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Verhandlungen von Kindlichkeit

Die englischen Kinderschauspieltruppen der Shakespeare-Zeit

Kuhl, Bastian

Anglistische Forschungen, Bd. 460

2017

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Um 1600 kehrten die ‚children’s playing companies‘ auf die Londoner Bühnen zurück: „Kinderschauspieltruppen“, bestehend aus Knaben zwischen acht und höchstens vierzehn Jahren. ‚Verhandlungen von Kindlichkeit‘ etabliert dieses Ereignis als signifikanten Moment in der Geschichte des Theaters der „Shakespeare-Zeit“, wo die ‚boy companies‘ neben das etablierte Theater der „Erwachsenentruppen“ treten. Gerade in ihren frühesten Stücken wird die Tatsache, dass es sich bei den Schauspielern um „Kinder“ handelte, emphatisch ausgestellt und ‚Kindlichkeit‘ als Topos evoziert und problematisiert: als Attribut von Darstellern wie Figuren, in Auftritt und Verhalten, als Fremd- und Selbstzuschreibung. Konstitutiv gelangen diese Stücke hierüber zu einer eigenen Ästhetik – und werden zu einem Schauplatz auch der diskursiven Verhandlung darüber, was unter ‚Kindlichkeit‘ überhaupt verstanden und welchen – etwa ästhetischen, politischen oder moralischen – Zwecken ihre Repräsentation zugeordnet und unterworfen werden kann.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover C
Titel 3
Impressum 4
Inhaltsverzeichnis 7
Vorbemerkung 9
Abbildungsverzeichnis 11
Einleitung 15
I Die englischen Kindertruppen vor 1599 16
II “[T]he base trade of a mercenary interlude player”: Die ‚Rückkehr‘ der Kindertruppen 19
III Kinder als Besitz im englischen Theater um 1600 26
IV “Little Eyases”?: ‚Hamlet‘ und die Kindertruppen 33
V “The Humour Of Children”: ‚Kindlichkeit‘ als Motiv und Problem 39
VI Verhandlungen von Kindlichkeit: “Performing Childhood”? 45
1 Wiedergeburt aus dem Geist der (Vers-)Satire: John Marston und die ‚Children of Paul’s‘ 51
1.1 ‚Histriomastix‘ und die Autodestruktivität des Theaters? 56
1.2 Anti-Proteus: Marstons Verssatiren und die Rolle des Dichters 65
1.3 Marston und die Rückkehr der ‚Children of Paul’s‘ 80
1.3.1 Formen und Funktionen der Illusionsbrechung: Marston, die ‚Children of Paul’s‘ und die Renaissance der dramatischen ‚Induction‘ 82
1.3.2 Die Autorität des Texts: Der Autor, das Publikum und die Kinder – bei Marston und Jonson 91
1.3.3 “What Men Must Be”: Kindlichkeit und Maskulinität in den ‚Antonio‘-Stücken 104
1.3.4 “I A Voice To Play A Lady?”: Rolle, Stimme und ‚Pubertät‘ auf Marstons Bühne der Kinder 125
2 Der verwandelte Eros: John Lylys Cupid-Trilogie und die ‚Rückkehr‘ der ‚Children of the Chapel‘ 143
2.1 Neue Truppe – altes Stück?: ‚Love’s Metamorphosis‘, 1600 143
2.2 “First playd by the Children of Paules, and now by the Children of the Chappell”? – Text, Datierung und Interpretation der ‚Cupid-Stücke‘ 145
2.3 “This senior-junior, giant-dwarf, Dan Cupid”: Die anglo-europäischen Amor-Traditionen 153
2.3.1 Der flüchtige Knabe: Bacons Versuch über Amor 153
2.3.2 „[E]in Gott oder ein Dämon oder eine Leidenschaft der Seele“? – Die anglo-europäischen Amor-Traditionen im Überblick 157
2.3.3 ‚Cupid‘ auf dem englischen Theater der Frühen Neuzeit 169
2.4 “I could be even with my mother”: ‚Sappho and Phao‘ (1584) 178
2.5 “Cupid, though he be a child, is no baby”: ‚Galatea‘ (1585/88) 189
2.6 “To those that resist, a lion; to those that submit, a lamb”: ‚Love’s Metamorphosis‘ – Cupid als Souverän 206
3 Coda: Neuverhandlungen – Die Inszenierungen der ‚Edward’s Boys‘ 227
3.1 “Fair nymph” – “Fair boy”: ‚Galatea‘ (2014) 229
3.2 ‚Kindlichkeit‘, Theater, Imagination: Thomas Middletons ‚A Mad World, My Masters‘ (2009) 236
Literaturverzeichnis 243
Quellen 243
Forschungsliteratur 246
Filmmaterial 262
Register 263
Backcover 268