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Heidegger und die deutsche Sprache

Goldschmidt, Georges-Arthur

Herausgeber: Noll, Monika

2023

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Die ›lingua tertii imperii‹, die Sprache des Dritten Reichs, hat – dank eines großen Einverständnisses mit, einer rückhaltlosen gedanklichen Zustimmung zu einem fürchterlichen, aus pompöser Monumentalität und Gefühlsduselei verfertigten Jargon, den man als sprachliche ›Thingstätte‹ bezeichnen könnte – alles und jedes durchdrungen. Den Zwängen des Nationalsozialismus entkam niemand, und was da¬mals in Deutschland erlebt und geschrieben wurde, trägt ihren sichtbaren Stempel und ist seither einem bestimmten Denken ein für alle Mal eingeschrieben. Dieser Jargon hatte die Sprache so sehr infiltriert und entstellt, dass jene ›Schädlinge‹, die die Naziwörter nicht benutzten, im Handumdrehen zu erkennen waren. Da Heideggers Denken mit eben dieser Sprache amalgamiert ist, kann es, selbst seinem politischen Gehalt nach, nicht ins Französische übertragen werden. Was Heidegger sagt, lässt sich partout nicht trennen von der Sprache, die es zum Ausdruck bringt, und zwar umso weniger, als sein ganzes Bemühen darauf gerichtet ist, Sprache letztlich von ihrer Wurzel her, in ihrer Vertikalität zu fassen.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover U1
Inhaltsverzeichnis 7
Ein Vorwort in deutscher Sprache (2008) 9
Einleitung 15
I. Sprache und Raum 21
Der Fall Heidegger 23
Eine philosophische Sprache? 26
Die räumliche Darstellung 30
Trügerische Durchsichtigkeit 34
Ein gefährdeter Raum 39
Das Spiel der Sprache 45
II. Die räumlichen Bezugspunkte der Heideggerschen Sprache 51
Die Form des Philosophischen 51
Abstraktion und Verortung 55
Der deutsche Raum 60
Die Todtnaubergisierung des sprachlichen Ausdrucks 64
Die Froststarre der Sprache 74
III. Das Technikproblem und das Vokabular der Philosophie 81
Gepredigt wird das »Wir« 81
Das Ge-stell 91
Geschichtlichkeit? 99
IV. Heidegger und die deutsche Sprache 111
Ein Bruch, der zur Falle wird 111
Eine Sprache der Ausgrenzung 123
Rückkehr zu einer verwurzelten Sprache 131
V. Von Fichte zu Heidegger 139
Deutschlands Mission 139
Ein ontologisches Deutschtum 141
Eine neue, erstarrte Sprache 152
VI. Ein philosophischer Irrweg 161
Vermischung mit dem Politischen 161
Eigentlichkeit und Unterwerfung 169
In der Nähe des Schlimmsten 177
Das Zugereichte 181
Personenverzeichnis 185
Zwei Beigaben des Verlags 191