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Die Materie des Geistes

Der ‚material turn‘ im Kontext von Bildungs- und Literaturgeschichte um 1800

Herausgeber: Grimm, Sieglinde | Bartosch, Roman

Beiträge zur Literaturtheorie und Wissenspoetik, Bd. 12

2018

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Ziel des ‚material turn‘ in der Kulturwissenschaft ist es, traditionelle Dualismen, die das komplexe Verhältnis von Gesellschaft und Natur prägen, wie ,immateriell – materiell‘, ,Subjekt – Objekt‘ oder ,Wort – Welt‘, zugunsten einer neuen Macht der Dinge (agency) aufzulösen und auf diese Weise das Primat des Geistes zu hinterfragen. Diese Überlegungen erfolgen aus bildungsgeschichtlicher Perspektive und zielen darauf, den deutschen Bildungsdiskurs um 1800 ins Licht des gegenwärtigen ‚material turn‘ zu stellen und umgekehrt diesen ‚turn‘ zugleich literaturgeschichtlich zu verankern. Darüber hinaus soll der historische Blick eine theoretische Grundlage für die Etablierung neuerer literatur- und kulturwissenschaftlicher sowie philosophisch-ethischer Ansätze liefern und die Neubewertung von Bildung als zentralem pädagogischen Inhalt im Kontext des ‚material turn‘ ermöglichen.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover Cover
Titel iii
Impressum iv
Inhaltsverzeichnis vii
Sieglinde Grimm und Roman Bartosch: Die Materie des (bildenden) Geistes: Zur Einführung 1
Rudolf Drux: „Und möchte gern im besten Sinn entstehn“: Zum Bildungsprozess der Homunculus-Figur in Goethes „Faust II“ 17
Sieglinde Grimm_ „[...] dem Geiste nicht blos als Vehikel dienen“: Zur Bedeutung von Stoff und Materie im Bildungskonzept Hölderlins 29
Hans Esselborn: Friedrich Hölderlins Korrektur des Anthropozentrismus durch die poetische Vermittlung von Natur und Mensch 55
Heather I. Sullivan: Goethes „Metamorphose der Pflanzen“: Die Materie des Grünen 75
Kate Rigby: „So ist’s mit aller Bildung“: Bildung als kommunikatives ,Mit-Werden‘ 101
Berbeli Wanning: Kunst als materiale Ästhetik bei F.W.J. Schelling 121
Rolf Füllmann: Naturdidaktik in Goethes Namen: Ernst Haeckel und der lyrisch verdichtete Monismus 135
Birgit Neumann: Von der eigentümlichen Macht der Materie in der englischen Literatur des 18. Jahrhunderts – „Sounding Bodies“ und „Passive Brains“ 161
Hubert Zapf: Das Auge als Erkenntnismedium bei Fichte, Emerson und Thoreau 187
Roman Bartosch: Graveyard Poetry und die Wirkmacht des Körpers: Grundzüge einer affektiven Rezeptionsästhetik 201
Nathalie Kónya-Jobs: Geist, Materie, Bildung: Shakespeares Naturbegriff in Theaterkonzepten bei Goethe, Herder und Lenz 223
Sieglinde Grimm, Roman Bartosch, Heather I. Sullivan und Berbeli Wanning: Abschlussdiskussion zur Tagung ,Die Materie des Geistes‘: Fachdidaktische Konsequenzen 251
Beiträgerinnen und Beiträger 265
Backcover 269