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Das Recht auf Stadt

Nautilus Flugschrift

Lefebvre, Henri

Nautilus Flugschrift

2016

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Allerorten wird in den letzten Jahren ein »Recht auf Stadt« eingefordert - von sozialen Protestbewegungen gegen Gentrifizierung weltweit. NGOs und UN-Organisationen postulieren es gleichermaßen. Kritische Stadtforscher wie David Harvey, Peter Marcuse oder Niels Boeing beziehen sich in ihrer radikalen Gesellschaftskritik auf Henri Lefebvre, der das Konzept 1968 entworfen hat - in einer Schrift, die hier nun zum ersten Mal in deutscher Übersetzung vorliegt. »Recht auf Stadt« ist mehr als die individuelle Freiheit, auf städtische Ressourcen zugreifen zu können. Es ist das Recht auf ein erneuertes urbanes Leben. Angesichts der sozialen Probleme in den desolaten Hochhaus-Vorstädten und anderer Folgen des rasanten Städtewachstums nach dem Zweiten Weltkrieg stellte Lefebvre schon in den sechziger Jahren fest, dass der Urbanisierungsprozess einhergeht mit einem Verlust der Stadt als Ort der kreativen Schöpfung, zugunsten einer bloßen industriellen Verwertungslogik. Er postuliert aber keine Abkehr von der Stadt - etwa in die zeitgleich entstehenden amerikanischen Mittelklasse-Vororte -, sondern macht in der Stadt ein enormes Potenzial aus, das zu einer emanzipierten urbanen Gesellschaft führen kann. Das Recht auf Stadt ist ein gesamtgesellschaftliches Anrecht auf Begegnung, Teilhabe, Austausch, das große Fest und einen kollektiv gestalteten und genutzten städtischen Raum.Henri Lefebvre, 1901-1991, französischer Soziologe und Philosoph. 1928 trat er in die KPF ein, aus der er später ausgeschlossen wurde. 1940 ging er in die Résistance. Nach dem Krieg arbeitete er beim Kulturradio und am Centre national de la recherche scientifique (CNRS); seit den frühen 1960er Jahren lehrte er Soziologie an der Universität Straßburg, der Reformuniversität Nanterre und zuletzt am Institut d'Urbanisme in Paris.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover U1
Inhaltsverzeichnis 4
Vorwort von Christoph Schäfer 5
Vorwarnung 27
Industrialisierung und Urbanisierung 29
Die Philosophie und die Stadt 60
Teilwissenschaften und die städtische Realität 72
Philosophie der Stadt und urbanistische Ideologie 76
Besonderheit der Stadt 80
Kontinuitäten und Diskontinuitäten 87
Stufen der Wirklichkeit und der Analyse 96
Stadt und Land 106
In der Nähe des kritischen Punktes 111
Über die städtische Form 128
Die Spektralanalyse 137
Das Recht auf Stadt 148
Perspektive oder Prospektive? 168
Die Verwirklichung der Philosophie 191
Thesen zur Stadt, zum Urbanen und zum Urbanismus 194
Anstelle eines Nachworts: Raum und Politik 201