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Das radikale Böse und die Freiheit der Willkür

Kants Theorie des Bösen und die Vorstufen bei Baumgarten

Brunner, Jürgen

Kant-Forschungen, Bd. 36

2025

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Die zentrale These lautet, dass Kants Theorie des radikalen Bösen mit seiner Konzeption der moralischen Freiheit als Autonomie vereinbar ist. Vorlesungsnachschriften und Baumgartens Vermögenspsychologie erweisen sich als wertvolle Interpretationshilfen. Die handlungstheoretischen Grundlagen von Kants Konzeption einer Freiheit zum Bösen und Irrationalen werden herausgearbeitet. Die freie Entscheidung für eine böse Handlung lässt sich als zurechenbarer Verzicht auf Autonomie auffassen. Im Anschluss an Baumgarten vertritt Kant einen fähigkeitsbasierten und graduell verstehbaren Freiheitsbegriff. Kants Freiheitstheorie baut unmittelbar auf Baumgartens »Psychologia empirica« auf. Kant geht wesentlich über Baumgarten hinaus und entwickelt eine facettenreiche und heute noch diskussionswürdige Position zur Willensfreiheit.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover U1
Titel 3
Impressum 4
Inhalt 5
Vorwort 7
Einleitung 9
1. Thesen 9
2. Methodik 17
I. Der natürliche und angeborene Hang zum Bösen 27
1. Wie definiert Kant einen Hang? 27
2. In welcher Bedeutung ist der Hang zum Bösen natürlich? 35
3. In welchem Sinn ist der Hang zum Bösen angeboren? 42
4. Ist der Hang zum Bösen ein erblicher Seelenschaden? 49
II. Das radikale Böse als moralischer Hang 57
1. Inwiefern ist das radikale Böse ein moralischer Hang? 57
2. Kann das radikale Böse zur anderen Natur werden? 65
3. Wie begründet Kant die These des radikalen Bösen? 74
III. Das radikale Böse als intelligible Tat 83
1. Welche Vorläufer der intelligiblen Tat gibt es bei Baumgarten? 86
2. Welche Vorteile hat Kants Konzeption gegenüber Baumgarten? 91
3. Ist die Ursünde als intelligible Tat denkbar? 97
IV. Die Stufen des Hangs zum Bösen 105
1. Kann ein postulierter subjektiver Grund dreistufig sein? 105
2. Ist Gebrechlichkeit selbstverschuldete Charakterschwäche? 117
3. Ist Unlauterkeit die Folge defizitärer Selbstexploration? 124
4. Ist Bösartigkeit nicht ohne Selbsttäuschung möglich? 129
V. Kants Psychologie des Bösen I: Selbsttäuschung 137
1. Wie erklärt Kant die innere Lüge? 137
2. Welche Formen von Selbsttäuschung differenziert Kant? 143
3. Kann unbewusste Selbsttäuschung selbstverschuldet sein? 155
VI. Kants Psychologie des Bösen II: Selbstliebe 169
1. Inwiefern ist die Selbstliebe die Quelle alles Bösen? 170
2. Was sind Laster der Kultur und teuflische Laster? 182
3. Wie entstehen Missgunst und Feindseligkeit? 190
VII. Moralischer Charakter und Revolution der Gesinnung 199
1. Warum ist ein guter Charakter besser als ein gutes Herz? 199
2. Was kennzeichnet den schlechten und den bösen Charakter? 210
3. Wie ist die Revolution der Gesinnung zu verstehen? 215
VIII. Determinismus und Prädeterminismus 223
1. Ist Kants Begriff des Determinismus von Baumgarten beeinflusst? 223
2. Vertreten Baumgarten und Kant die Substanzkausalität? 230
3. Warum ist universaler Prädeterminismus transzendentale Physiokratie? 236
4. Bin ich freier als eine Marionette oder ein Bratenwender? 242
IX. Transzendentale und moralische Freiheit 251
1. Was unterscheidet eine autonome Handlung von einer Sonnenfinsternis? 251
2. Schränkt das radikale Böse die moralische Freiheit ein? 261
3. Habe ich einen guten Willen und eine zum Bösen tendierende Willkür? 269
4. Ist transzendentale Freiheit nur ein Postulat oder Realität? 280
X. Die Freiheit zum Bösen 291
1. Ist eine böse Handlung naturkausal prädeterminiert? 291
2. Kann ich zwischen Heteronomie und Autonomie frei wählen? 299
3. Wie frei ist eine böse Handlung? 308
4. Ist die Freiheit zum Bösen ein zurechenbares Unvermögen? 321
Schluss 329
Literaturverzeichnis 339
1. Primärliteratur und Siglen 339
2. Sekundärliteratur 341