Menu Expand

Der Relativsatz im älteren Jiddisch

Kühnert, Henrike

Jidische schtudies. Beiträge zur Geschichte der Sprache und Literatur der aschkenasischen Juden, Bd. 19

2025

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Dieser Band untersucht den jiddischen attributiven Relativsatz auf allen Ebenen der Grammatikschreibung und dient so dem Verständnis des modernen Jiddisch. Zugleich wirft er auch Licht auf das Neuhochdeutsche, denn die jiddische Nahsprache kann als Kontrastsprache bei der Erforschung der deutschen Sprachgeschichte dienen. Das Korpus der Arbeit wurde unter Berücksichtigung von Diachronie, Diatopie und Textsorte der Quellen zusammengestellt. Der Schwerpunkt liegt auf westjiddischen Texten aus der Zeit von 1500–1750, wie z. B. den Memoiren der Glückel von Hameln und dem vielgelesenen Maʾassebuch. Für das ältere Jiddisch gab es bislang keine historische Grammatik. Dieses Buch ist der erste Schritt zum Schließen dieser Lücke.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Schmutztitel 1
Reiheninformation 2
Titel 3
Impressum 4
Inhaltsverzeichnis 5
Danksagung 10
I Die korpusbasierte Untersuchung des attributiven Relativsatzes im älteren Jiddisch 11
1 Korpusorientierte Struktur der Arbeit samt Forschungsstand 11
2 Der attributive Relativsatz im älteren Jiddischen: Bestimmung und Eingrenzung 15
2.1 Was gilt im Jiddischkorpus als attributiver Relativsatz? 15
2.2 Eingrenzung des Themenbereichs gegenüber weiteren Nebensatzarten 18
2.3 Die konstitutiven Elemente des attributiven Relativsatzes 26
2.3.1 Das Bezugswort 26
2.3.2 Die Leerstelle 32
3 Korpus 33
3.1 Belegkorpus (RKaeJ) und Ergänzungskorpus 33
3.2 Periodisierung, Dialekte und Textsorten 34
II Bedeutung und Gebrauch der Determination in der jiddischen Relativkonstruktion 42
4 Restriktive und appositive Relativsätze 42
4.1 Einführung 42
4.2 Relativsätze zwischen der restriktiven und appositiven Lesart 47
4.3 Statistik und Textsorten 52
5 Gebrauchskontexte der Relativsatzdetermination 54
5.1 Bedeutung und Präsupposition von Determination im attributiven Relativsatz 55
5.2 Zur Diagnostik von Definitheit, Spezifizität und Generizität in der Relativkonstruktion 60
5.3 Definitheit in der RK im älteren Jiddisch nach Himmelmann und Löbner 66
5.4 Die definit-spezifische Determination 80
5.5 Die indefinit-spezifische Determination: Die RK mit Referentenidentität 90
5.6 Die generische Determination 101
5.7 Die undeterminierte Relativkonstruktion 125
5.7.1 Vergleich 128
5.7.2 Prädikativum 133
5.7.3 Existenzsatz, Negation und Skopus 141
5.7.4 Modale Modifikation, Hypothese, Beliebigkeit 145
5.7.5 Ergebnisse zur undeterminierten Relativkonstruktion 152
5.8 Ergebnisse zu Determinationsbedeutung und -gebrauch 154
III Die Relativkonstruktion: Artikel- und Bezugswort 156
6 Nominale und nicht-nominale Bezugswörter 156
7 Adverbiale Relativkonstruktionen und adverbialer Nebensinn 159
8 Adnominale Determination: Die RK mit Artikelwort vor Substantiv 166
8.1 Eigenname und unikat-artiges Bezugsnominal 169
8.2 Possessivum und Possessivphrasen 180
8.2.1 Appositive Konstruktion – Besonderheit: Beziehungspflege 182
8.2.2 Restriktive und ambigue Konstruktion: Redundanz vor Partitivität 189
8.3 Das Demonstrativum 197
8.3.1 Verbreitet dank der Bibelübersetzung: Da̍s selbig und da̍s dȯsig 199
8.3.2 Jene̍ś, ȯssȯ und dis 208
8.3.3 Häufig und unauffällig: der/diʾ/da̍s 218
8.3.4 Demonstrativum vs. Pro-Attribut: Sölch und welch 222
8.3.5 Exkurs: Jiddische und frühneuhochdeutsche Demonstrativa im Vergleich 228
8.3.6 Ergebnisse Demonstrativum 230
8.4 Der bestimmte Artikel 232
8.5 Der Allquantor 245
8.6 Der unbestimmte und der Nullartikel 255
8.7 Pro-Attribut und Gradausdrücke (sölch, welch, sȯʾ, gar, wivil) 260
8.7.1 Ererbte Pro-Attribute (sölch, sötig, söte̍n) 262
8.7.2 Gradpartikeln und w-Wort: asȯʾ, sȯʾ, as, gar und wivil 266
8.7.3 Welch als Pro-Attribut – eine jiddische Sonderentwicklung 269
8.7.4 Ergebnisse zu Pro-Attribut und Gradausdruck 277
8.8 Indefinita der Teilmenge 278
8.9 Kardinale, Bruchzahl und Zahladjektiv 285
8.10 Entsprechungen von hebräischen syntaktischen Strukturen 292
8.11 Ergebnisse zum Artikel- und Bezugswort 299
9 Nicht-substantivische Bezugswörter 305
9.1 Das Personalpronomen 307
9.2 Demonstrativpronomina 313
9.2.1 Gegenstandsreferierende Demonstrativa 314
9.2.2 Demonstrative Funktion aus dem Verweis auf Qualität: Sölch und welch 322
9.3 Der Allquantor 325
9.4 Das w-Pronomen (Spaltsätze) 328
9.5 Indefinitpronomina: ain, vil, epėś, welch, -laiʾ 330
9.6 Das Kardinale 336
9.7 Adverbien 336
9.8 Ergebnisse zum nicht-substantivischen Bezugswort 339
IV Der Relativsatz: Satzform, Einleitung, Wortstellung 341
10 Satzformen des Belegkorpus 341
11 Relativeinleitung und Satzgliedstatus 343
11.1 Rein pronominale Einleitungen: der/diʾ/da̍s, welch und wer 346
11.2 Daś, as, sȯʾ und Uneingeleitete (Asyndetische) 353
11.3 Waś im Auftretenskontext von Neutrum, Allquantor und Redundanz 358
11.4 Dȯ, wuʾ und Präpositionaladverb 367
11.5 Das Resumptivum 370
11.6 Syntaktische Rolle der Leerstelle 383
11.7 Ergebnisse zum Gebrauch der Relativanschlüsse im älteren Jiddisch 398
12 Verbstellung und Verbstellungswandel 402
12.1 Belege mit VO-Struktur im Belegkorpus 405
12.2 Das Paradox der Hiobparaphrase: Ambigue Verbdrittsätze durch Ausklammerung (Extraposition) und Verb Raising 414
12.3 Die diskontinuierliche Struktur II (Verb Projection Raising) 423
12.4 Anfangsstellung des finiten Verbs – Gezählte Verberststellung 440
12.5 Exkurs: Verbstellung im uneingeleiteten Relativsatz 448
12.6 Exkurs: Relativsatzverschränkung 451
12.7 Ergebnisse zur Verbstellung 452
13 Peripherie des attributiven Relativsatzes: Übergangsphänomene und Konkurrenten 454
13.1 Koordiniert oder subordiniert? Der Verbzweitsatz nach Bezugswort 454
13.1.1 Verbzweitsätze mit der/diʾ/da̍s (mit beliebigem Prädikat) 455
13.1.2 Haiśe̍n-Sätze 458
13.2 Die Hauptsatzreihe 469
13.3 Der freie Relativsatz 476
13.4 Konkurrenten im Belegkorpus: Infinitivsatz, Partizipialkonstruktion, Adjektivattribut, Verbalabstraktum 481
13.5 Ergebnisse zur Peripherie des attributiven Relativsatzes 490
V Die Relativkonstruktion im Satzgefüge 492
14 Zur Verbstellung im übergeordneten Hauptsatz 492
15 Exkurs: Hauptsätze mit Verbletztstellung? Zum weiterführenden Nebensatz 493
16 Die Stellung des Relativsatzes im Satzgefüge – Statistik und Überblick 498
17 Nachstellung des Relativsatzes 501
17.1 Berührungsstellung: Nachstellung der Relativkonstruktion 501
17.2 Sperrstellung: Die getrennte Position von Bezugsnominal und Relativsatz 505
18 Voranstellung der Relativkonstruktion 512
18.1 Das anaphorische Demonstrativum 516
18.2 Weitere Formen der Herausstellung nach links 520
18.3 Direkte „integrative“ Voranstellung 523
19 Zwischenstellung der RK und Konstruktionsbruch 526
20 Komplexe Gefüge 534
20.1 Koordination 534
20.2 Asymmetrien 538
20.3 Schachtelung 539
21 Ergebnisse zur Relativsatzstellung im Satzgefüge 540
VI Resümee 543
VII Anhang 546
22 Formale Aspekte 546
22.1 Abkürzungen 546
22.2 Kreuzverweise und [Suche] 546
22.3 Transkription 546
22.4 Die Belege 548
22.5 Die hebräischstämmigen Abkürzungen in den jiddischen Belegen 548
22.6 Zum Online-Glossar 549
23 Zählungen und kapitelübergreifende Tabellen 550
24 Korpusquellen und Textumfang 551
24.1 Verzeichnis der Primärquellen des Belegkorpus (RKaeJ) und des Ergänzungskorpus 551
24.2 Länge der Quellen 557
25 Literatur 560