolisch | 35 | ||
§ 2 Leibniz' Dualismus und Versöhnung zwischen Phänomen und Substanz | 37 | ||
§ 3 Goethes Metamorphose und ihre lebendige Gesetzmäßigkeit | 40 | ||
§ 4 Hegels Werden des Geistes und das Absolute | 44 | ||
§ 5 Fazit – Die Dialektik der geistigen Metamorphose | 47 | ||
Kapitel 2 Die Konzeption von drei ''Basisphänomenen'' | 50 | ||
§ 1 Habermas' Analyse der Philosophie Cassirers und ihrer Probleme | 50 | ||
§ 2 Die Konzeption von drei ''Basisphänomenen'' und ihre Problemlage | 55 | ||
1) Die Definition der drei Basisphänomene prima facie | 56 | ||
2) Zwei divergierende Interpretationsversuche der Konzeption der ''Basisphänomene'' | 60 | ||
§ 3 Der Lösungsvorschlag – die Dialektik unter den drei Basisphänomene | 62 | ||
1) Zwei Forschungsrichtungen zum Symbolbegriff | 63 | ||
2) Der Stufengang des Bewusstseins des Lebens | 64 | ||
3) Die dialektische Entwicklung des Lebens | 65 | ||
§ 4 Fazit: Drei Lebensphasen des Geistes | 69 | ||
Teil II Der ''Funktionsbegriff'' und die Naturwissenschaft als Symbolform | 73 | ||
Kapitel 3 Der Gegensatz von 'Substanz' und 'Funktion' und die Marburger Schule | 77 | ||
§ 1 Zwei Schulen des Neukantianismus und Cassirers Verhältnis zu ihne | 77 | ||
§ 2 Das Verhältnis zwischen Erkennen und Sein auf der Metaebene | 82 | ||
§ 3 Der Gegensatz von Hypothese und Abstraktion auf logischer Ebene | 86 | ||
§ 4 Die Logik der Mathematik und Aristoteles | 90 | ||
§ 5 Fazit: Cassirers Konstruktivismus | 95 | ||
Kapitel 4 Die Historie der Entwicklung des ''Funktionsbegriffs'' | 98 | ||
§ 1 Die kontinuierliche Entwicklung der reinen Erkenntnis seit Plato | 98 | ||
§ 2 Cusanus und die immanente Möglichkeit mathematischer Erkenntnis | 102 | ||
§ 3 Descartes' und Leibniz' Erkenntnislehre und die Wirklichkeit der Physik | 107 | ||
a) Descartes und sein innerer Konflikt zwischen der Methode und der Substanz | 108 | ||
b) Leibniz und der mechanische Begriff der Substanz | 113 | ||
§ 4 Kants Transzendentalmetaphysik und ''Ideen'' der Physik | 120 | ||
§ 5 Fazit: Die Geschichte der Physik und die geistige Entwicklung | 128 | ||
Kapitel 5 Die Theorie des ''Funktionsbegriffs'' und die moderne Physik | 131 | ||
§ 1 ''Substanzbegriff und Funktionsbegriff'' (1910) | 131 | ||
§ 1.1 Die ideelle Freiheit der Mathematik und ihr ''Reihenprinzip'' | 133 | ||
§ 1.2 Die Verknüpfung der Erfahrung kraft des ''Reihenprinzips'' | 136 | ||
§ 1.3 Die dialektische Entwicklung der Physik gemäß dem ''Reihenprinzip'' | 139 | ||
§ 1.4 Fazit: Die Physik und ihre morphologische Entwicklung | 146 | ||
§ 2 Die kontinuierliche Entwicklung der Physik – Fortsetzung | 148 | ||
§ 2.1 Einsteins Relativitätstheorie und ein neues methodisches Prinzip | 149 | ||
§ 2.2 Die Quantenphysik und der allgemeine Kausalsatz | 156 | ||
§ 3 Fazit und ein kritischer Rückblick: Die Physik als Symbolform | 164 | ||
Teil III Der ''Symbolbegriff'' und der Mythos als Symbolform | 171 | ||
Kapitel 6 Der Weg vom ''Funktionsbegriff'' zum ''Symbolbegriff'' | 175 | ||
§ 1 ''Goethe und die mathematische Physik'' (1921) | 176 | ||
§ 2 ''Goethe und Platon'' (1922/1932) | 181 | ||
§ 3 Der ''Symbolbegriff'' und seine Eigenschafte | 189 | ||
§ 4 Fazit: Der Ur-Geist und seine Urphänomene | 196 | ||
Kapitel 7 Das mythische Bewusstsein und seine Objektivität | 199 | ||
§ 1 Cassirers Transzendentalanalyse des Mythos als Symbolform | 199 | ||
§ 1.1 Die Einleitung zur Transzendentalanalyse des Mythos | 200 | ||
§ 1.2 Die Transzendentalanalyse des mythischen Denkens | 205 | ||
§ 2 Fakten des mythischen Bewusstseins – zwei Ansätze der Ethnologie | 210 | ||
§ 2.1 Die präanimistische und prälogische Weltanschauung des Mythos | 211 | ||
§ 2.2 Die Magie und ihre Assoziationsgesetze | 217 | ||
§ 3 Die Dialektik des Mythos in Warburgs Studie ''Schlangenritual'' | 221 | ||
§ 4 Fazit: Die mythische Symbolwelt und ihre ethische Funktio | 229 | ||
Kapitel 8 Vom Mythos zur Religion: die innere Dialektik des Religiöse | 232 | ||
§ 1 Die Religion im Band ''Das mythische Denken'' | 232 | ||
§ 2 Die Religionsforschung und die Dialektik des religiösen Bewusstseins | 237 | ||
§ 2.1 R. Ottos ''Das Heilige'' und die Rationalisierung des Numinose | 238 | ||
§ 2.2 Useners ''Götternamen'' und der Beitrag der Sprache | 242 | ||
§ 2.3 F. M. Müllers Dialektik des religiösen Lebens | 248 | ||
§ 3 Das religiöse Bewusstsein bei Cassirer und Cusanus | 251 | ||
§ 4 Fazit: Die allgemeine Entwicklungsstruktur des mythisch-religiösen Bewusstseins | 256 | ||
Teil IV Die Spannung zwischen Mythos und Wissenschaft | 261 | ||
Kapitel 9 Der dreistufige Aufbau der ''Phänomenologie der Erkenntnis'' | 265 | ||
§ 1 Die objektive und subjektive Forschungsrichtung | 266 | ||
§ 2 Die ''Ausdrucksfunktion'' und die Konkreszenz von Ich und Welt | 269 | ||
§ 3 Die Darstellungsfunktion und das Ich in der Gegenstandswelt | 275 | ||
§ 4 Die Bedeutungsfunktion und die Idee der Weltgestaltung | 282 | ||
§ 5 Fazit: Der Aufbau und das Desiderat der ''Phänomenologie der Erkenntnis'' | 288 | ||
Kapitel 10 Die dialektische Entwicklung und die Basisphänomene der Kultu | 291 | ||
§ 1 Die Entwicklung des Geistes und der Kulturoptimismus | 291 | ||
§ 2 Die ''Logik der Kulturwissenschaften'' und die ''Basisphänomene'' | 304 | ||
§ 3 Fazit: Das morphologische Verhältnis des Ich zur Welt | 313 | ||
Kapitel 11 Die Anthropologie und die Ethik des Symbolische | 316 | ||
§ 1 Cassirers Ethik als Desiderat | 316 | ||
§ 2 Cassirers Position gegenüber der Ethik von Bergson und Schweitze | 321 | ||
§ 2.1 Bergsons dualistische Ethik und Religionswissenschaft | 321 | ||
§ 2.2 Schweitzers Primat der Lebensanschauung vor der Weltanschauung | 329 | ||
§ 3 Cassirers Ideal des Menschen gemäß dem Modell der Metamorphose | 335 | ||
§ 4 Fazit: Die Thematik der Subjektivität und ihr Abschluss | 339 | ||
Schluss und Ausblick Das glänzende Symbol des Mensche | 343 | ||
Siglenverzeichnis (Cassirers Werke) | 354 | ||
1. Hauptwerke | 354 | ||
2. Sammelbände | 356 | ||
3. Hamburger Ausgabe (ECW und ECN) | 356 | ||
4. Einzelne Aufsätze (im Original gelesen) | 358 | ||
Literaturverzeichnis | 359 |