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Boys don't cry

Identität, Gefühl und Männlichkeit

Urwin, Jack

Herausgeber: Willems, Elvira

Nautilus Flugschrift

2017

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Männer weinen nicht. Sollten sie aber, denn sie haben allen Grund dazu: Starre Männlichkeitsbilder beherrschen noch immer die Identifikationsangebote – sei es in Erziehung, Beruf, Werbung oder Mainstream-Medien. Stark, unbesiegbar, wild und immer auf der Gewinnerspur sollen Männer sein, ob sie wollen oder nicht. Jack Urwin hat genug davon. Es reicht ihm nicht, dass der starke Mann heute auch mal weinen oder Elternzeit nehmen darf, sondern er fragt, warum Männer überhaupt stark sein müssen. Warum messen wir Menschen noch immer an Stereotypen, wo es uns ohne doch viel besser ginge? Dieses Buch ist der Beginn einer längst überfälligen Debatte darüber, wie eine positive, moderne Männlichkeit aussehen kann und wie wir dahin gelangen können, sie zu leben. Unter anderem ausgelöst vom frühen Tod seines Vaters hat Jack Urwin 2014 den weltweit viel beachteten Essay »A Stiff Upper Lip Is Killing British Men« im VICE Magazine veröffentlicht, dessen Themen er hier fortführt. Von der Mob-Mentalität, wie sie bei Fußballspielen und in Fight Club zur Schau gestellt wird, bis zu unseren Großvätern, die aus dem Zweiten Weltkrieg zurückkehrten, ohne je gelernt zu haben, über ihre Gefühle zu sprechen, untersucht Urwin, wie der Mythos der Maskulinität entstanden ist und warum er toxisch, ja tödlich ist. Warum tun wir uns trotzdem so schwer damit, diese fragwürdigen Ideale hinter uns zu lassen? Teils Essay, teils persönliches Manifest, ist Boys don't cry eine witzige und scharfe Auseinandersetzung mit toxischer Maskulinität und ihren Folgen – und ein Plädoyer für einen anderen Umgang miteinander.Jack Urwin wurde 1992 in Loughborough (UK) geboren und studierte Journalismus in London. Er arbeitete als Promoter für verschiedene große und Indie-Musik-Labels, weshalb ihn Enrique Iglesias, völlig zu Unrecht, wie Urwin meint, einen »Drill-Sergeant« nannte. Er schreibt für diverse Zeitschriften, u.a. McSweeney's und VICE, über Politik, psychische Gesundheit und Genderthemen. Urwin lebt derzeit in Toronto, Kanada.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover U1
Inhaltsverzeichnis 5
Einführung 7
Wann ist ein Mann ein Mann? 18
Geschlecht 19
Sexualität 20
Gender 20
Könnt ihr mir noch folgen? 21
Männerdämmerung 23
Warum verhalten Männer sich so? 23
Wie die Biologie unsere Genderrollen definiert 24
Geld regiert die ganze Welt 30
Wie wir uns den Weg aus unserem biologischen Schicksal gestaltet haben 33
Die steigenden Kosten für ein langes Leben 35
We are not amused – das finden wir gar nicht lustig 36
Nach zwei Weltkriegen verändern sich ein paar Dinge … 39
…aber es ist nicht alles schlecht für alle 42
Der rasche Niedergang der britischen Arbeiterklasse 45
Die 80er 47
Die 90er 48
Liebe den Sünder, hasse die Sünde 50
Die Zukunft 51
Boys don’t cry – Jungen weinen nicht: Kindheit, soziale Konditionierung und psychische Gesundheit 53
Wir sind Schafe 54
Unsere Doppelmoral in Bezug auf Gendernormen 56
Weinen als Katharsis 57
Die männliche Selbstmordepidemie 60
Worte können mächtiger sein, als wir glauben 61
Wo sollen wir anfangen? 68
Wenn Jungen Rosa tragen können, warum sollten sie dann nicht weinen? 69
Fight Club: Aggression, Risiko und Mob-Mentalität 73
Mann am Boden: Männlichkeit im Militär und institutionalisierte Gewalt 88
Der ideale Mann: Körperbild, Konsumdenken und das oberflächliche Gesicht moderner Männlichkeit 115
Ehrlich, daran ist ganz allein der Kapitalismus schuld 117
Oh, als hätte jemand wirklich solche Bauchmuskeln 120
Dad Bods und wie die Medien männliche Schönheit darstellen 125
Das Aufkommen von »Bigorexie« und einem unerreichbaren Körperbild 128
Wir können nicht alle überdurchschnittlich sein 130
Kann Pornografie uns retten? 131
Was jede*r von uns tun kann 134
Mann & Frau: Familien, persönliche Beziehungen und die destruktive Natur verdrängter Gefühle 138
Ja, mein Vater ist gestorben, und das war ein echter Scheiß 140
Hätte wahrscheinlich mehr reden sollen 142
Wie der notorische Frauenschläger John Lennon einst sagte: All you need is love 144
Söhne werden ihre Väter werden ihre Söhne 146
Die unbeabsichtigten Folgen toxischer Männlichkeit 149
Was können wir dagegen tun? 151
Männlichkeit jenseits von (heterosexuellen) Männern: Die Auswirkungen auf Frauenrechts- und LGBT-Bewegung 158
Ausrasten: Sex, Vergewaltigungskultur und der Frust männlicher Jungfrauen 184
Wir müssen reden: Was wir für Veränderungen tun können 213
Was haben wir davon? 217
Und was sollen wir jetzt machen? 218
Männlichkeit ist nicht in der Krise, sie ist nur verwirrt 224
Dank 227
Anmerkungen 229