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Erfindungen des Lebens

Autofiktionales Erzählen bei Hanns-Josef Ortheil

Kartenbeck, Caroline

Beiträge zur neueren Literaturgeschichte [Dritte Folge], Bd. 308

2012

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Hanns-Josef Ortheil hat seit seinem Debütroman ‚Fermer‘ (1979) zahlreiche Romane, poetologische Schriften und Aufsätze verfasst. Dennoch mangelt es an einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit seinem Werk. Eine solche leistet diese Arbeit: Sie deckt eine allen Texten zugrundeliegende Poetik auf und knüpft dabei an ein Phänomen der Gegenwartsliteratur an: das autofiktionale Erzählen. Die Theorie der Autofiktion gründet auf dem postmodernen Zweifel am unverstellten Blick auf das Leben: Sie entlarvt den Text und damit das erschriebene Ich als reine Fiktion. Auch bei Ortheil wird die Schrift zum Ort der Selbstinszenierung. Die Autofiktion erweist sich hier jedoch im ganz wörtlichen Sinn als „Ich-Erfindung“, das Schreiben als geeignetes, ja einziges Medium der Identitätsbildung. Jeder Text wird so zum Baustein eines Selbstbildes, an dem der Autor beständig weiterschreibt – das Werk formt sich zu einer einzigen Autofiktion, bei der das Ich zwar immer wieder, doch nie ganz zum Ausdruck kommt.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung 9
1 Das Element des Elephanten - ein autobiographischer Essay? 17
1.1 Autobiographie vs. Poetik 18
1.2 Schöpfungsmythos und Autogenese 25
1.3 Zur Autofiktion I 36
1.4 Ein Lebensentwurf 44
1.5 Autobiographie und Fiktion 52
2 Raumannäherung 59
2.1 Eine erste Ortsbegehung: Der Raum im Liebesroman 62
2.2 Hinab ins Wasser 72
2.3 Hinauf in die Berge 87
2.4 Topographie als Biographie 104
3 Schreibannäherungen 113
3.1 Der Weg in den Roman: Faustinas Küsse 116
3.2 Der poetologische Spaziergang 131
3.3 Der Eintritt in die Schrift 145
3.4 Metafiktion als Autofiktion 157
4 Lebensannäherung 165
4.1 Der Roman "Die Erfindung des Lebens" 167
4.2 Die Poetik der Lebenserfindung 177
4.3 Zur Autofiktion II 187
4.4 Inszenierung als Automythologisierung 200
5 Das Gartenheimweh 213
5.1 Die poetische Existenz 214
5.2 Das Gartendasein als Utopie? 224
5.3 Eine „Art von Gartenheimweh“ 234
5.4 Der autobiographische Raum 241
5.5 "Die Moselreise" – das Tagebuch eines Kindes? 251
Schluss: Zur Poetik der Umschreibung 257
Literaturverzeichnis 263