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Eigentlichst, nachbarlichst, der Deinigste

Goethes absoluteste Freiheit des Superlativs

Mayer, Mathias

Beiträge zur neueren Literaturgeschichte [Dritte Folge], Bd. 385

2018

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Der Superlativ wird fast durchweg verurteilt, als marktschreierisch, als gewalttätig, als ungenau. Die Liste seiner Gegner ist lang, aber ausgerechnet Goethe scheint ihn geliebt zu haben. Auf fast jeder Seite begegnet man dieser Form, aber dass sie einen Schlüssel zu seinem Verständnis von Natur, Religion und Dichtung bietet, ist in den großen Invektiven gegen den Superlativ übersehen worden. Goethe nutzt ihn mit Leidenschaft und Sprachphantasie, er unterschreibt als „der Deinigste“, scheut aber auch nicht vor dem „Letztesten“ oder „Greulichsten“ zurück. Goethe nimmt „die absoluteste Freiheit“ in Anspruch und gewinnt ihr „Herrlichstes“ wie „Geheimstes“ ab. Superlative einer „allerlieblichsten Gestalt“ erweisen sich als eine Art Spiraltendenz der Sprache, als ein verschwenderisches Lebensprinzip, um „die einfachsten Anfänge der Erscheinungen durch Steigerung ins Unendliche und Unähnlichste zu vermannichfaltigen“.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Cover C
Titel 3
Impressum 4
Vorwort 9
Inhalt 5
Zur Zitierweise 7
1 Einleitung: Die absolute und die absoluteste Freiheit 11
2 Bestandsaufnahme: Das linguistische Fundament 19
3 Teufelsaustreibung: Der Kampf gegen den Superlativ 25
4 Nestbeschmutzung? Die Goethe-Forschung 31
5 Spiegelung: Goethes Bewusstsein und Begriff des Superlativs 41
6 Das Höchste: Goethe als Urteilender 49
7 Ethik: Der Elativ als absoluter Superlativ 55
8 Alternativen: Das Buch der Bücher 63
9 Steigerung: Der natürliche Superlativ 69
10 Vergeistigung: Der Weg in den Weltraum 79
11 Dramaturgie: Faust als Drama der Superlative 87
12 Nachahmung: Echos des Goetheschen Superlativs 95
Bibliographie 103
Backcover 107