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Platz nehmen

Gegen eine Architektur der Verachtung

Labbé, Mickaël

Herausgeber: Kurz, Felix

Nautilus Flugschrift

2023

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Wer hat ein Recht auf Stadt? Wer soll und wer darf sich im öffentlichen Raum aufhalten? Städtische Verwaltungen und Regierungen sind zunehmend besessen vom »Image« ihrer Stadt und stürzen sich in einen Vermarktungswettbewerb, der auf Tourismus, Investoren und Immobilienmärkte ausgerichtet ist. Die Menschen, die in der Stadt leben, werden dabei zum Ziel architektonischer Verdrängungsmaßnahmen. Überwachungskameras, Bänke mit geneigter Sitzfläche oder trennenden Armlehnen, auf denen man nicht schlafen kann, und andere Instrumente »defensiver Architektur« erschweren insbesondere sozial marginalisierten Menschen wie Obdachlosen das Leben in der Stadt. Massive Tourismusförderung macht die Stadt ihren Bewohnern fremd und unlebbar. Business Improvement Districts heben unter dem Vorwand der Strukturförderung elementare Grundrechte auf. Gegen diese Tendenzen führt Labbé die Notwendigkeit ins Feld, eine Stadt neu zu erfinden, die sich an uns alle richtet. Er zeigt, wie Widerstand gegen diese Architektur der Verachtung gelingt und Orte wieder angeeignet werden können, und fordert eine Architektur, die ihre Aufgabe als soziale begreift und Räume der Anerkennung schafft. Denn eine Stadt, in der wir einander nicht mehr in aller Unterschiedlichkeit begegnen können, ist ein Verlust für uns alle.Mickaël Labbé ist Direktor der Philosophischen Fakultät der Universität Straßburg und hat dort den Lehrstuhl für Ästhetik und Philosophie der Kunst inne. Zuletzt erschien in Frankreich »Aux alentours. Regard écologique sur la ville« (2021). Felix Kurz übersetzt Essays, Sachbücher und wissenschaftliche Literatur aus dem Englischen und Französischen. Für die Edition Nautilus hat er zuletzt »Göttin der Anarchie. Leben und Zeit von Lucy Parsons« (2023) von Jacqueline Jones ins Deutsche übertragen.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover U1
Inhaltsverzeichnis 9
Vorwort zur deutschen Ausgabe 13
Vorwort 17
Einleitung. Drei Wege 23
Der Raum des »Wir« 25
Die Stadt gegen ihre Bewohner 27
Die Revolte der Bewohner 29
Zurück zum Lokalen 31
Unsere Städte umgestalten 34
Erster Streifzug. Die urbanen Pathologien des Sozialen 39
Ausgrenzung 41
Eine Bank in Camden Town 41
Die Unerwünschten 44
Soziale Verachtung 47
Der infizierte Raum 49
Der unsichtbare Bewohner 52
Enteignung 57
Tourismusphobie 57
Eine Stadt bringt sich um 61
»Willkommen zuhause!« 64
Unsere Städte sind »Zones à défendre« 68
Nachbarschaftliches Zusammenleben 71
Privatisierung 75
Business Improvement District 75
In Jackson Heights 78
Räume der Kriminalität 82
Von der Shopping Mall zum Ghetto 86
Zweiter Streifzug. Der Einsatz der Bewohner 91
Recht auf Stadt 93
Von der Stadt zum Urbanen 95
Das verstümmelte Individuum 98
»In der Stadt zu leben heißt, sich einen Raum anzueignen« 101
Eine notwendige Utopie? 105
Räume, die uns gehören 113
Die Party ist vorbei 113
Hütten und Löcher 115
Platz, ZAD und Viertel 121
Eine Stadt des Vertrauens 129
Die Logik der Straße 133
Gewöhnliche Orte, Orte der Emanzipation 136
Dritter Streifzug. Architekturen 141
Aneignungen 143
Materialisierung des Kampfes 143
SESC Pompéia – ein genossenschaftliches Stadtquartier 146
Die Spielplätze von Aldo van Eyck 155
Für die Architektur 163
Öffnungen und Großzügigkeit 163
Architektonische Widerstände 167
Was Stadtarchitektur leisten kann 171
Eine Architektur der Achtung 174
Architektur ist nicht in erster Linie eine Kunst 178
Schluss. Die Rauchschwaden von Notre-Dame 185
Die Rauchschwaden von Notre-Dame 185
Epilog 189
Danksagung 195
Anmerkungen 197
Anmerkungen zur Einleitung 197
Anmerkungen zu Ausgrenzung 197
Anmerkungen zu Enteignung 199
Anmerkungen zu Privatisierung 200
Anmerkungen zu Recht auf Stadt 200
Anmerkungen zu Räume, die uns gehören 201
Anmerkungen zu Aneignungen 204
Anmerkungen zu Für die Architektur 204
Anmerkungen zum Epilog 205
Bildnachweise 206