
BUCH
Formen des Wissens
Epistemische Funktionen literarischer Verfahren
Herausgeber: Andres, Lennart | Badura, Christian | Dahm-Kruse, Margit | Hoffmann, Lena | John, Stefanie | Lejeune, Sarah Maria | Marfutova, Yulia | Schneider, Jens Ole
Beiträge zur neueren Literaturgeschichte [Dritte Folge], Bd. 360
2017
Zusätzliche Informationen
Bibliografische Daten
Abstract
Der Band untersucht das Spannungsverhältnis von Literatur und Wissensproduktion im Hinblick auf die Eigenlogik literarischer Formen. Anhand von Textbeispielen von der griechischen und römischen Antike über das Mittelalter und die frühe Neuzeit bis zur (Post-)Moderne gehen die Beiträge der Frage nach, auf welche Weise literarische Verfahren Wissensbestände transportieren und reflektieren, diese aber auch brechen, relativieren, simulieren oder neu erschaffen können. Gattungspraktiken, Metaphern und Metonymien, Erzähltechniken sowie metrische und intermediale Formexperimente werden daraufhin überprüft, wie sie etwa die Grenze von faktualem und fiktionalem Wissen aushandeln, Modernekonzepte hervorbringen und Ideologien perpetuieren oder unterminieren. Indem der Band aus interphilologischer Sicht das besondere Potential literarischer Formen in den Vordergrund rückt, werden bestehende Ansätze der Wissensgeschichte und Wissenspoetologie ergänzt und einer kritischen Prüfung unterzogen.
Inhaltsverzeichnis
Zwischenüberschrift | Seite | Aktion | Preis |
---|---|---|---|
Cover | Cover | ||
Titel | 3 | ||
Impressum | 4 | ||
Inhalt | 5 | ||
Einleitung | 9 | ||
I Formverfahren als Wissensrelativierung und Wissenskritik | 29 | ||
Erika Thomalla: Wahrscheinliche Welten. Johann Karl Wezels Erzählexperiment "Belphegor" | 31 | ||
Matthias Löwe: Form als ‚Wunderwaffe‘ der Literaturwissenschaft? Überlegungen zur Relativierungsfunktion literarischer Formverfahren | 53 | ||
Bernhard Stricker: Vom Wissen zur Anerkennung. Stanley Cavell über Skepsis und Tragödie | 75 | ||
Paul Strohmaier: Pikaresker Parcours und enzyklopädisches Scheitern. Flauberts "Bouvard et Pécuchet" | 105 | ||
II Literarische Formierung impliziten und alternativen Wissens | 135 | ||
Jakob Lenz: Ekphrasis, Exegese und Enactment als Weg zu sicherem Wissen? Zum Formverfahren in Lukians "Heracles" und der "Tabula Cebetis" | 137 | ||
Sarah Fallert: Dichtung als Wissenschaft und die Grenzen ihrer wissenschaftlichen Erfassbarkeit. Antonio Burriels "Compendio del arte poética (1757)" | 163 | ||
Christian van der Steeg: Wissen und Vergessen in der bürgerlichen Ästhetik. Goethes, Vischers und Stifters Phantasie | 189 | ||
III Literarische Formen und die Grenzen zwischen fiktionalem und faktualem Schreiben | 209 | ||
Andrea Albrecht: Literaturwissenschaftliche Fußnote zum Status ökonomie theoretischer ‚Robinsonaden‘ | 211 | ||
Albrecht Koschorke: Ästhetische Form bei Hegel, oder: Hegel, Joseph Conrad, Chinua Achebe und Afrika | 237 | ||
Florian M. Schmid: Formen und Formationen von ‚Geschichte‘. Dietrichsage und -dichtung als Quellen volkssprachiger Chroniken des Mittelalters und der Frühen Neuzeit | 255 | ||
IV Poetische Wissensreflexion als Modernereflexion | 287 | ||
Anna S. Brasch: Weltanschauliche Totalität. Zur literarischen Form heimatkünstlerischer Modernereflexion um 1900 | 289 | ||
Jörg Schuster: Formexperimente des Magischen Realismus der 1930er-Jahre. Zwischen ideologischer Implikation, medialer Wissensform und ästhetischer Subversion | 315 | ||
Benjamin Loy: "Leer en filigrana". Zur Produktivität und Praxis von Metaphern als Wissensformen in den lateinamerikanischen Literaturen zwischen Moderne und Postmoderne | 335 | ||
Danksagung | 367 | ||
Back-Cover | 368 |