
Zusätzliche Informationen
Bibliografische Daten
Abstract
In seinem Essay widmet sich Tobias Endres der theoretischen Philosophie Friedrich Nietzsches, welcher nach wie vor der Ruf einer, wenn auch affirmierten Selbstwidersprüchlichkeit vorauseilt. Während in den jüngeren und jüngsten Nietzsche-Forschungen dieses Problem zunehmend an Bedeutung verliert, versucht die Studie den Vorwurf des performativen Selbstwiderspruchs und genetischen Fehlschlusses auszuräumen. Anders aber als in den von der analytischen Philosophie inspirierten Lesarten wird Nietzsches Metaphilosophie nicht ausschließlich als Beitrag zur klassischen Erkenntnistheorie, sondern als Variante einer philosophischen Hermeneutik aufgefasst. 1968 konstatierte Jürgen Habermas, Nietzsche habe »nichts Ansteckendes mehr«. Die Rezeptions- und Wirkungsgeschichte von Nietzsches Denken hat dieses Urteil jedoch klar widerlegt. Nur ein Jahr zuvor war der erste Band der Kritischen Gesamtausgabe erschienen. Damit begann ein Weg, der dazu führte, dass Nietzsche heute nicht mehr vorrangig als Außenseiter, sondern als Klassiker der abendländischen Philosophie gelesen wird. War diese Wegbeschreitung zuvor noch eine eher deutsch-französische Denkangelegenheit, trugen die Edition sowie die angloamerikanische Rezeption der 1990er Jahre zur Internationalisierung der Nietzsche-Forschung bei. Heute wird Nietzsche global und als einer der einflussreichsten Philosophen der Moderne gelesen.
Inhaltsverzeichnis
Zwischenüberschrift | Seite | Aktion | Preis |
---|---|---|---|
Cover | U1 | ||
Titelblatt | 3 | ||
Impressum | 4 | ||
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Geleitwort von Claus-Artur Scheier | 11 | ||
1. Einleitung | 13 | ||
2. Nietzsches Erkenntnistheorie | 21 | ||
2.1 Propädeutik: Subjektivismus als Ausgangslage | 21 | ||
2.1.1 Die Erkenntnisgrenzen im Kritizismus Kants | 24 | ||
2.1.2 Kant als perspektivistischer Philosoph | 27 | ||
2.2 Perspektivismus | 32 | ||
2.2.1 Suspension konstitutiver Erkenntnisprinzipien | 35 | ||
2.2.2 Tat und Täter: Kritik einer Fundamentalkategorie | 45 | ||
2.2.3 Was sind Dinge? Kritik am universalen Atomismus | 48 | ||
2.2.4 Logik als kulturelle Setzung | 52 | ||
2.2.5 Interpretation als fundamentales Geschehen | 57 | ||
2.3 Wahrheit | 68 | ||
2.3.1 Widerlegung der Korrespondenztheorie | 69 | ||
2.3.2 Pragmatische Wahrheitstheorie | 73 | ||
2.3.3 Destruktion der »wahren Welt« | 77 | ||
2.3.4 Der Wert der Wahrheit | 81 | ||
2.3.5 Philosophische Wahrheit | 85 | ||
2.4 Metaphysik | 91 | ||
2.4.1 Der Begriff der Realität | 92 | ||
2.4.2 Welt als Wille zur Macht | 96 | ||
2.4.3 Transzendentaler Animismus | 101 | ||
2.5 Methodologie | 105 | ||
2.5.1 Geltungslogische Begründung | 105 | ||
2.5.2 Genealogische Widerlegung | 107 | ||
2.5.3 Naturalistischer Fehlschluss? | 111 | ||
3. Fazit: Nietzsche als Hermeneut | 115 | ||
Epilog | 121 | ||
Danksagung | 122 | ||
Anmerkungen | 123 | ||
Literaturverzeichnis | 145 | ||
Personenregister | 153 |