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Die jüdische Kriegsfront

Deutschsprachige Erstausgabe

Jabotinsky, Vladimir Ze’ev

Herausgeber: Göllner, Renate | Scheit, Gerhard | Meyer, Anselm | Fischer, Lars

2021

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Jabotinsky versucht Anfang 1940 in diesem seinem letzten und posthum publizierten Buch – noch im selben Jahr unter dem Titel The Jewish War Front (2. Aufl. 1942 mit dem Titel The War and the Jew) erschienen – die Situation zu umreißen, wie sie sich seiner Auffassung nach in dem eben begonnenen Krieg darstellen werde. Er nimmt zwar bereits Anzeichen zur Vorbereitung der Vernichtung der Juden in Polen wahr, es entzieht sich aber selbst ihm – und das nach all den Erfahrungen, die er seit seiner Jugend von Verfolgung und Pogromen gemacht hatte – die Möglichkeit zu denken, dass die gerade stattfindenden Deportationen tatsächlich zum Zweck der totalen Vernichtung erfolgen sollten. Als Konsequenz des Kriegs sieht er darum Millionen polnischer Juden in Gefahr, die den Krieg neben den von ihm befürchteten zahlreichen Hungertoten an den Orten der Deportation überleben würden, aber danach erneut und umso mehr der antisemitischen Todesdrohung ausgesetzt wären – so wie es die wenigen Überlebenden nach dem Zweiten Weltkrieg dann wirklich waren. Während also Jabotinsky noch den Plan einer großangelegten Evakuierung von mehreren Millionen Juden nach Palästina entwarf, konnte die Untergrundbewegung der Bricha schließlich nur noch die Fluchthilfe von einigen Hunderttausenden organisieren. So ist dieses 1940, kurz nach dem Tod des Autors, erschienene Buch, das nicht zuletzt ausführliche Entwürfe für die Verfassung des zu gründenden zionistischen Staats enthält, die letzte Momentaufnahme des Zionismus vor der Shoah. Die Initiative zu seiner deutschen Übersetzung und Publikation ist 2018 von Joachim Bruhn ausgegangen.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover U1
Inhaltsverzeichnis 5
Renate Göllner / Anselm Meyer / Gerhard Scheit: Vorbemerkung der Herausgeber 7
Teil 1: Ist es ein Kriegsziel? 9
1. Kapitel: Zur Einführung 11
2. Kapitel: Nicht im Blick 17
3. Kapitel: Des Monsters Leibgericht 27
4. Kapitel: Der subjektive Antisemitismus 35
Teil 2: Der ›objektive‹ Antisemitismus 43
5. Kapitel: Das Jagdrevier 45
6. Kapitel: Der objektive Antisemitismus 49
7. Kapitel: Das polnische Ghetto 57
8. Kapitel: Eine gegenseitige Befreiung 69
9. Kapitel (1. Auflage): Russisches Intermezzo 75
9. Kapitel (2. Auflage): Der Jude im Krieg 81
Teil 3: Jüngst erwogene Exoduspläne 85
10. Kapitel: Die Philosophie der gleichen Rechte 87
11. Kapitel: Die Evakuierung einer Trümmerlandschaft 97
12. Kapital: Evian 105
13. Kapitel: Zwei Siedlungsprojekte für einen Staat außerhalb Palästinas 115
14. Kapitel: Fata Morgana-Land 123
Teil 4: Der Nordau-Plan für Palästina 129
15. Kapitel: Die Politik des Weißbuchs 131
16. Kapitel: Der substanzlose Bestechungsversuch 141
17. Kapitel: Der Max Nordau-Plan 149
18. Kapitel: Zur Versachlichung der Annahmen über den Status der Araber 165
19. Kapitel: »Senatus Populusque Judaeorum« 175
20. Kapitel: Die jüdischen Kriegsforderungen 183
Nachwort von John Henry Patterson 195
Anhang 197
Gerhard Scheit: Die Bewaffnung des Gestors – Von Herzl zu Jabotinsky 199
Renate Göllner: Auf der Suche nach der verlorenen Stadt – Jabotinskys Roman Die Fünf 235
Kurze Chronik zu Vladimir Ze'ev Jabotinskys Leben und Werk 247
Auswahlbibliographie 253