
BUCH
Der Kult des Kapitals
Kapitalismus und Religion bei Walter Benjamin
Herausgeber: Ponzi, Mauro | Scheibenberger, Sarah | Gentili, Dario | Stimilli, Elettra
Beiträge zur neueren Literaturgeschichte [Dritte Folge], Bd. 361
2017
Zusätzliche Informationen
Bibliografische Daten
Abstract
Die Beiträge des Bandes, die zum Teil auf eine Vortragsreihe der ‚Associazione Italiana Walter Benjamin‘ zurückgehen, nehmen ihren Ausgang von einer Relektüre von Benjamins Fragment ‚Kapitalismus als Religion‘ (1921). Auf wenigen, nahezu visionären Seiten entfaltet Benjamin seine Lesart des Kapitalismus als Kultreligion, die den Mechanismus einer immer weiter ausgreifenden Verschuldung und Schuldhaftigkeit ausweglos und ewig zu reproduzieren scheint. Ein Jahrhundert später bewahrheitet sich Benjamins These in der Krise unserer Tage, die sich durch verschiedenartige Schuld-Dispositive auf das Leben jedes Einzelnen auswirkt. Kein Wunder, dass Benjamins Text ein Bezugspunkt in den jüngeren Debatten über die Natur vor allem des neoliberalen Kapitalismus geworden ist. Die hier gebündelten Aufsätze analysieren ‚Kapitalismus als Religion‘ nicht nur im Kontext von Benjamins Denken, sondern versuchen seine Implikationen angesichts unserer wirtschaftlichen und sozialpolitischen Situation zu entwickeln.
Inhaltsverzeichnis
Zwischenüberschrift | Seite | Aktion | Preis |
---|---|---|---|
Cover | Cover | ||
Titel | 3 | ||
Impressum | 4 | ||
INHALT | 5 | ||
DIE HERAUSGEBER: Vorwort | 9 | ||
WALTER BENJAMIN: Kapitalismus als Religion | 17 | ||
LEKTÜREN | 23 | ||
UWE STEINER: Die Grenzen des Kapitalismus. Kapitalismus, Religion und Politik in Benjamins Fragment "Kapitalismus als Religion" | 23 | ||
ELETTRA STIMILLI: Die ökonomische Macht: Die Gewalt eines „verschuldenden Kultus“ | 55 | ||
MAURO PONZI: Das Credo des Kapitals. Unendliche Reproduktion einer unlösbaren Verschuldung | 71 | ||
JAN URBICH: Im Herzen der Unwirklichkeit. Prolegomena zu einer Logik des Scheinbegriffs und zu dessen Funktion in Benjamins Kapitalismus-Fragment | 91 | ||
MASSIMILIANO TOMBA: "Kapitalismus als Religion" und das Ende der politischen Theologie | 115 | ||
DARIO GENTILI: Auswege aus dem Kapitalismus | 131 | ||
CLEMENS-CARL HÄRLE: Religion ohne Religion | 147 | ||
BRUNO MORONCINI: Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Verzweiflung | 167 | ||
SCHWELLEN | 187 | ||
SAMUEL WEBER: Die Verschuldung des Lebendigen | 187 | ||
BERND WITTE: Abendländischer Mythos und kapitalistischer Kultus. Das Ende der monotheistischen Religion | 217 | ||
PAOLO NAPOLI: Das "Depositum". Genealogie eines Verwaltungsarchetyps | 237 | ||
GIANLUCA SOLLA: Gold und Blut. Wirtschaft als Opfer-Dispositiv | 259 | ||
MASSIMO DE CAROLIS: „Hört auf uns zu retten!“ Über die Ritualisierung der Finanzmärkte | 269 | ||
ROBERTO CICCARELLI: Benjamin, der Flaneur. Für eine Genealogie des Fünften Standes | 287 | ||
ALESSANDRA CAMPO: Kult und Reproduktion. Walter Benjamin im Spannungsfeld zwischen Kapitalismus und Ästhetik | 309 | ||
KONSTELLATIONEN | 327 | ||
VITTORIA BORSÒ: „Die Sorgen: eine Geisteskrankheit, die der kapitalistischen Epoche eignet.“ Auswege: Benjamin mit Bataille gelesen | 327 | ||
TAMARA TAGLIACOZZO: Die „Konstellation“ des Kapitalismus zwischen Walter Benjamin und Max Weber | 363 | ||
GABRIELE GUERRA: Kapitalismus als Sozialismus? Walter Benjamin liest Gustav Landauer (sowie Erich Unger und Georges Sorel) | 381 | ||
GIUSEPPE MASSARA: Fristgerechte Tilgung. Funktionen des Gedächtnisses bei Eliot und Benjamin | 395 | ||
Backcover | 411 |