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Abstract
Im Anschluss an Cassirers methodischen Maxime, jede Wirklichkeitsthematik lasse sich zur Darstellung bringen: durch den Mythos, die Logik und die Symbolik, verfolgt Baldus in seiner exemplarisch angelegten Modellstudie das Ziel, die Gültigkeit dieser Maxime auch für die Symbolik aufzuzeigen. Das zu lösende Problem liegt darin, dass die von Frege begründete zweiwertige Form der symbolischen Logik Reflexionsstrukturen nicht zu Darstellung bringen kann, also die symbolischen Konstruktion z.B. der apriorischen Synthetik des Bewußtseins, wie Fichte sie darstellte, nicht zuläßt. Die von Baldus vorgestellte Lösung basiert auf einer Erweiterung und Umdeutung des Fregeschen Begriffs der Funktion und gipfelt in der vollständigen symbolischen Konstruktion aller von Fichte in der Wissenschaftslehre von 1794/95 vorgestellten Reflexionsformen. Der Nachweis der Darstellbarkeit reflexiver Strukturen mit den Mitteln der Symbolik eröffnet einen neuen, äußerst vielversprechenden Ansatz für die systematische Auseinandersetzung mit den Texten des deutschen Idealismus, insbesondere aber für die Weiterentwicklung der konstruktiven symbolischen Logik.