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Wortspuren ins Offene

Lyrische Selbstbestimmungen

Görner, Rüdiger

Beiträge zur neueren Literaturgeschichte [Dritte Folge], Bd. 352

2016

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Gedichte brauchen keine Begründung, Diskurse über sie dagegen schon. Gedichte gleichen Sprachereignissen. Sie intervenieren und brechen die Banalitäten der Alltagssprache auf. Gedichte sind gleichzeitig monologisch und dialogisch. Sie widerstehen dem nachlässigen Umgang mit Sprache. Denn bei ihnen kommt es auf jedes Wort und Zeichen an. Gedichte belegen, dass es das gibt, das Andere in der Sprache. Aus seiner jahrzehntelangen Auseinandersetzung mit Lyrik und dem Lyrischen legt der Autor hier eine Auswahl von Arbeiten vor, die gerade auch die stilistische Bandbreite dieses Bemühens dokumentieren möchte, ebenso wie die historischen, poetologischen und vergleichenden Dimensionen in Diskursen über Lyrik. Das Buch stellt die wissenschaftliche Abhandlung neben Vortrag und Essay, Kommentare zum Charakter des Lyrischen neben Kritiken; dies in der Hoffnung auf ein Gespräch der diskursiven Formen über die Essenz des Gedichts. Hierbei soll es weniger um eine explizite Ästhetik der Lyrik gehen noch gar um eine Lyriktheorie, sondern um Wege des Sich-Annäherns an das Lyrische. Dabei steht die Frage nach dem lyrischen Sensorium, dem impliziten Sprachgefühl, das im jeweiligen Gedicht zur Form findet, im Mittelpunkt dieser Arbeiten. Denn die Art, wie wir zur Lyrik stehen, ist der Lackmustest dafür, wie es um unser Verhältnis zur Sprache bestellt ist.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover C
Titel 3
Impressum 4
Inhalt 5
Prolyricon. Eine Zusprechung 7
I 11
Poetik der Zeit 13
Dichten aus dem Geist der Historie. Das Europäische in Schillers Lyrik 23
Mörike oder Das Abgründig-Anakreontische 37
„Matte Herbstfliege“ und „personifizierte Ruine“. Zur Motivik in Franz Grillparzers Lyrik 51
„Immer bloß Zaungast?“ Theodor Fontanes balladeskes Weltbild und ‚tapfere Modernität‘ 67
Gedicht als Landschaft. Ein Wort zur Lyrik Georg Trakls 83
II 107
Letzte Lieder. Zur Sprache des Späten in der Lyrik Hermann Hesses 109
Die Antirose zwischen Ich und Du. Zum Dialoggedicht bei Yvan und Claire Goll 129
Gewichte leichtern. Versuch über W.H. Auden 153
Nach-Worte über die melancholisch-lyrische Formlust des Alexander Lernet-Holenia 159
Im „sanglosen Sirren der Fledermäuse“. Zur Poetologie in den Gedichten Hans Keilsons 167
„Im Innern der Gedichte“. Bemerkungen zum poetischen Prozess am Beispiel von Nicolas Born 185
„Nie wieder eine Weltanschauung“. Zum poetischen Weltbild Peter Rühmkorfs unter besonderer Berücksichtigung seines Gedichts „Tagelied“ 199
„What were those caryatids bearing?“ Ted Hughes’ mythopoetisches Verfahren 207
Weltenstücke. Der Lyriker Thomas Bernhard 221
Am Sonnenstein des Octavio Paz. Zum Gedicht als kosmopoetischem Ort und einer Kritik Peter Rühmkorfs 247
Zehn Thesen zur politischen Lyrik 259
III 261
Lyrik als literaturkritischer Gegenstand 263
Aus der kritischen Praxis: Gegenwartslyrik in Rezensionen 277
Nachweise 315
Personenverzeichnis 319