
BUCH
Der ‚Ungläubige‘ in der Rechts- und Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts
Herausgeber: Kronauer, Ulrich | Deutsch, Andreas
Akademiekonferenzen, Bd. 20
2015
Zusätzliche Informationen
Bibliografische Daten
Abstract
Die Frage nach „Glaube“ und „Unglaube“ hat bis heute Brisanz. Während andernorts Menschen für ihren Glauben morden, muss in Europa die Toleranzdiskussion seit der Aufklärung stetig aufs Neue geführt werden. Der interdisziplinär ausgerichtete Band lenkt den Blick auf das 18. Jahrhundert, in dem traditionelle und modernisierende Kräfte zum Teil erbittert um Glaubenswahrheiten und Toleranzräume rangen. Wesentliche Positionen der Debatte wirken bis in unsere Tage nach. Nicht nur Atheisten, sondern auch Andersgläubige, etwa Muslime, Angehörige von Naturreligionen oder Sekten, galten für viele Christen des 18. Jahrhunderts als „ungläubig“ – und sollten entweder bekehrt und missioniert oder aber verfolgt und bestraft werden. Befürworter eines toleranten Umgangs setzten sich dem Verdacht aus, selbst ungläubig zu sein. Die Rolle des „Ungläubigen“ markiert somit einen spannenden Ausschnitt der komplexen Beziehung zwischen Aufklärung, Theologie und Recht (nicht nur) im 18. Jahrhundert. Der Band versucht eine exemplarische Annäherung mit historischen, rechtshistorischen, philosophischen, literaturwissenschaftlichen und theologischen Beiträgen.
Inhaltsverzeichnis
Zwischenüberschrift | Seite | Aktion | Preis |
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Cover 1 | Cover 1 | ||
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Vorwort | 9 | ||
Zur "Einführung in den Themenkreis" | 11 | ||
Ulrich Kronauer: Der „Ungläubige“ im 18. Jahrhundert – Einleitung | 11 | ||
Jürgen Weitzel: Der „Ungläubige“ im Recht des 18. Jahrhunderts | 29 | ||
Fremde als "Ungläubige" | 47 | ||
Steffen Seybold: Sklaverei im 18. Jahrhundert – Frage des Glaubens oder Natur der Sache? | 47 | ||
Ulrich Kronauer: Aus Wilden Christen machen - Programme und Probleme der Grönland- und Labradormissionare im 18. Jahrhundert | 91 | ||
Mati Laur: Die Herrnhuter Brüdergemeine in Est- und Livland im 18. Jahrhundert | 119 | ||
Ivar Leimus: "Iura christianorum" – eine Floskel von Heinrich oder ein Mittel zur Unterwerfung der Heiden? - Zur Bedeutung eines Begriffs in der Kreuzzugs-Rhetorik des 12. bis 13. Jahrhunderts und in der Historiographie | 131 | ||
Jaan Undusk: Der Ungläubige, der Unglaubwürdige - Kreuzzugsgeschichte als Widerspiegelung des (De-) Zivilisierungsprozesses | 153 | ||
Daniel Cyranka: Schwärmerei, Betrug, Vernunft oder Irrtum? Zum Mohammed-Bild bei Gottfried Leß | 175 | ||
Wolfgang Schild: Der Werwolf als Ungläubiger | 207 | ||
Aufklärer und Gegenaufklärer | 249 | ||
Winfried Schröder: Der Insipiens im 18. Jahrhundert - Aufklärung und Atheismus | 249 | ||
Peter König: Von der Abgötterei der Alten. Mythologie in der Aufklärung | 265 | ||
Ulrich Joost: Lichtenbergs Glaube | 301 | ||
Andreas Deutsch: Geheimbünde wider den Unglauben im späten 18. Jahrhundert | 329 | ||
Freigeister und Zweifler | 359 | ||
Björn Spiekermann: Der Freigeist auf dem Sterbebett - Ein Kapitel aus der Literaturgeschichte des Unglaubens im 18. Jahrhundert | 359 | ||
Uwe Japp: Der Ungläubige in der Komödie: Lessings frühes Lustspiel "Der Freigeist" | 403 | ||
Ulrike Zeuch: Ohne Mephisto kein Faust - Sinnsuche eines Ungläubigen im Medium der Literatur | 417 | ||
Religiöse Toleranz als bleibende Herausforderung | 435 | ||
Eberhard Schockenhoff: Führt der Glaube zu Intoleranz? Überlegungen eines katholischen Theologen | 435 | ||
Daniel Krochmalnik: Der ungläubige Prophet: Eine aktuelle Reflexion über das Buch Jona | 461 | ||
Anhang | 471 | ||
Beiträger dieses Bandes | 471 | ||
Abbildungsverzeichnis | 473 | ||
Personenregister | 475 | ||
Stichwortregister | 483 | ||
Cover 4 | 491 |