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Elende, totgeborene Machwerke?

Librettologische Perspektiven auf die Krise der deutschen Rezitativoper um 1823

Kreisköther, Helge

Beiträge zur Literaturtheorie und Wissenspoetik, Bd. 28

2025

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Opern sind für gewöhnlich Thema musik- oder theaterwissenschaftlicher Forschung. Ihre textliche Ebene – das Libretto – findet nur geringe Beachtung. Helge Kreisköther widmet sich in seiner komparatistischen Studie deutschen Opernlibretti aus einer Frühphase der Romantik um 1823. Im Fokus stehen drei Stücke, die nach Mozarts Singspielen und vor den Musikdramen Wagners eine ästhetische Neuausrichtung versuchen: ‚Alfonso und Estrella‘, ‚Jessonda‘ und ‚Euryanthe‘. Durch aufschlussreiche Close Readings gelingt werkanalytisch, über zahlreiche intertextuelle Vergleiche, aber auch rezeptions- und ideologiekritisch eine notwendige Relektüre dieser vermeintlichen ‚Machwerke‘. Der Autor entlarvt dabei tumbes Nationalopern-Pathos ebenso wie pauschale Fehlurteile und subtile Diffamierungsstrategien.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Umschlag Umschlag
Titel 3
Impressum 4
Widmung 5
Inhalt 7
I) Praeludium: Von Absurditäten und Raritäten der deutschen Operngeschichte 9
II) Das Opernlibretto: ein musikoliterarisches Phänomen 31
II.1) ,Prima la musica e poi le parole‘: Zum historischen Verhältnis von Text- und Tondichter:innen 31
II.2) Autonome Dichtung oder Gebrauchsliteratur? Positionen der komparatistischen Librettologie 62
II.3) Irrwege der deutschen Nationaloper: Exemplarische Librettist:innen und ihre Projekte von Wielands ,Alceste‘ (1773) bis Wagners ,Der fliegende Holländer‘ (1843) 94
III) Bestandsaufnahmen: Die Romantik hält Einzug in die junge deutsche Operntradition 151
III.1) ,Die Sylphen‘, ,Der Berggeist‘ und andere Schwellenstücke vor 1815 151
III.2) ,Undine‘ (1816) und ,Der Freischütz‘ (1821) als erste Höhepunkte der diffusen deutschen Opernromantik 182
IV) Stichproben: Grandios gescheiterte Projekte deutscher Opern um 1823 219
IV.1) ,Alfonso und Estrella‘. Eine durchkomponierte Alternative zur italienischen Oper oder: Eine posthume Uraufführung als ‚Bärendienst‘ 219
IV.2) ,Jessonda‘. Bühnenwirksamer Exotismus im Korsett einer klassizistischen Vertonung oder: Wie Opern-Indien aus der Mode kommt 259
IV.3) ,Euryanthe‘. Das librettistische ‚Desaster‘ Helmina von Chézys oder: Die unbequeme Nachfolgeoper des ,Freischütz‘ 298
V) Conclusio: Das Jahr 1823 als Impuls für die Große Oper? 345
Quellenverzeichnis 365
Dank 391
Rückumschlag Rückumschlag