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Kleine Schriften zum »Großen Lernen«

Wáng Yángmíngs »reife« Lehre

Wáng, Yángmíng

Herausgeber: Suter, Rafael

Sino-philosophica, Bd. 2

2024

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Wáng Yángmíng (1472–1529) ist einer der wichtigsten Denker der chinesischen Kaiserzeit. Im Fokus seines Denkens steht das spontane Mitgefühl mit Mitmensch und Umwelt, in dem er den Grund für die Möglichkeit menschlicher Moral erkennt. Während er dieses moralische Gefühl mit einem Ausdruck des klassischen Philosophen Menzius als »echtes Wissen« (liáng zhī) bezeichnet, ist es ein anderer kanonischer Text, dem die Schlüsselrolle bei der Ausformulierung seiner Lehre zukommt: Das »Große Lernen«, eines der »Vier Bücher« des Konfuzianismus, schlägt einen Bogen von der Übung des Geistes zu moralischer Selbstsorge und herrschaftlicher Fürsorge. Dieser kurze Text stand schon im Zentrum des Bildungsprogramms des Zhū Xī, der daraus die Auffassung ableitete, im Studium müsse man sich ausführlich mit den Dingen (und Texten) befassen, um die darin aufscheinende Ordnung der Welt zu erkennen. Es ist gegen diese Auffassung, dass Wáng Yángmíng das »Große Lernen« als eine Anleitung zur Introspektion der eigenen moralischen Intuition deutet und von jedem Bezug auf die äußere Wirklichkeit löst. Der vorliegende Band versammelt späte Texte Wáng Yángmíngs. Im Mittelpunkt stehen seine »Fragen zum ›Großen Lernen‹«, einer der wichtigsten Grundlagentexte der nach ihm benannten Denkschule. Eine Einleitung, zahlreiche Anmerkungen und mehrere Anhänge erlauben die philosophische und geistesgeschichtliche Einordnung der übersetzten Texte.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cove U1
Inhaltsverzeichnis 5
Vorwort 7
EINLEITUNG 9
1. Zur Person Wáng Yángmíngs 17
2. Wáng Yángmíngs Lehre und Werk 19
2.1 Grundzüge von Wángs Lehre 19
2.2 Die Texte 29
3. Wirkungsgeschichte 31
3.1 China 31
3.2 Korea 41
3.3 Japa 42
4. Der spätkaiserzeitliche Konfuzianismus und das "Große Lerne" 45
4.1 Zur Textgeschichte des "Großen Lernens" 45
4.2 Die Ausdrücke »Treffen der Dinge« (gé wù) und »Ausdehnung desWissens« (zhì zhī) vor der Sòng-Zeit (960 – 1279) 49
4.3 Die Deutung der Ausdrücke »Treffen der Dinge« und »Ausdehnung des Wissens« im Neokonfuzianismus 55
4.4 »Mitmenschlichkeit« und Mitgefühl im sòng-zeitlichen Neokonfuzianismus 64
4.5 Mitmenschlichkeit und Mitgefühl bei Wáng Yángmíngs Zeitgenosse 69
5. Zur Übersetzung 73
Sigle 76
TEXTE UND ÜBERSETZUNGEN 77
TEIL I: Kleine Schriften Wáng Yángmíngs zum "Großen Lerne" 79
1. Vorwort zur alten Fassung des "Großen Lernens" 81
2. Randerklärungen zur Alten Fassung des "Großen Lernens" 85
3. Fragen zum "Großen Lerne" 111
4. Wáng Yángmíngs erstes Antwortschreiben an Niè Bào (Wényù) (1526) 141
5. Niè Bàos Schreiben an Wáng Yángmíng (Frühjahr 1527) 157
Wáng Yángmíngs zweites Antwortschreiben (1528) 181
ANMERKUNGEN ZU TEIL I 207
TEIL II: Wáng Yángmíngs Deutung des "Großen Lernens" und einige zeitgenössische Reaktione 235
1. Die »orthodoxe« Kritik Gù Líns 顧璘 244
2. Zhàn Ruòshuǐ 湛若水: Vertreter des »Herz-Lernens« und Kritiker von Wángs Verinnerlichung des Herzens 261
3. Luó Qīnshùn 羅欽順: Kritik an Wángs »Subjektivierung« dermoralischen Ordnung 268
4. Die Schüler und Nachfolger Wáng Yángmíngs 291
4.1 Zum Verhältnis zwischen dem »Ausdehnen des Wissens« und dem »Treffen der Dinge« 298
4.2 Zum Verhältnis des »Treffens der Dinge« und der »Verminderung der Begehren« 303
Anhang 315
1. Zhū Xī: Kommentar zu den Abschnitten und Phrasen des "Großen Lernens" (Dàxué zhāngjù 大學章句) 317
2. Zhū Xī: Gesammelte Fragen zu den "Vier Büchern" (Sìshū huò wèn 四書或問) (Auszug »Die Neun Absätze über das ›Treffen der Dinge‹«) 327
LITERATUR 337
NAMENREGISTER 339
BEGRIFFSREGISTER 345
1. Deutsch–Chinesisch 345
2. Chinesisch–Deutsch 356