BUCH
Unmündigkeit
Kant und die soziale Dynamik der Aufklärung
Kant-Forschungen, Bd. 31
Will be published in 2025
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Abstract
Obwohl viel zitiert, ist Kants Begriff der Unmündigkeit bisher so gut wie gar nicht untersucht worden. Das Buch füllt diese Lücke durch eingehende Beschäftigung mit Kants Quellen sowie seinem Logik- und Anthropologiecorpus. Wo Kants Zeitgenossen Aufklärung vorrangig als epistemische Kategorie verstehen, so die These, entwickelt Kant in seiner Anthropologie ein soziales Konzept von Aufklärung. Unmündigkeit und Vormundschaft bezeichnen nämlich eine Beziehung der Substitution des Vermögensgebrauchs, die ontogenetisch temporär notwendig ist, aber zur Implementierung von Abhängigkeits- und Herrschaftsverhältnissen leicht auf Dauer gestellt werden kann. Aufklärung als Ausgang aus selbst verschuldeter Unmündigkeit durch eigenständigen Vermögensgebrauch bedeutet daher immer einen Eingriff in soziale Beziehungen.