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Eine Studie in Rot

Blutspuren in deutschsprachiger Literatur des Mittelalters

Röttger, Nina

Beiträge zur älteren Literaturgeschichte

2023

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Blut ist ein Faszinosum. In vielen Kulturen symbolisiert es Leben und Tod zugleich. Auch die mittelalterliche Literatur wurde von dieser Vorstellung geprägt, wie man an einer interessanten Spur erkennt, die sich u. a. durch Artusromane und Heldenepen zieht: Blut kann in jenen Erzählungen sowohl entstellen als auch verschönern, sowohl Grauen als auch Liebe erzeugen. Es überschwemmt Schlachtfelder, verbirgt sich hinter der Farbsymbolik von Waffen und Kleinodien oder verleiht Wangen rechten Glanz. Diese Arbeit untersucht, welche Funktionen Blut in mittelalterlichen Erzählungen hat und welche Wirkung es auf Figuren und Handlung ausübt. Vor dem Hintergrund einer Darstellung der Diskursivierung jener Substanz in der mittelalterlichen Kultur werden z. B. die Blutstropfen-Episode im ‚Parzival‘, Drachenblut im ‚Nibelungenlied‘ oder Herzblut im ‚Armen Heinrich‘ sowohl inter- als auch intratextuell betrachtet und so erstmals möglichst umfassend durchleuchtet.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Umschlag Umschlag
Titel 3
Impressum 4
Dank 5
Inhaltsverzeichnis 7
I Einleitung 11
II Blut im Mittelalter: ein kulturhistorischer Überblick 21
1 Blut, Seele, Lebenskraft 21
2 ,Sanguis‘: das Blut im Körper 23
2.1 Einheit in den Adern: Sippenblut 23
2.2 Rote Wangen, Rosenlippen: Blut und Schönheit 29
2.3 Aus der Form geraten: Frauen und Blut 34
2.4 Eine Frage des Gleichgewichts: Körpersäfte 42
3 ,Cruor‘: das Blut vom Körper 49
3.1 Ritual und Höllenqual: Magisches Blut 49
3.2 Ein Schluck vom Wandel: Blut und Wein 53
3.3 Zeichen für Gerechtigkeit: Blut, Schuld, Strafe 58
3.4 Wo Luft und Liebe wohnen: Herzblut 63
III Blutspuren in deutschsprachiger Literatur des Mittelalters 67
1 Blut in der Heldenepik und dem Chanson de Geste 67
1.1 Blut im ,Nibelungenlied‘ 67
1.1.1 Drachenblut und Lindenblatt 67
1.1.2 Brünhild: Blut und Macht der Jungfrau 71
1.1.3 Hagen von Tronje – Drachentöter, Herzensbrecher? 77
1.1.4 Von Worms nach Etzelhof: Sippen- und Lehnstreue 82
1.1.5 Ein blutiges Ende 87
1.1.6 Fazit 94
1.2 Sakrosankt – oder nicht? Blut im ,Rolandslied‘ des Pfaffen Konrad 97
1.3 Blut im ,Willehalm‘ Wolframs von Eschenbach 103
1.3.1 Das Erbe von Narbonne 103
1.3.2 Heiliges Blut – die erste Schlacht 107
1.3.3 Rosen und Rost: der Hoftag zu Munleun 112
1.3.4 Gyburc und Rennewart 117
1.3.5 Alles im Fluss – die zweite Schlacht 125
1.3.6 Fazit 133
2 Blut im Artus- und im Gralsroman 136
2.1 Blut im ,Erec‘ Hartmanns von Aue 136
2.1.1 Peitschenhieb und Sperberkampf 136
2.1.2 Enite – eine verlockende Schönheit 142
2.1.3 Von (seelischen) Wunden und (magischen) Pflastern 146
2.1.4 Männerblut, Frauenblut: Cadoc und Oringles 151
2.1.5 ,Joie de la curt‘ – Freude des Hofes 157
2.1.6 Fazit 163
2.2 Homer – Stricker – Stoker? Blut im ,Daniel von dem blühenden Tal‘ 167
2.3 Blut im ,Parzival‘ Wolframs von Eschenbach 173
2.3.1 Gahmuret von Anschouwe 173
2.3.2 Parzival – vom Toren zum Roten 181
2.3.3 Gralswunde(r) und Gänseblut 191
2.3.4 Vom Bluten und Heilen: Gawan und Trevrizent 201
2.3.5 Zum Schluss: Verwunden und verbunden 214
2.3.6 Fazit 222
3 Blut in Kurzerzählungen 228
3.1 Blut im ,Armen Heinrich‘ Hartmanns von Aue 228
3.1.1 Adliger Aussatz, jungfräuliches Blut 228
3.1.2 Das Ritual in Salerno – (un-)vollendet? 235
3.1.3 Fazit 242
3.2 Lese: Blut in mittelhochdeutschen Mären 244
3.3 Blut im ,Engelhard‘ Konrads von Würzburg 251
3.3.1 Rosenröte: Engelhard, Dietrich und die Minne 251
3.3.2 Kranke Röte: Dietrich, Engelhard und das Heilmittel 260
3.3.3 Fazit 266
4 Fazit: Blutspuren in deutschsprachiger Literatur des Mittelalters 270
IV Literaturverzeichnis 277
1 Quellentexte 277
2 Forschungsliteratur 279
V Abkürzungsverzeichnis 297
VI Tabellarischer Anhang: Blut in deutschsprachiger Literatur des Mittelalters 299
1 ,Vorauer Alexander‘ (Pfaffe Lamprecht) 299
2 ,Eneasroman‘ (Heinrich von Veldeke) 299
3 ,Rolandslied‘ (Pfaffe Konrad) 304
4 ,Nibelungenlied‘ 308
5 ,Willehalm‘ (Wolfram von Eschenbach) 312
6 ,Eckenlied‘ 318
7 ,König Rother‘ 320
8 ,Erec‘ (Hartmann von Aue) 321
9 ,Iwein‘ (Hartmann von Aue) 324
10 ,Parzival‘ (Wolfram von Eschenbach) 326
11 ,Tristan‘ (Gottfried von Straßburg) 333
12 ,Wigalois‘ (Wirnt von Grafenberg) 335
13 ,Daniel von dem blühenden Tal‘ (Der Stricker) 342
14 ,Diu Crône‘ (Heinrich von dem Türlin) 344
15 ,Der arme Heinrich‘ (Hartmann von Aue) 354
16 ,Reinhart Fuchs‘ (Heinrich der Glîchezâre) 355
17 ,Helmbrecht‘ (Wernher der Gartenære) 356
18 ,Engelhard‘ (Konrad von Würzburg) 357
19 ,Ritter Beringer‘ 360
20 ,Der Borte‘ (Dietrich von der Glezze) 360
21 ,Herzmäre‘ (Konrad von Würzburg) 361
22 ,Der Mönch als Liebesbote‘ (Fassung A) 361
23 ,Die unschuldige Mörderin‘ (Heinrich Kaufringer) 362
24 ,Pyramus und Thisbe‘ 362
25 ,Die Rache des Ehemannes‘ (Heinrich Kaufringer) 363
26 ,Der Ring‘ (Heinrich Wittenwiler) 363
27 ,Historia von D. Johann Fausten‘ 367
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