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Der Liberalismus

Die Gesellschaftstheorien von Smith, Ricardo und Marx

Stapelfeldt, Gerhard

2006

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Bibliografische Daten

Abstract

Die vorliegende Schrift ist die zweite einer Reihe über die Epochen der bürgerlichen ökonomie, deren Ziel es ist, das System der bürgerlichen ökonomie und dessen Geschichte historisch-genetisch darzustellen. Der Liberalismus stellt die erste Epoche dar, in der die bürgerliche Gesellschaft nicht länger nur in der Form der Geselligkeit des Hauses wie in der Renaissance oder in der Form der politischen Gesellschaft wie in der Epoche des Merkantilismus und Absolutismus existiert, sondern als Gesellschaft verselbständigt ist. Diese Verselbständigung erfolgt in der Form der Ausdifferenzierung des „Tauschwertes“ (Adam Smith). Auf diese Weise wird die bürgerliche ökonomie zum ersten Male zu einem sich reproduzierenden System, das zu seiner Existenz keiner nicht-kapitalistischer Weltregionen mehr bedarf: zu einem Weltsystem. Die Darstellung wendet sich sowohl gegen die instrumentalistische Lesart der klassischen Politischen ökonomie durch die Sozialwissenschaften als auch gegen die Verkürzung dieser klassischen Gesellschaftstheorie auf eine Fachwissenschaft durch die Wirtschaftswissenschaften. Im Mittelpunkt steht die kritische Diskussion der Politischen ökonomie – der Gesellschaftstheorie – Adam Smith’s, in der der liberale Kapitalismus zuerst expliziert worden ist, und die Fortentwicklung der liberalen Wissenschaft der Politischen ökonomie durch David Ricardo. Dabei zeigt sich, daß der Liberalismus sein Selbstbewußtsein erst durch die Kritik erlangt – weshalb ausführlich auf die Marxsche Kritik an Adam Smith, David Ricardo und Samuel Bailey eingegangen wird. Dabei steht naturgemäß die Werttheorie im Mittelpunkt, an deren sachliche Tragweite in diesem Buch erinnert wird: das prekäre Verhältnis von liberaler Utopie und realer Fortdauer der Gewaltgeschichte.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover U1
Inhaltsverzeichnis 5
Vorwort 9
Erstes Kapitel: Merkantilismus und Liberalismus 16
Der Merkantilismus 20
Prinzipien 25
Wirtschafts- und Sozialgeschichte (Skizze) 38
Der Liberalismus 49
Prinzipien 50
Wirtschafts- und Sozialgeschichte Englands 1765 bis 1873/79 63
Zweites Kapitel: Die Politische Ökonomie Adam Smiths 150
Kritische Einführung der liberalen Dogmen 157
Der neue Begriff des Reichtums, dargelegt an Veränderungen von Silberwert und Getreidepreis: Die sinkende Bedeutung der amerikanischen Minen 160
Selbstregulierung und Fortschritt von Ökonomie und Gesellschaft: Das Verhältnis von entwickelten und unterentwickelten Regionen im Merkantilismus und in der Theorie Smiths 174
Kritik der Maßnahmen merkantilistischer Politik 215
Rohprodukte und Manufakturwaren: Gegensätzliche Bedeutung 216
Werttheorie: Getreideexportprämien, Silberwert und die Unterentwicklung Spaniens und Portugals 222
Die Logik der Ökonomie: Integration und Desintegration der Weltökonomie 238
Theorie des Wertes 301
Wertmaß: Arbeits- und Wert-Begriff 305
Arbeit als Wertmaß, Lohn, Profit und Rente. Differenzierungen der Wert-Theorie 331
Drittes Kapitel: Die Politische David Ricardos 349
Theorie des Wertes 351
Krisen-Theorie 378
Viertes Kapitel: Die Kritik der liberalen Ökonomie in den Theorien über den Mehrwert von Karl Marx 392
Kritik der Wert-Theorie Adam Smiths 401
Kritik der Wert- und Krisentheorie David Ricardos 418
Kritik der Wertform-Theorie Samuel Baileys 436
Ausblick: Der Übergang des Liberalismus in den Imperialismus 453
Fortschritt zur totalen Verdinglichung gesellschaftlicher Verhältnisse: Prinzipien des Imperialismus 454
Genese imperialistischer Strukturen im Liberalismus: Friedrich LIsts Kritik der politischen Ökonomie 463
Die Große Depression und ihre Folgen 496
Literatur 515