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Nietzsche als Hermeneut

Endres, Tobias

Blaue Reihe

2025

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

In seinem Essay widmet sich Tobias Endres der theoretischen Philosophie Friedrich Nietzsches, welcher nach wie vor der Ruf einer, wenn auch affirmierten Selbstwidersprüchlichkeit vorauseilt. Während in den jüngeren und jüngsten Nietzsche-Forschungen dieses Problem zunehmend an Bedeutung verliert, versucht die Studie den Vorwurf des performativen Selbstwiderspruchs und genetischen Fehlschlusses auszuräumen. Anders aber als in den von der analytischen Philosophie inspirierten Lesarten wird Nietzsches Metaphilosophie nicht ausschließlich als Beitrag zur klassischen Erkenntnistheorie, sondern als Variante einer philosophischen Hermeneutik aufgefasst. 1968 konstatierte Jürgen Habermas, Nietzsche habe »nichts Ansteckendes mehr«. Die Rezeptions- und Wirkungsgeschichte von Nietzsches Denken hat dieses Urteil jedoch klar widerlegt. Nur ein Jahr zuvor war der erste Band der Kritischen Gesamtausgabe erschienen. Damit begann ein Weg, der dazu führte, dass Nietzsche heute nicht mehr vorrangig als Außenseiter, sondern als Klassiker der abendländischen Philosophie gelesen wird. War diese Wegbeschreitung zuvor noch eine eher deutsch-französische Denkangelegenheit, trugen die Edition sowie die angloamerikanische Rezeption der 1990er Jahre zur Internationalisierung der Nietzsche-Forschung bei. Heute wird Nietzsche global und als einer der einflussreichsten Philosophen der Moderne gelesen.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover U1
Titelblatt 3
Impressum 4
Inhaltsverzeichnis 5
Geleitwort von Claus-Artur Scheier 11
1. Einleitung 13
2. Nietzsches Erkenntnistheorie 21
2.1 Propädeutik: Subjektivismus als Ausgangslage 21
2.1.1 Die Erkenntnisgrenzen im Kritizismus Kants 24
2.1.2 Kant als perspektivistischer Philosoph 27
2.2 Perspektivismus 32
2.2.1 Suspension konstitutiver Erkenntnisprinzipien 35
2.2.2 Tat und Täter: Kritik einer Fundamentalkategorie 45
2.2.3 Was sind Dinge? Kritik am universalen Atomismus 48
2.2.4 Logik als kulturelle Setzung 52
2.2.5 Interpretation als fundamentales Geschehen 57
2.3 Wahrheit 68
2.3.1 Widerlegung der Korrespondenztheorie 69
2.3.2 Pragmatische Wahrheitstheorie 73
2.3.3 Destruktion der »wahren Welt« 77
2.3.4 Der Wert der Wahrheit 81
2.3.5 Philosophische Wahrheit 85
2.4 Metaphysik 91
2.4.1 Der Begriff der Realität 92
2.4.2 Welt als Wille zur Macht 96
2.4.3 Transzendentaler Animismus 101
2.5 Methodologie 105
2.5.1 Geltungslogische Begründung 105
2.5.2 Genealogische Widerlegung 107
2.5.3 Naturalistischer Fehlschluss? 111
3. Fazit: Nietzsche als Hermeneut 115
Epilog 121
Danksagung 122
Anmerkungen 123
Literaturverzeichnis 145
Personenregister 153