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Abstract
100 Jahre nach dem November 1918 spricht man nur noch vom "Kriegsende", vom "Zusammenbruch des Kaiserreichs". Dabei war die Novemberrevolution tatsächlich ein Aufbruch, ein Aufbäumen gegen die herrschenden Klassen. Matrosen, Soldaten und Arbeiter waren noch bewaffnet – und sie hatten genug von den alten Eliten, sie wollten das allgemeine Wahlrecht, die Sozialisierung, die Zerschlagung des Militarismus und die Revolution – ein für alle Mal, jetzt oder nie! Klaus Gietinger ruft in Erinnerung, wie die Führung der SPD und der Gewerkschaften den Krieg hingegen bis zum Schluss unterstützten und die Ordnung durch ein Bündnis mit den Militärs aufrechterhalten wollten. Diese unversöhnliche Spaltung der Arbeiterbewegung aber hat der Novemberrevolution den Todesstoß versetzt. Das Ergebnis waren auf Rache sinnende Herrschende in Wirtschaft, Verwaltung und Militär, die den verlorenen Krieg ihren zeitweiligen Verbündeten in den Arbeiterbürokratien geschickt anlasteten und auf eine Diktatur mit neuerlichem Weltmachtsstreben und Krieg hinsteuerten. Dabei war der Kapitalismus auch international nie so gefährdet wie im November 1918. In zahlreichen europäischen Staaten begehrten die Massen auf. Wäre es in Deutschland gelungen, Basisdemokratie und echte Rätemacht zu verwirklichen, hätte die russische Oktoberrevolution eine Chance auf Humanisierung gehabt, und das 20. Jahrhundert hätte ganz anders verlaufen können.Klaus Gietinger, geb. 1955, ist Sozialwissenschaftler, Drehbuchautor und Regisseur. Er schrieb und inszenierte diverse Tatorte. Bei Nautilus erschienen "Eine Leiche im Landwehrkanal. Die Ermordung Rosa Luxemburgs (2009, Neuausgabe 2018), "Der Konterrevolutionär. Waldemar Pabst – eine deutsche Karriere" (2009) und "November 1918. Der verpasste Frühling des 20. Jahrhunderts" (2018). Klaus Gietinger lebt in Saarbrücken.
Inhaltsverzeichnis
Zwischenüberschrift | Seite | Aktion | Preis |
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Cover | U1 | ||
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Vorwort von Karl Heinz Roth | 7 | ||
Einleitung | 15 | ||
Kurze Geschichte der Geschichte der Novemberrevolution | 23 | ||
Neueste Forschungen | 25 | ||
Die Vorgeschichte. Der Erste Weltkrieg – Zweierlei Arbeiterbewegung | 27 | ||
Das Ja zum Krieg | 27 | ||
Krieg | 34 | ||
Die Situation der arbeitenden Klassen im Ersten Weltkrieg | 39 | ||
Die Massen gegen den Krieg | 41 | ||
Die Vorbereitung der Revolution | 48 | ||
Aufstand | 50 | ||
Revolution – Frühling im November? | 57 | ||
Der 9. November 1918 | 57 | ||
Der zweite Tag – 10. November 1918 | 61 | ||
Frühling? | 66 | ||
Das Bündnis | 71 | ||
Die Regierung der Volksbeauftragten | 74 | ||
Die OHL plant den Bürgerkrieg – mit Wissen Eberts | 77 | ||
Die Heimkehr der Fronttruppen | 82 | ||
Reichsrätekongress – Der Sommer der Demokratie? | 86 | ||
Die Weihnachtskämpfe | 91 | ||
Der Aufbau konterrevolutionärer Freikorps | 101 | ||
Der Januaraufstand | 110 | ||
Die Liquidierung des Aufstandes | 120 | ||
Das Köpfen der Revolution | 126 | ||
Die Wahlen | 136 | ||
Die zweite Revolution – Frühlingim Frühling? Januar –März 1919 | 141 | ||
Massenstreiks | 141 | ||
Räterepublik Bremen | 146 | ||
Die zweite Revolution in Berlin – Der zweite Frühling der Hauptstadt? | 149 | ||
Das braune Band des Herbstes – Konterrevolution. März 1919 – Mai 1919 | 155 | ||
Straßenkampf | 155 | ||
Schießbefehl | 159 | ||
Matrosenmord | 168 | ||
Räterepublik Bayern – Der letzte Frühling? | 174 | ||
Versailles – Die Quittung | 186 | ||
Verfassung – Frühling mit Frost | 191 | ||
Putsch – Generalstreik – Winter | 194 | ||
Spaltung | 200 | ||
Fazit | 203 | ||
Der vergessene Frühling 100 Jahre später | 205 | ||
Anmerkungen | 209 | ||
Quellenverzeichnis | 245 | ||
Literaturverzeichnis | 249 | ||
Bildnachweise | 259 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 260 | ||
Danksagung | 263 | ||
Personenregister | 265 |