Menu Expand

Lyrische Kosmologien in der französischen Dichtung des 20. Jahrhunderts

Simonis, Ferdinand

Herausgeber: Simonis, Annette | Simonis, Linda

Beiträge zur Literaturtheorie und Wissenspoetik, Bd. 24

2021

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Zu den bedeutendsten Vertretern der französischsprachigen Lyrik seit der Mitte des 20. Jahrhunderts gehören René Char, Pierre Reverdy, Eugène Guillevic, Jean Follain, Philippe Jaccottet und Yves Bonnefoy. Ihre Werke geben bei aller Vielgestaltigkeit und Pluralität gewisse wiederkehrende Komponenten zu erkennen, die sich zu individuellen poetischen Kosmologien zusammenfügen. Diese werden durch die unterschiedlichen Suchbewegungen entworfen, die sich der materiell-konkreten Gegenständlichkeit ebenso aufmerksam zuwenden wie den erahnten Sinndimensionen. Die Betrachtung richtet sich vornehmlich auf die sichtbare sinnliche Welt in ihrer jeweiligen Ausprägung durch eine regionale Landschaft; diese gibt zugleich archetypische Phänomene zu erkennen, eine kosmische Gesamtwahrnehmung erlaubend. Das Unterfangen der Dichter gestaltet sich als Quête und unabschließbare Aufgabe, die aus der Bewegung der Suche neue Schreibimpulse empfängt und zu innovativen Bedeutungsstiftungen angeregt wird.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Umschlag Umschlag
Titel 3
Impressum 4
Inhaltsverzeichnis 5
Einleitung 7
1. Poesie und Poetik in Frankreich seit der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts 11
1.1. Das Einfache in den Daseinsaspekten von Alltäglichem und Vertrautem als Ziel dichterischer Suche bei Philippe Jaccottet und Yves Bonnefoy 11
1.2. Antagonismus von Dichtungskonzeptionen innerhalb der zeitgenössischen französischen Lyrik 17
1.3. Ein auf das Innere der Erscheinungen in Landschaft und Natur gerichteter poetischer Vorgang bei Jaccottet 21
2. Die Lyrik René Chars – Natur und Jahreszeit im Heraklitischen Universum 27
2.1. Natur und dichterisches Ich in der neueren französischen Lyrik 23
2.2. Die Lyrik René Chars 28
3. Die Hinwendung der Poesie zum Gegenständlichen, Alltäglichen und Naturhaften bei Guillevic, Jean Follain, André Frénaud und Francis Ponge 63
3.1. Unmittelbarkeit sinnlicher Erfahrung des Konkreten – eine neue Revolution lyrischen Gestaltens 63
3.2. Vielfalt der poetischen Erfahrung. Ausdifferenzierung der neuen Natur- und Landschaftsdichtung 69
4. Das poetische Universum Jean Follains 73
5. Lyrische Reflexionen Guillevics – Bekenntnis zu diesseits-terrestrischer Empfindsamkeit 119
6. Todesmeditation und das Problem der Entropie in Kosmologien der Lyrik von Pierre Reverdy und Philippe Jaccottet 143
6.1. Das Weltbild in Reverdys Lyrik – Todesmotivik, Obsession von Entropie und apokalyptische Szenerie in Polarität zum Bewusstsein poetischer Kreation 143
6.2. Die Lyrik Philippe Jaccottets. Poesie im Mosaik von Clair obscur 155
6.2.1. Die elegische Tonart des Frühwerks Philippe Jaccottets und ein von Melancholie gezeichneter Grundtenor späterer Zyklen 155
6.2.2. Terrestrische Sicht im Zeitgefüge jahreszeitlicher Wandlung 186
6.2.3. Landschaftsbetrachtungen – das Erfahren eines anderen Ortes: Transpositionen ins Mythische 193
7. Die lyrische ‚Quête‘ Yves Bonnefoys – ‚meditatio mortis‘ und die Suche nach ‚Présence‘ 203
7.1. Die Evokation der Présence – Unmittelbarkeit von Realitätserfahren in antikonzeptualisierender Sprache der Poesie 206
7.2. Die ‚Douve‘-Dichtung – Metamorphosen der Protagonistin und mythisierende Figurationen als Transposition einer gegenständlichen Welt 214
7.3. ‚Hier régnant désert‘ – Der Gang durch die Zonen des Todes 226
7.4. Bekenntnis zur unabänderlichen Endlichkeit der Existenz im Todesgeschehen 228
7.5. Poetologische Reflexion im Spannungsfeld zwischen Schönheit vollendeten Gestaltens und Wahrhaftigkeit des Ungestalteten und Unvollendeten 230
7.6. Gral-Mythos und Phönix-Allegorie in motivischer Verflechtung 231
Nachwort 243
Bibliographie 245
Schriftenverzeichnis von Ferdinand Simonis 251
Rückumschlag Rückumschlag