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Das deutsche Mundart-Sonett im 19. Jahrhundert

Entstehung, Entwicklung und Kontexte einer unmöglichen Gedichtform

Hänselmann, Matthias C.

Beiträge zur neueren Literaturgeschichte [Dritte Folge], Bd. 410

2020

Zusätzliche Informationen

Bibliografische Daten

Abstract

Um 1820 ergab sich infolge der Wiederbelebung des Sonetts vor allem durch A. W. Schlegel und der Aufwertung der Dialektliteratur durch J. P. Hebels ‚Allemannische Gedichte‘ eine literarhistorisch einmalige Konstellation in Deutschland: Die durch diverse Stereotypisierungen bisher strikt voneinander getrennten Bereiche der auf ländlich-derbe Unterhaltung festgelegten Dialektdichtung und des dem Formenkanon der verfeinerten Hochliteratur zugeordneten Sonetts konnten so in einer bislang unmöglichen Symbiose zusammenfinden: dem Mundart-Sonett. Autoren der unterschiedlichsten idiomatischen Sprachräume bedienten sich im Folgenden gezielt dieser poetischen ‚Eigentümlichkeit‘, um das Ansehen ihres je eigenen Dialekts aufzuwerten, ehe sich das anfangs stark dynamisierend wirkende Mundart-Sonett gegen Ende des Jahrhunderts selbst zu einer eher konventionellen Form stabilisierte. Die vorliegende Publikation zeichnet quellenreich die Entwicklung des Mundart-Sonetts von seinen Anfängen bis hin zu modernen Anverwandlungen nach und legt dabei die verschiedenen kulturpolitischen Potenziale und Ambitionen dieser diskursiven Form frei.

Inhaltsverzeichnis

Zwischenüberschrift Seite Aktion Preis
Umschlag Umschlag
Titel 3
Impressum 4
Inhaltsverzeichnis 5
1 Vorwort 9
2 Die Stellung des Sonetts um 1800 17
3 Die Situation der Mundartdichtung um 1800: Von der Volkssprache zur Standardsprache 27
4 Der Zeitraum 1820-1830 43
4.1 Christian Jacob Salice Contessa 45
4.2 Georg Nicolaus Bärmann 51
4.3 Hermann Kurz 73
5 Der Zeitraum 1840-1860 83
5.1 August Semrau 85
5.2 Heinrich Robert Eduard Schmelzkopf 91
5.3 Johann Martin Asmuss 103
5.4 Karl Moritz Rapp 111
5.5 Jacob Achilles Mähly 145
6 Der Zeitraum 1860-1870 155
6.1 Gottlob Eitle 157
6.2 Franz Adolf Löffler 161
6.3 Carl Friedrich Raupp 165
6.4 Johann Christian Ott 169
6.5 Wilhelm Rahden 177
7 Der Zeitraum 1870-1880: Heinz Dewils 189
8 Der Zeitraum 1870-1900 239
8.1 Karl Eggers 243
8.2 Joseph Fischer 253
8.3 Plattdeutsche Sonette im „Plattdütsche Husfründ“ 275
8.3.1 Konrad Theodor Souchay 277
8.3.2 Jürgen Friedrich Ahrens 291
8.3.3 H. Hohmann 293
8.3.4 Heinrich L. Willems 296
8.3.5 Dorette Wellenkamp 298
8.3.6 Klaus Groth 300
8.4 Edwin Bormann 313
8.5 Louis Riedel 325
8.6 Friedrich Stoltze 337
9 Resümee und Ausblick 341
9.1 Mundartstereotype 345
9.2 Das Mundart-Sonett als diskursive Form 355
9.3 Zweckbestimmungen und Potentiale des Mundart-Sonetts 359
9.3.1 Abwertung des Sonetts vs. Aufwertung der Mundart 359
9.3.2 Bereicherung der Mundartdichtung 365
9.3.3 Der Spezialfall des plattdeutschen Sonetts 366
9.3.4 „Lyrisierung“ der Mundartdichtung 371
9.3.5 Das Mundart-Sonett als sprachphysiologisch „besseres“ Sonett 374
9.4 Ausblick: Das Mundart-Sonett nach 1900 379
10 Literaturverzeichnis 393
Rückumschlag Rückumschlag