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anthropomorphe

Dahlemer Vorlesungen

Heinrich, Klaus

Herausgeber: Kücken, Hans-Albrecht | Albrecht, Wolfgang | Tobben, Irene | Hentschel, Rüdiger | Lux, Peter | Panhans-Bühler, Ursula | Strutz, Jürgen

Klaus Heinrich

2020

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Die Vorlesung setzte auf den Reiz eines damals als ebenso exotisch wie überholt geltenden Stoffs: den der mythologischen Figuren, und wies nach, wie dieser, den es doch zu einem Bundesgenossen des Erkennens zu gewinnen gilt – denn wo, wenn nicht in ihm, wird Gattungsgeschichte mit allen ihren Zweideutigkeiten und Verdrängungsmechanismen offenbar? –, selbst der Zurichtung unterliegt. Die Instanz, die hier ins Spiel kommt: Philosophie, bildet einen der stabilsten Mechanismen aus, die unsere okzidentale Tradition begleiten (ja wohl deren rationale Eigentümlichkeiten erst bedingen) – selbst eine, nun freilich auf Verdrängung aufruhende, Figur: die des transzendentalen Subjekts. So mit einem Kantischen Begriff fixiert, hat es doch eine lange, im Wortsinn ›klassische‹ Vorgeschichte – die Positionen, die in ihr verhandelt werden, sind solche der antiken Religionsphilosophie. Deren Auseinandersetzung mit dem Anthropomorphismus – der menschengestaltigen Erscheinungsform der Götter – setzt an die Stelle des mythologischen System-Subjekts eine andere, wirksamere ›Menschenform‹ (anthropo-mophé), eben die des transzendentalen Aufsichts- und Kontrollorgans. Daß in ihm der philosophische Begriff zugleich zu einem technologisch bestimmbaren Werkzeug wird, Philosophie und Technologie zuletzt ununterscheidbar werden (aber das heißt auch: es von Anfang an sind), ist eine der bitteren Einsichten, die ich damals meinen Hörern vorzustellen suchte; bitter für die Geschichte aufklärerischen Erkennens, das in dem Transzendentalsubjekt seine – entfremdete Arbeit repräsentierende – Begrenzung findet; aber bitter auch für die Studenten: denn deren Aufbegehren wenige Jahre zuvor war inzwischen vielerorts selbst zu einer Theorie und Praxis der transzendentalen Subjekte geworden, die der Verwandlungsmächtigkeit der Existenz, um die es ihnen doch einmal gegangen war, keine Chance mehr gab. In diesen Prozeß korrigierend einzugreifen, war die erklärte Absicht meiner Vorlesung, der weitere mit eben diesem Ziel folgen sollten. Inhalt Anamnetisches Vorwort Erste Vorlesung, Zweite Vorlesung, Dritte Vorlesung, Vierte Vorlesung, Fünfte Vorlesung, Sechste Vorlesung, Siebte Vorlesung, Achte Vorlesung, Neunte Vorlesung, Zehnte Vorlesung, Elfte Vorlesung Anmerkungen Stichwortartige Übersicht Editorische Notiz

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover U1
Inhaltsverzeichnis 7
Anamnetisches Vorwort 9
Erste Vorlesung 12
Zweite Vorlesung 25
Dritte Vorlesung 55
Vierte Vorlesung 87
Fünfte Vorlesung 116
Sechste Vorlesung 150
Siebente Vorlesung 182
Achte Vorlesung 209
Neunte Vorlesung 241
Zehnte Vorlesung 274
Elfte Vorlesung 286
Anmerkungen 321
Stichwortartige Übersicht 333
Editorische Notiz 342