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Abstract
In diesem Band schließt Pirmin Stekeler sein umfangreiches Kommentarwerk zu Hegels Philosophie mit einem dialogischen Kommentar zur Religionsphilosophie ab, der logischtheologischen Summe von Hegels Denken. Das Eigenwillige in Hegels Schreib- und Redestil schreckt ab. Erst recht aber führt das Unverstandene in seinen Analysen gerade der Religionsphilosophie zu weit auseinanderliegenden Interpretationen. Wie schon im impliziten Dauerdialog Sören Kierkegaards mit Hegels Werk sind die üblichen Darstellungen unklarer als die Sammlungen der in ihnen zumeist willkürlich ausgewählten Zitate. Deshalb bedarf es im Interesse der Sache eines dialogischen Kommentars. Im Ganzen des Textes wird dann nämlich eine Art Landkarte der Praxisformen der Religion und des theologischen Denkens sichtbar, deren Universalismus den historischen und philologischen Erforschungen des je besonderen religiösen Ethos allererst ihren Ort und Sinn zuweist. Die Nachschrift der Vorlesung zur Philosophie der Religion aus dem Jahre 1824 durch Griesheim (aus GW 29,1), die in diesem Band vollständig mitgeführt wird, stellt die Kultur des Religiösen in ihrer Bedeutsamkeit auf eine so komprehensive Weise dar, wie sie in den nächsten 200 Jahren nicht wieder erreicht wurde. Angesichts vieler falschen Gewissheiten zu Seele und Gott, Moralität und Sittlichkeit, Subjektivität, Personalität und Gemeinschaft sowohl bei Anhängern einer partikularen Religion als auch bei selbsternannten Aufklärern ist diese Wiedererinnerung an Religion mehr als dringlich, zumal sie nicht auf spiritualistische, existentielle oder psychologische Erbauung reduziert bleibt.Pirmin Stekeler lehrte bis 2022 Theoretische Philosophie an der Universität Leipzig. Stekeler zählt zu den wichtigsten Hegelkennern der Gegenwart. Besondere Aufmerksamkeit fanden seine Dialogischen Kommentare der »Phänomenologie des Geistes« (PhB 660 a/b), der »Grundlinien der Philosophie des Rechts« (PhB 740) und der »Wissenschaft der Logik« (PhB 690–692). Gegen Ansichten der Analytischen Philosophie hält Stekeler die Texte von Hegel, Nietzsche und Heidegger für bedeutsame Beiträge zu einer philosophischen Logik der Sprache, des Denkens und sozialen Handelns.
Inhaltsverzeichnis
Zwischenüberschrift | Seite | Aktion | Preis |
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Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Vorwort | 11 | ||
Einführung | 13 | ||
1. Zur 'dialogischen' Kommentierung von Hegels Philosophie der Religion | 13 | ||
2. Systematisches zu Inhalt und Gegenstand, Verschiedenheit und Identität | 18 | ||
3. Zur Arbeitsteilung von Textsicherung und Interpretation | 28 | ||
4. Die inhaltliche Einheit der Religion und ihre Entwicklung in den Religionen | 46 | ||
5. Religion als Bindung an die Transsubjektivität des Geistes | 57 | ||
6. Der allgemeine Rahmen des Seins als Inhalt spekulativer Reflexion | 93 | ||
7. Beschränkte Haltungen zu Sein, Dasein, Welt, Gott und sich selbst | 122 | ||
8. Religion, Kunst und Philosophie zur Einheit von Geist und Natur | 148 | ||
9. Zu einem modernen Pan-en-theismus | 171 | ||
10. Empirismus, Materialismus und moralische Weltanschauung | 182 | ||
Hegels Einleitung in die Religionsphilosophie | 193 | ||
A. Die Stellung der Philosophie zu Religion und Religionswissenschaft | 193 | ||
B. Abwehr der Forderung nach Erfüllung von Vorbedingungen | 251 | ||
C. Zur Gliederung | 270 | ||
I. Begriff der Religion. | 274 | ||
II. Die bestimmte Religion. | 278 | ||
III. Die offenbare Religion | 286 | ||
I. Teil: Der Begriff der Religion | 289 | ||
A. Zu einer Phänomenologie religiöser Haltungen | 292 | ||
B. Probleme der rein historischen Zugänge zur Religion | 300 | ||
C. Zur falschen Immanenz von Beobachtung und Selbstreflexion | 358 | ||
1. Die natürliche Endlichkeit von Subjekt und Individuum | 359 | ||
2. Transzendentale und romantische Reflexionsphilosophie | 363 | ||
3. Vernünftige Anerkennung der Realität des Ganzen | 388 | ||
D. Spekulativer Zugang zu den Themen der Religion | 412 | ||
E. Vom Begriff Gottes zur Würde des Personseins | 435 | ||
1. Unsere Vorstellung Gottes | 442 | ||
2. Der sich in der natürlichen Welt offenbarende Geist | 445 | ||
3. Die äußeren Formen absoluter Affirmation | 454 | ||
4. Der verengte Blick in der Gegenüberstellung von Spiritualität und Naturalismus | 467 | ||
5. Die Rolle kultischer Liturgie | 473 | ||
II. Teil: Die bestimmte Religion | 495 | ||
I. Erster Teil der bestimmten Religion: Die unmittelbare Religion. | 504 | ||
1. Religion der Zauberei. | 559 | ||
2. Naturreligion der Phantasie. | 626 | ||
3. Die Religion des Guten, die Lichtreligion. | 669 | ||
4. Die Religion des Räthsels. | 681 | ||
II. Zweiter Teil der bestimmten Religion: Die Stufe der geistigen Individualität. | 724 | ||
1. Die Religion der Erhabenheit. | 811 | ||
2. Die Religion der Schönheit. | 856 | ||
2.1 Inhaltsbestimmungen durch göttliche Statusrollen | 861 | ||
2.2 Gestaltungen und Erscheinungsformen | 879 | ||
2.3 Kultische Verehrung und Orakel | 893 | ||
3. Religion der Zweckmässigkeit. | 921 | ||
III. Theil. Die offenbare Religion | 953 | ||
1. Der metaphysische Begriff des Gottes der offenbaren Religion | 980 | ||
2. Die spekulativen Darstellungsformen der offenbaren Religion | 1023 | ||
2.1 Das erste Element: Gottvater als der abstrakte Geist | 1025 | ||
2.2 Das zweite Element: Der Sohn als Gottmensch in Zeit und Ewigkeit | 1052 | ||
2.3 Das dritte Element: Der Geist in der Gemeinde | 1107 | ||
3. Probleme des Christentums | 1141 | ||
3.1 Ambivalenzen in der Versöhnung von Gott und Welt | 1142 | ||
3.2 Zwei Typen der Kritik an der christlichen Religion | 1148 | ||
3.3 Falsche Prämissen der üblichen Kritik an der Religion | 1162 | ||
Literatur | 1171 | ||
Namenregister | 1179 | ||
Sachregister | 1188 |