Menu Expand

Rechtspopulismus und Dschihad

Berichte von einer unheimlichen Allianz

Thörner, Marc

Nautilus Flugschrift

2021

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

"Neokolonialisten!" – "Islamische Terroristen!", so lauten die Vorwürfe, die westliche Rechte und Islamisten sich gegenseitig an den Kopf werfen. Rechtspopulisten und Dschihadisten, so scheint es, sind geschworene Feinde. Betrachtet man jedoch die Schriften und Autoren, auf die sich beide Bewegungen berufen, so stößt man auf dieselben Denker: Ernst Jünger, Martin Heidegger, Alexis Carrel. Alle drei sind Idole sowohl der Neuen Rechten als auch der Vordenker des radikalen Islam. Auf sie und ihre Adaptionen berufen sich heute islamische Fundamentalistinnen, Salafisten und Dschihadisten. Marc Thörner zeigt die gemeinsamen Ursprünge dieses Denkens und die unterschiedlichen, aber doch verwandten Manifestationen heute: Beide Bewegungen kritisieren Säkularismus, Liberalismus und Homosexualität, bekennen sich zu traditionellen Gesellschaftsstrukturen und Werten wie Religion, Befehl und Gehorsam, Selbstopfer und Martyrium, bekämpfen Individualismus und Rationalismus. In Syrien gehen Islamisch-Radikale und Rechte längst als Kampfgenossen vor. Werden sie in Europa weiterhin als Gegner auftreten – oder wird bald auch hier "zusammenkommen, was zusammengehört"? Für seine Recherchen sprach Thörner mit Alexander Gauland und begab sich an die Front im syrischen Bürgerkrieg; er interviewte führende Repräsentanten des Assad-Regimes, sprach mit iranischen Literaten, traf libanesische Faschisten und Hisbollah-Anhänger sowie Historiker und Arabisten in Europa.Marc Thörner, geboren 1964. Lebt in Hamburg und Marokko. Seit 1994 freier Journalist, überwiegend für ARD-Rundfunkanstalten. Berichtet aus dem Maghreb, den Golfstaaten, Irak, Pakistan und Afghanistan. Bei Edition Nautilus erschienen u.a. "Ein sanfter Putsch" (2014) und "Afghanistan-Code" (2010). 2009 erhielt Marc Thörner den Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover U1
Inhaltsverzeichnis 5
Zusammendenken, was zusammengehört? 7
Mit den Taliban mitsiegen 7
Mit westlichen Schriftstellern die Gottlosen vertreiben 8
Erster Teil: Wo ist die Front? 11
Orientalissimus 11
»Der Islam ist mit unserem Wertesystem nicht vereinbar« 15
»Es gibt keine kräftige Spiritualität mehr« 17
Damaskus 20
Rauch 22
Im IS-Gericht 24
»Sie hatten zuviel Freiheit« 37
Die Revolution als Kolonialismus 40
Freunde und Feinde 42
»Es ist wie Bach zu hören« 46
»Ich rufe keinen heiligen Krieg aus« 51
Zweiter Teil: Die westlichen Quellen des Dschihad 57
Gaulands wahr gewordener Albtraum 57
Das Gespenst von Paris 60
Inspirator des Front National 62
Positive Eugenik 65
Der Mensch das unbekannte Wesen 67
Sündenfall 1789 69
Ein Ritter in Paris 72
»Die Nennung Allahs« 76
Der Wikinger mit der Lupe 79
Der Partygast 83
Im Textlabor 87
Die dissidenten Zellen 89
Qutbs Erben 94
Die dissidenten Zellen breiten sich aus … 96
… und werden international 99
Dritter Teil: Das verlorene Heil 103
Cool Jazz und Koran 103
Abzweigung nach Teheran? 104
Mullahtisierung 106
Die Ayatollahs fordern einen Füller 109
Nihilismus 111
»Er sprach. Ich schrieb auf« 113
»Verwestgiftung« 115
Seinsvergessenheit 119
Gast der Hisbollah 125
Das Ende der Gerechtigkeit 128
»Jeder kann Hussein sein« 130
Nur ein Gott kann uns retten 133
Vierter Teil: Die Allianz 139
»Die Hisbollah hilft der Menschheit« 139
Die Baath-Connection 141
Hallabdscha-Stil 144
Duma 148
Der Oppositionelle 151
Kreuz ohne Raum 154
»Aus nationalistischen Gründen wohl in den Tod gestürzt« 159
Kamikaze 160
Bürokratisch organisierte Massenmorde 163
Opfer Assad 164
Dschihadisten und Faschisten 166
Noch eine Generation von Attentätern 169
Anmerkungen 173